„Du hast Freude am Singen? – Du suchst nette Gemeinschaft? – Wir möchten diese Möglichkeit anbieten.“ Dieses Angebot stellt der MGV Cäcilia Horbach in den Raum. Dahinter steckt die Idee, ein überregionales Frauenchorprojekt zu starten mit dem Ziel, einen Frauenchor im Buchfinkenland zu etablieren. Nach den Sommerferien soll es damit losgehen. Als Chorleiter will Marco Herbert den neuen Frauenchor in die richtigen Bahnen lenken.
Der Vorstand des Horbacher Männerchores hatte sich mit dem Thema auseinandergesetzt: „Wie sieht die Zukunft des Vereins aus, was sind die Ziele?“ Und das der Jahreshauptversammlung zur Diskussion gestellt. Dabei stand die Gründung eines Frauenchores im Raum. Umfangreiche Überlegungen und Argumente wurden vorgebracht. Hier einige Beispiele: Das Singen und besonders das Singen im Chor haben unersetzliche Funktionen für die Gesundheit des Einzelnen und für die Gesellschaft, das werde Frauen in einem Frauenchor besonders erlebbar; Frauen singen gerne und Frauenchöre haben allgemein Zuwachsraten, auch in Horbach sind am Chorsingen interessierte Frauen bekannt; Frauen haben im südlichen Zipfel des Westerwaldes ein nur eingeschränktes Angebot fürs Chorsingen, ein reiner Frauenchor wäre eine Bereicherung und keine Konkurrenz. Ein weiteres Argument war die Erkenntnis: Der Verein stagniert bei den Mitgliederzahlen sowohl bei den aktiven als auch bei den passiven Mitgliedern. Ein zusätzliches Frauenchorensemble könnte den Verein wieder besser aufstellen, vielleicht sogar die Ehepartner als Sänger gewinnen. All das und noch einiges mehr hat dazu geführt, beim MGV Cäcilia Horbach einen Frauenchor zu etablieren.
Schon 26 Interessentinnen
„Aktuell haben sich bereits 26 Frauen als Interessentinnen angemeldet, und wir hoffen auf 30 Teilnehmerinnen beim Kick-of-Meeting. Darüber hinaus hoffen wir auf einen Mitmacheffekt, wenn wir die Entwicklung des Ensembles forcieren und die Freude am Singen vermitteln“, erklärt Alfred Labonte gegenüber unserer Zeitung. Als Vorsitzender des Chorverbandes Westerwald sieht er Änderungen in der Chorszene hin zu mehr Offenheit für gemischte und auch Frauenchöre, moderne Literatur, kreative Konzertformate. Dabei spielten die Frauen eine maßgebliche Rolle.
Die Entscheidung beim MGV Cäcilia Horbach ist gefallen, jetzt liegt der Fokus auf der Realisierung dieses Projektes. Das Instrument des Jahres wird seit 2008 von den teilnehmenden Bundesländern gekürt. Es steht ein Jahr lang im Fokus von Konzerten, Vorträgen und pädagogischen Angeboten. Das „Instrument“ des Jahrs 2025 ist die Stimme. Also ein denkbar guter Zeitpunkt für die Gründung eines neuen Chores.
Hier kann man sich anmelden
Und so geht es weiter mit dem Horbacher Projekt: Ein Kick-off-Meeting findet am Freitag, 27. Juni, 19 Uhr, im Bürgermeisteramt von Horbach statt. Weitere Informationen und Anmeldungen unter den beiden Telefonnummern 0159/06367386 oder 06439/57107. Die Cäcilianer hoffen auf einen großen Zuspruch, damit der neue Chor nach den Sommerferien seine musikalische Arbeit aufnehmen kann.
Marco Herbert zeigt dem Horbacher Frauenchor, wo es lang geht
Marco Herbert, in der heimischen Chorszene sattsam bekannt, wird den neuen Frauenchor Horbach leiten. Er sagt, ihn habe die Idee von Alfred Labonte „gleich gepackt“. Ein Frauenchor klinge nicht nur gut, das werde gut, ist er sich sicher. Sein Ziel: gemeinsam etwas Neues starten. Seit 2007 ist er berufenes Mitglied im Musikausschuss des Chorverbandes Rheinland Pfalz (CV RLP) und seit 2015 Regionalchorleiter der Region 2 im Verband. 2018 wurde er stellvertretender Verbandschorleiter im CV RLP, 2019 Vorsitzender des Musikrates im CV RLP. Im März 2021 wurde Herbert Verbandschorleiter des Chorverbandes Rheinland Pfalz (bis 2023). Aufgrund seiner musikalischen Ausbildung und seines künstlerischen Werdegangs hat ihm der Fachverband Deutscher Berufschorleiter (FDC) entsprechend den Verleihungsbestimmungen (2007) den Titel „Chordirektor FDC“ verliehen. 2020 erhielt Marco Herbert ebenso aufgrund dessen den Titel „Musikdirektor“. hpm