Die große und namhafte Besucherschar am Sonntag, an dem im Museum auch der Tag des Geotops begangen wurde, unterstrich zusätzlich die Bedeutung der Maßnahme, die fantastisch geworden sei, wie die Geschäftsführerin der Museen im Westerwald GmbH, Helga Gerhardus, lobte. Mit der Einweihung sei die erste Etappe eines Weges geschafft, der hin zu einem echten Mitmachmuseum führe. Gerhardus dankte allen Beteiligten an dem aktuellen Projekt für ihre Unterstützung.
Wer die finanziellen Förderer in diesem Falle sind, machte Landrat Achim Schwickert deutlich: 150.000 Euro kommen aus dem Investitionsstock des Landes, 300.000 Euro sind europäische Mittel, der Rest, rund 550.000 Euro, stammt aus der Kasse des Westerwaldkreises als Bauherr, unterstützt von der Museen im Westerwald GmbH, dem Freundeskreis des Museums und der Sparkasse Westerwald-Sieg. Mit dem Museumsdorf, so der Landrat, soll die geschichtliche Entwicklung der Region bewahrt und in lebendiger, zukunftsweisender Darstellung weitergegeben werden. Junge Menschen müssten wissen, woher sie kommen. Kritik, die um den modernen Eingang des Museums laut geworden war, wies Schwickert mit dem Hinweis auf dessen Funktionalität zurück. „Die Mitarbeiter sitzen nach Jahren endlich nicht mehr im Durchzug.“
Eine hervorragende, ja außergewöhnliche Arbeit bescheinigte der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering dem Museumsteam. Ausstellungen wie die kürzlich zu Ende gegangene Schau über die amerikanische Besatzung im Westerwald nach dem Ersten Weltkrieg kenne man sonst nur aus großen Landesmuseen. Das Geld für die nun abgeschlossenen Baumaßnahmen sei gut investiert, in Zeiten der Digitalisierung sei das Museum der richtige Ort der Sehnsucht nach Herkunft, nach Zugehörigkeit. Regionalität und Demokratie würden in der Museumspädagogik gestärkt. Vor allem, so Hering, sei es wichtig zu erwähnen, dass auch durch die EU solche Projekte im Ländlichen Raum gefördert werden. Er hofft, dass mit dem angrenzenden, noch umzugestaltenden Burggarten und dem neuen Parkhotel ein wahres Kleinod in Hachenburg entsteht.
Dass die steigende Nachfrage nach museumspädagogischen Anfragen mit der Erweiterung nun endlich bedient werden kann, darauf machte Hachenburgs Erste Stadtbeigeordnete Pia Hüsch-Schäfer aufmerksam. Mit dem neuen Eingang sei zudem Barrierefreiheit hergestellt worden, die großzügige Medienlandschaft reagiere auf die Sehgewohnheiten der Menschen heutzutage.
1,6 Millionen Euro hat der Freundeskreis des Landschaftsmuseums in den 35 Jahren seines Bestehens in die Einrichtung gesteckt, rund 55.000 Euro davon in das aktuelle Projekt, berichtete der Vorsitzende Tony Alt. Er versprach, dass der Förderverein das Museum auch in Zukunft unterstützen wird. André Kramm, der die Maßnahme als Architekt begleitet hat, hofft, dass der moderne Eingang nach und nach Zeugnis unserer Zeit wird. Dass mit den Mitgliedern der Big Band der Kreismusikschule junge Menschen die Eröffnung gestalteten, mache deutlich, für welche Generation das Museum hauptsächlich erweitert worden sei.