Bad Marienberger Demokratiesommer endet mit fröhlich-buntem Fest - Kulinarische Köstlichkeiten aus zahlreichen Ländern angeboten
Marmer Demokratiesommer endet mit Fest: Toleranz und Vielfalt gehen auch durch den Magen
c Röder-Moldenhauer
Auch große Seifenblasen waren beim Bad Marienberger Demokratiesommer-Finale zu sehen. Foto: Röder-Moldenhauer
c Röder-Moldenhauer. Röder-Moldenhauer

Bad Marienberg. Ein bunter Sommer liegt hinter Bad Marienberg. Fünf Monate, in denen die Idee eines Demokratiesommers Gestalt angenommen hat und in denen rund 30 Projekte, Aktionen und Veranstaltungen im Geiste der Vielfalt und Toleranz durchgeführt worden sind. Die erfolgreiche Premiere des Demokratiesommers 2024 Bad Marienberg wurde nun auf dem Marktplatz gefeiert.

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Essen verbindet Kulturen

Essen verbindet Kulturen, das zeigte sich auch im Herzen Bad Marienbergs. Über dem Marktplatz lag der Duft kulinarischer Vielfalt, und es fiel schwer, sich für eine der angebotenen Köstlichkeiten zu entscheiden: Indisch, Syrisch, Indonesisch, Pakistanisch, Ukrainisch oder doch lieber die klassische Waffel mit heißen Kirschen und Sahne? Die Speisen waren bunt wie die Handabdrücke, das Symbol des Marmer Demokratiesommers, die zahlreichen Banner, Plakate und Aufkleber schmücken und als Zeichen für Demokratie, für Toleranz, für Vielfalt und ein respektvolles Miteinander stehen.

Als Mitte März das erste Treffen im Jürgen-Schmidt-Saal der Verbandsgemeindeverwaltung Bad Marienberg stattfand, war es noch ungewiss, wie sich die Idee „Demokratiesommer” entwickeln würde. Klar war allen Beteiligten, dass sie etwas Nachhaltiges schaffen und keine einmalige Aktion starten wollten.

Der erfolgreichen Auftaktveranstaltung folgten noch weitere Vernetzungstreffen, eine Steuerungsgruppe wurde gegründet, ein Internetauftritt geschaffen, und dann fanden diverse Aktionen im Rahmen des Demokratiesommers statt: von Podiumsdiskussionen über Fußballturniere und Spielefeste bis hin zu Konzerten und Infoveranstaltungen; organisiert von Vereinen, Unternehmen, Gemeinden, Einrichtungen; bunt gemischt und parteiübergreifend.

Resonanz freut Beteiligte

Die positive Resonanz freut alle Beteiligten, so auch Karsten Lucke, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bad Marienberg und Mitinitiator des Demokratiesommers. Gemeinsam mit Stadtbürgermeisterin Sabine Willwacher hat er im Frühjahr das Projekt angestoßen. Für ihn ist die Banneraktion mit den bunten Handabdrücken besonders gelungen. Die war anfangs als Einzelaktion, initiiert von Markus Mann von Mann-Energie (Langenbach b.K.), geplant und hat dann noch etliche Nachahmer gefunden.

Viele der Banner mit den bunten Handabdrücken schmücken heute die Bismarckstraße in Bad Marienberg und verschiedene Veranstaltungsorte der Demokratiesommer-Aktionen. Bunte Handabdrücke hinterließen auch die Gäste auf dem Demokratiefest. Auf dem Boden des Marktplatzes malten viele Menschen ihren Handumriss mit Kreide nach und signierten ihr Werk mit ihrem Namen.

Am Stand vom Jugendbahnhof Bad Marienberg konnten sich die jungen Gäste spielerisch mit dem Thema Demokratie auseinandersetzen und ihre Wünsche auf eine Girlande schreiben, die dann mit einem Ball in die Luft geworfen wurden, Wünsche wie: „Viele Kinder, die draußen spielen”, „Liebe”, „Zufriedenheit”, „Wieder mehr Positives und Lächeln im Land” oder auch „Miteinander statt gegeneinander”.

Der Jugendbahnhof hatte im Rahmen des Demokratiesommers gemeinsam mit dem Hachenburger Verein Demos eine Veranstaltung angeboten, auf der sich die jungen Leute mit der Frage „Warum sind demokratische Werte wichtig?” befassen konnten. Demos war ebenfalls mit einem Stand auf dem Fest vertreten und informierte über die Arbeit des Vereins. Pavlo und Maryna boten mit anderen Menschen aus der Ukraine süße und deftige Leckereien an, um mit dem Erlös ihre Landsleute zu unterstützen und Spenden in Form von Bettwäsche, Erste-Hilfe-Kästen, Garn und Kerzen zu sammeln.

Auch die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde war mit einem Stand vertreten, an dem leckeres Essen aus Pakistan angeboten wurde. „Ich finde die Idee sehr gut”, erklärte Muzaffar Ahmad Khawaja, der selbst auch Mitglied der Steuerungsgruppe ist. „Wir sind alle eins und ohne Zusammenhalt funktioniert es nicht.”

Leckereien aus Syrien

Der Partnerschaftsausschuss Bad Marienberg und Pagny-sur-Moselle lockte mit duftenden Waffeln und Kaffee an seinen Stand, und direkt nebenan konnte man sich mit Leckereien aus Syrien, wie zum Beispiel Falafel, Taboulé oder Fatayer, verwöhnen oder man reiste kulinarisch nach Indonesien.

Am Stand des Vereins Gebhini wurden Bami Goreng, Martabak Telur und Lumpia angeboten. Köstliches indisches Essen gab es beim DGS Bad Marienberg. Auf der Bühne sorgte derweil „Der Ax” für musikalische Unterhaltung. Eine digitale Bildpräsentation dokumentierte die Projekte des Demokratiesommers. Alle Beteiligten sind zuversichtlich, dass man im Jahr 2025 an den Start anknüpfen kann. Ideen dafür wurden bereits an einer Pinnwand gesammelt.

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