Echo aus dem Westerwaldkreis
Landrat Schwickert trotz DRK-Rückzug optimistisch
Bekommt das Krankenhaus Hachenburg einen neuen Träger. Die Politik in Kreis und Stadt ist optimistisch.
Röder-Moldenhauer

Der DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz hat seinen Rückzug aus dem Krankenhausbetrieb angekündigt. Was das für Hachenburg bedeutet, haben wir Landrat Schwickert und Stadtbürgermeister Leukel gefragt.

Per Pressemitteilung hat das DRK am Donnerstagnachmittag darüber informiert, dass man sich aus dem Krankenhausgeschäft zurückzieht. Noch läuft das Insolvenzverfahren des Trägers, von dem auch der Standort Hachenburg betroffen ist. Aber was kann die Ankündigung letztlich für die Einrichtung in der Löwenstadt bedeuten?

„Es ist keine gute Nachricht, wenn der DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz mitteilt, dass er sich für alle Standorte in Rheinland-Pfalz aus dem Krankenhausbereich zurückzieht und gleichzeitig mitteilt, dass das Insolvenzverfahren nun auch auf die Muttergesellschaft, die DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West mbH, ausgeweitet wird“, so Landrat Achim Schwickert auf Anfrage. Aufgrund der Entwicklung in den vergangenen Jahren sei das aber zu befürchten gewesen. Das Krankenhaus in Hachenburg sei Teil der DRK gemeinnützige Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz mbH, über die bereits am 6. Dezember 2024 das Insolvenzverfahren eröffnet wurde und was derzeit auch noch läuft, ergänzt der Chef des Kreishauses in Montabaur.

Landrat Achim Schwickert: "Der Westerwaldkreis steht zu seinen vier Krankenhäusern."
Sascha Ditscher

„In diesem Insolvenzverfahren bleibt weiterhin zunächst abzuwarten, ob ein anderer Träger ein Angebot zur Übernahme des Standorts in Hachenburg abgibt und hierfür den Zuschlag des Insolvenzverwalters erhält. Ich erachte die Chance zur Übernahme des Standorts in Hachenburg durch einen anderen Träger nach wie vor für gut“, so Schwickert weiter. Der Grund dafür liegt für ihn darin, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses in Hachenburg eine ganz hervorragende Arbeit leisteten und dies offensichtlich auch mit einem tragfähigen wirtschaftlichen Ergebnis. Zudem stelle sich die Problematik um die Rheinische Zusatzversorgungskasse am Standort in Hachenburg nach seinen Informationen nicht. „Ob es zu einer solchen Lösung im laufenden Insolvenzverfahren kommt, bleibt zunächst abzuwarten“, ergänzt der Landrat. Der Westerwaldkreis stehe inklusive des Krankenhauses in Hachenburg zu all seinen vier vorhandenen Krankenhäusern. Soweit Unterstützung notwendig und zulässig sei, werde sich der Westerwaldkreis entsprechend mit einbringen, verspricht Schwickert.

„Der Rückzug des DRK-Landesverbands aus dem Krankenhausbereich ist ein konsequenter und folgerichtiger Schritt – und zugleich eine Chance, dem Standort Hachenburg mit einem neuen Träger eine zukunftsfähige Perspektive zu geben“, ist Hachenburgs Stadtbürgermeister Stefan Leukel überzeugt. In erster Linie gelte es, die Gesundheitsversorgung im Herzen des Westerwalds wieder in ruhigere und stabilere Fahrwasser zu lenken und langfristig für die Bürgerinnen und Bürger zu sichern. „Ich bin zuversichtlich, dass ein neuer Träger genau das leisten kann – und ein hervorragend aufgestelltes Haus übernimmt, das sowohl personell als auch wirtschaftlich stark ist. Bedanken möchte ich mich ausdrücklich erneut bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hachenburger Hauses, die trotz der Umstände nach wie vor Großartiges leisten“, so der Stadtchef abschließend.

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