Die Arbeitslosenquote ist im Monatsverlauf um 0,1 Prozentpunkte auf nun 2,7 Prozent gesunken. Gegenüber dem Oktober 2020 gibt es 1622 Erwerbslose weniger und einen Rückgang in der Quote um 0,9 Prozentpunkte.
Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit Montabaur, beobachtet eine kontinuierliche Entspannung: „Der Arbeitsmarkt erholt sich bereits seit Jahresbeginn in kleinen Schritten von den Folgen der Pandemie. Darin spiegelt sich der wirtschaftliche Aufwärtstrend“, sagt er. „Die Zahl der Arbeitslosen konnte im Vergleich zum Herbst 2020 um ein Viertel abgebaut werden und ist erstmals seit fast zwei Jahren wieder unter 5000 gesunken. Wir nähern uns erfreulich schnell dem niedrigen Niveau vor der Krise.“
Von der positiven Entwicklung profitieren alle Personengruppen, besonders aber die unter 25-Jährigen. Ihre Arbeitslosenquote beträgt nur noch 1,9 Prozent. Elmar Wagner hierzu: „Der Fachkräftebedarf spitzt sich in immer mehr Branchen bedenklich zu. Deshalb finden gerade junge Menschen, die aus einer Ausbildung kommen, leicht einen passenden Job mit guten Konditionen.“
Weniger Bewegung als üblich
Im Laufe des Monats meldeten sich 1581 Männer und Frauen arbeitslos, während 1741 Personen sich wieder abmelden konnten. Damit sind die Zu- und Abgänge auf dem niedrigsten Oktoberwert seit 2015. „Es ist ein Begleiteffekt der Corona-Krise, dass der Arbeitsmarkt weniger in Bewegung ist als gewohnt“, sagt der Agenturchef.
„In ungewissen Zeiten setzt man eher auf Sicherheit als auf Risiko. Arbeitnehmer, die sich eigentlich verändern möchten, warten ab. Und die Betriebe haben dank der erleichterten Kurzarbeiterregeln die Möglichkeit, ihre Beschäftigten zu halten, auch wenn die Auftragslage noch nicht wieder zufriedenstellend ist.“
Auf dem Stellenmarkt geht es etwas belebter zu. Im Oktober meldeten die Betriebe dem Arbeitgeberservice der Agentur und der Jobcenter 628 Stellen; das sind 22 mehr als im September. Deutlicher fällt das Plus in der Jahressumme aus: Von Januar bis Oktober gab es 6167 Jobangebote der Unternehmen – 1089 mehr als im gleichen Zeitraum 2020, der stark von der Pandemie mit ihren betrieblichen Einschränkungen bis hin zum Lockdown geprägt war.
Jetzt zieht vor allem das verarbeitende Gewerbe wieder an. Der Bestand an zu vermittelnden Stellen liegt mit 3976 fast wieder auf Rekordniveau und zeigt, wie gesucht insbesondere Fachkräfte sind. Oft können Stellen erst nach geraumer Zeit besetzt werden oder bleiben vakant.
So sieht es in den Kreisen aus
Und so sieht es in den beiden Landkreisen des Agenturbezirks aus: Im Westerwaldkreis haben derzeit 3048 Personen keine Beschäftigung – 131 weniger als im September und 1065 weniger als im Oktober 2020. Die Quote ist im Monatsverlauf um 0,1 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent gesunken und liegt jetzt 0,9 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Im Rhein-Lahn-Kreis sind 1851 Arbeitslose gemeldet. Das sind 22 Personen weniger als vor einem Monat und 557 Personen weniger als vor einem Jahr. Die Quote bleibt auf dem Septemberwert von 2,8 Prozent und ist wie bei den Nachbarn gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,9 Prozentpunkte zurückgegangen.