Stimmen erklingen von überall
Nach der gelungenen Eröffnung der Nachwuchssänger erklangen plötzlich von überall her die Stimmen der Sänger, als diese durch Mittelgang und Seitengänge an den voll besetzten Bänken vorbei in Richtung barocker Hochaltar schritten und ihre Zuhörer mit „Welcome Yule!“ von Chris Williams willkommen hießen. Vor der imposanten Kulisse der geschmückten Altäre präsentierten die Sängerinnen des Kammerchors Marienstatt eine Uraufführung von „Still, o Himmel, still o Erden“.
Das Stück stammt aus der Feder des heimischen Komponisten Antonius Wolf, der selbst auch aktiver Sänger im Chor ist. Bei „O Magnum Mysterium“ von Ola Gjeilo erweckten die Sänger – begleitet von Clara Krug am Violoncello – die sphärische Schönheit der Komposition des Norwegers zum Leben. Der mehrstimmige Gesang und die sanften Klänge des Violoncellos schufen einen fast schon magisch anmutenden Moment.
Von Skandinavien nach Großbritannien ...
Von Skandinavien ging die musikalische Reise dann weiter nach Großbritannien zu den klassischen Weihnachtsliedern. „The Carol Singers’ Carol“ (S. J. Manning) und „Shepherd’s Pipe Carol“ (John Rutter) sorgten mühelos für festliche Stimmung. Nachdem die Sängerinnen der Jungfrau Maria mit Patrick Hadleys „I Sing of a Maiden“ ein Ständchen gebracht haben, hatten die Giovani Cantori ihren großen Auftritt.
Nach zwei Stücken gemeinsam mit den Sängerinnen des Kammerchors Marienstatt standen die jungen Sänger alleine vor dem großen Publikum. Engelsgleich sangen sie „The Time of Snow“ (Bob Chilcott), „Mariä Wiegenlied“ (Max Reger) und „Maria durch ein’ Dornwald ging“ von Martin Ramroth. Der Jugendchor begeisterte die Zuhörer mit Talent und Professionalität.
... und weiter nach Estland
Für Arvo Pärts „Estnisches Wiegenlied“ stießen die Sängerinnen des Kammerchors wieder dazu, und zum pompösen „Gaudete“ von Ben Parry standen schließlich alle aktiven Sänger gemeinsam auf der Bühne. Es folgten weitere klassische Weihnachtslieder, bevor auch das Publikum seinen persönlichen musikalischen Moment hatte.
Bereits vor Beginn des Konzertes hatte Chorleiterin Veronika Zilles mit den Zuhörern den Refrain zu David Willcocks’ „The first Nowell“ (Das erste Weihnachtsfest) geprobt. Und das Publikum ließ den Chor nicht hängen: Inbrünstig sangen die Zuhörer mit den Sängern gemeinsam. Zur Tradition des Adventskonzertes gehört es auch, dass das Publikum die dritte Strophe von „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ mitsingt. So auch in diesem Jahr.
Publikum dankt mit tosendem Applaus
Tosender Applaus brandete auf, nachdem der letzte Klang verstummt war. Die Zuhörer forderten eine Zugabe, die ihnen mit der dritten und vierten Strophe von Bachs „Ich steh an deiner Krippen hier“ gewährt wurde. Volker Siefert begleitete die Chöre an Klavier und Orgel. Auch in diesem Jahr war das Adventskonzert des Kammerchors Marienstatt ein ganz besonderes musikalisches Erlebnis, das die Zuhörer begeisterte und berührte.
Chor ist Träger des Westerwälder Kulturpreises
Der 1986 gegründete Kammerchor Marienstatt wird seit 2005 von Veronika Zilles geleitet. 2014 wurde der Chor mit dem Westerwälder Kulturpreis ausgezeichnet. Bereits zwei Mal führten Konzertreisen die Sänger nach Italien. Die Giovani Cantori musizieren seit 2015 mit ihrer Chorleiterin und Stimmbildnerin Veronika Zilles.
Infos zum Kammerchor gibt es unter www.kammerchor-marienstatt.de