Während in Montabaur und Wallmerod jeweils nur der Amtsinhaber zur Wahl um den Posten als Bürgermeister der Verbandsgemeinde steht, gibt es in der Verbandsgemeinde (VG) Bad Marienberg einen Zweikampf. Marvin Kraus (CDU) tritt gegen Karsten Lucke (SPD) an – und es bleibt spannend, wie das Rennen ausgeht. Kurz vor der Wahl hat unsere Zeitung beiden Kandidaten noch einmal sieben wichtige Fragen gestellt. Das sind die Antworten von Marvin Kraus.
Was müssen die Wählerinnen und Wähler über Sie als Politiker wissen? Was sind Ihre Eignung, Motivation und Zielvorstellung für die Aufgabe als Bürgermeister der VG Bad Marienberg?
Unsere Heimat liegt mir am Herzen! Daraus resultieren auch meine politische Überzeugung und mein Engagement. Hier bin ich verwurzelt. Hier will ich als Bürgermeister gestalten und meinen Beitrag für eine lebenswerte VG leisten. Ich bringe die kommunalpolitische und verwaltungstechnische Erfahrung, das politische Netzwerk, aber vor allem die Tatkraft, Energie und Dynamik mit, die es in den kommenden Jahren braucht. Wir können gemeinsam mit der Verwaltung, den Gremien, den Ortsgemeinden, aber vor allem auch mit den Menschen hier vor Ort etwas Starkes starten.
Was braucht die VG Bad Marienberg, um in den kommenden acht Jahren zukunftsfähig zu bleiben beziehungsweise zu werden?
Bürgermeister Andreas Heidrich übergibt zum Ende des Jahres eine VG, die mit einer bürgernahen Verwaltung, mit Rekord-Investitionen, einer hohen Wirtschaftskraft und als lebenswerte Heimat überzeugt. Das ist eine gute Basis für den neuen Bürgermeister, der seine Amtsperiode in unsicheren Zeiten beginnt. Wir brauchen aber auch morgen noch Menschen, die anpacken und Verantwortung übernehmen: In den Unternehmen, in unseren Schulen, in den Arztpraxen, in den Vereinen, in unseren Dörfern und in unserer Verwaltung – dafür will ich als Bürgermeister die Rahmenbedingungen schaffen.

Marvin Kraus tritt bei Wahl in der VG Bad Marienberg an
Die Wahlberechtigten in der Verbandsgemeinde Bad Marienberg sind am 4. Mai zur Stimmabgabe aufgerufen. Sie entscheiden darüber, wer ab 2026 ihr Bürgermeister wird. Zwei Kandidaten treten an, die wir beide vorstellen.
Was ist aus Ihrer Sicht das zentrale Thema, das die Wählerinnen und Wähler beschäftigt, und wie positionieren Sie sich dazu?
Die Menschen beschäftigt vor allem der Erhalt unserer hohen Lebensqualität. In Gesprächen an den Haustüren geht es um unterschiedliche Themen. Am häufigsten sprechen wir über Pflege, Mobilität, unsere Schulen und die haus- wie kinderärztliche Versorgung. Unternehmen adressieren den Flächenbedarf, die Situation beim Breitband sowie der B414 und B255. Vereine haben das Ehrenamt, den Nachwuchs und Sportstätten auf dem Zettel. Andere sprechen mich auf die Situationen in der Bismarckstraße oder im Erlenweg an. Klar ist: Diese Themen können wir nur gemeinsam lösen.
In den vergangenen Wochen wurde in der VG Bad Marienberg viel über eine Beteiligung der Kommune an einem Gesundheitszentrum in Westerburg diskutiert. Wie stehen Sie dazu?
Die ärztliche Versorgung ist eine der größten Herausforderungen im ländlichen Raum. Wir haben zu wenige Studienplätze und viele junge Ärzte scheuen die Selbstständigkeit. Fakt ist: Ärzte müssen Menschen behandeln und dürfen nicht in Bürokratie versinken. Wenn die große Politik hier keine Lösungen findet, bleibt das derzeitige kommunale Wettbieten. Ich möchte als Bürgermeister die Vorteile unserer Region herausstellen, Netzwerke aufbauen, Kontakte zu jungen Medizinern halten und ein Lotse sein, wenn ein Arzt den Schritt in die Selbstständigkeit wagt. Die finale Entscheidung über eine Beteiligung liegt jedoch in der Hoheit des Verbandsgemeinderates.
Für welche drei politischen Anliegen wollen Sie sich unmittelbar nach einer erfolgreichen Wahl zum Bürgermeister einsetzen?
Aus meiner #laufendvorOrt-Tour ist eine To-do-Liste entstanden, die keinen Aufschub duldet. Zu meinen drei zentralen unmittelbaren Projekten zählen jedoch:
1. Der Ausbau einer praxisnahen Bildungslandschaft, damit sich unser Nachwuchs selbstbewusst entwickelt. Wir benötigen mehr Kooperationen mit Vereinen und Unternehmen.
2. In enger Zusammenarbeit mit der Wehrleitung und den Wehren wird die Strategie Brandschutz 2035 inklusive Investitionsplan erstellt.
3. Auch wird ein Expertenrat Sicherheit etabliert, der mit lokalen Fachleuten Maßnahmen zur Erhöhung des Sicherheitsempfindens definiert.
Was soll von Ihnen als Politiker in Erinnerung bleiben?
Mir geht es nicht darum, mich selbst, sondern die Menschen in unserer Heimat, deren Wirken, Stärken aber auch Bedarfe in den Mittelpunkt zu rücken. Als Bürgermeister möchte ich gemeinsam mit der Verwaltung und den VG-Gremien eben für diese Leute langfristig, voller Herzblut und Tatkraft, ein Möglichmacher, Impulsgeber und Dienstleister sein. Wenn das unser gemeinsamer Weg ist, bin ich mir sicher, dass wir am 1. Januar 2026 etwas Starkes für unsere Heimat starten.
Welche Eigenschaft beschreibt Sie als Mensch am besten?
Andere sagen über mich, ich wäre ein echter Westerwälder. Welche konkreten Eigenschaften damit verbunden sind, überlasse ich den Leserinnen und Lesern.

Karsten Lucke will Leben der Menschen verbessern
Zwei Kandidaten treten bei der Wahl um das Bürgermeisteramt der Verbandsgemeinde Bad Marienberg an. Karsten Lucke (SPD) ist einer der beiden. Im Interview spricht der 50-Jährige über seine Motivation, seine Ziele und Themen, die ihm am Herzen liegen.