Kriminalität Raser aus den Niederlanden auf A 3 nach Frankfurt unterwegs
Mit 200 Sachen über die A3: Polizei stoppt illegales Rennen [mit Video]
Diesen Ferrari mit niederländischem Kennzeichen hat die Autobahnpolizei Montabaur am Samstag an der Raststätte Heiligenroth gestoppt. Der Fahrer hatte an einem illegalen Autorennen teilgenommen. Foto: Autobahnpolizei Montabaur

Westerwaldkreis. Die Autobahnpolizei Montabaur hat am Samstag auf der A 3 in Richtung Frankfurt am Main ein illegales Autorennen gestoppt. An dem Rennen namens „Pure Rally“ nahmen mindestens 15 hochmotorisierte Luxuswagen der Marken Audi, Porsche, BMW und Ferrari teil. Die Teilnehmer des illegalen Rennens kamen vorwiegend aus den Niederlanden und waren von hier aus in die Mainmetropole unterwegs. Ihr Glück: Bei dem Rennen passierte kein Unfall.

Diesen Ferrari mit niederländischem Kennzeichen hat die Autobahnpolizei Montabaur am Samstag an der Raststätte Heiligenroth gestoppt. Der Fahrer hatte an einem illegalen Autorennen teilgenommen. Foto: Autobahnpolizei Montabaur

Die Polizei hatte die Rennfahrer bereits in Nordrhein-Westfalen im Visier. Hier hatten Autofahrer, die sich durch die Raser auf der Autobahn A 3 genötigt fühlten, das illegale Rennen den Kölner Kollegen gemeldet. Diese und weitere Zeugen meldeten den Fall gegen 15.30 Uhr den Beamten der Montabaurer Autobahnpolizei. „Wir sind ihnen nicht entgegengefahren. Wir mussten nur warten, bis sie in unserem Bereich waren. Und das ging sehr schnell“, sagte ein Beamter.

Im Zuge der länderübergreifenden Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen mit der Autobahnpolizei Wiesbaden gelang es, mehrere der hochmotorisierten, niederländischen Karossen anzuhalten. An der Tank- und Rastanlage Heiligenroth bei Montabaur zogen die Beamten der Autobahnpolizei gleich drei Fahrzeuge aus dem Verkehr, darunter einen Audi und einen Ferrari. Gegen die Fahrer liegen nun Anzeigen vor. Nach Polizeiangaben waren die meisten Fahrer zwischen 20 und 30 Jahre alt, auch ein 50-Jähriger war dabei.

  • Unter dem Titel “Oktoberfest" dokumentieren die Veranstalter die gefährliche Fahrt durch Rheinland-Pfalz in einem Video.(Quelle: facebook.com/purerally)

Die Rennfahrer nahmen an der „Pure Rallye“ teil, ihre Autos waren entsprechend mit Aufklebern gekennzeichnet. Nach Angaben der Polizei bretterten sie mit mindestens 200 Stundenkilometern über die Autobahn. Mehrere Zeugen berichteten, dass sie rechts überholt oder per Lichthupe genötigt wurden. Dies gilt indes nur als Ordnungswidrigkeit. Die Polizei bittet Zeugen, die das illegale Rennen beobachtet haben, um Hinweise, um die Raser belangen zu können. Nach dem Strafgesetzbuch werden verbotene Kfz-Rennen einer Geldstrafe oder mit bis zu zwei Jahren Haftstrafe geahndet. Bei einem Todesfall sind bis zu zehn Jahre Gefängnis möglich.

Weil es auf deutschen Autobahnen kaum Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt, bieten sich die Bundesautobahnen in der Szene geradezu als illegale Rennstrecken an, so die Polizei. Auf niederländischen Autobahnen gilt dagegen offiziell Tempo 130, auf den meisten Strecken darf aber nur mit 100 oder 120 Kilometern pro Stunde gefahren werden. Erst 2017 hatte es ein illegales Rennen namens „Streetgasm“ auf der A 3 gegeben. Damals schnappte die Polizei im Westerwald mehrere Raser in ihrer Luxuswagen, darunter zahlreiche DJs aus den Niederlanden und Belgien.

Von unserer Redakteurin Stephanie Kühr

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