Alter Kannenofen ist instabil
Kunstrasenplatz an der Haselstraße ist marode
Der Kunstrasenbelag des "unteren" Sportplatzes an der Sportanlage in der Haselstraße ist marode.
Camilla Härtewig

Um den maroden Kunstrasen in der Haselstraße ging es unter anderem im Stadtrat Ransbach-Baumbach. Eine Hiobsbotschaft erreichte das Gremium ganz frisch: Die Außenmauer des Alten Kannenofens ist instabil. Der Zutritt musste gesperrt werden.

Der Stadtrat Ransbach-Baumbach – unter Leitung des Ersten Beigeordneten Berthold Steudter, da Bürgermeister Michael Merz in Urlaub weilte – hat sich in seiner jüngsten Sitzung unter anderem mit dem maroden „unteren“ Sportplatz an der Sportanlage Haselstraße beschäftigt. Der Kunstrasenbelag ist nicht mehr bespielbar. Der ursprüngliche Ausstatter des Platzes, die Firma Polytan, hat die Kosten für einen Austausch des Belages auf circa 325.000 Euro netto geschätzt. Fachbereichsleiter Stefan Schmitz musste dem Gremium bedauernd mitteilen, dass der Antrag auf Fördermittel abgelehnt worden sei.

Hintergrund: Der Belag musste in den vergangenen Jahren immer wieder an verschiedenen Stellen repariert werden. Bereits seit mehreren Jahren wird bei den Vorbereitungsarbeiten für die Saison darauf hingewiesen, dass der Belag aufgrund des Alters an die Belastungsgrenze kommt. Die Rasenhalme brechen ab, und der Kunststoff wird poröser. Dies kann bei spielbedingten Stürzen zu Verletzungen – in der Hauptsache Abschürfungen und Verbrennungen – führen, die bei neuerem Belag nicht auftreten würden.

Vereine beklagen schlechte Bespielbarkeit seit Jahren

In der Verwaltungsvorlage für den Stadtrat heißt es weiter: Auch die Vereine beklagen bereits seit mehreren Jahren die schlechte Bespielbarkeit des Platzes (unter anderem brüchiger Belag und harter Boden, da mittlerweile viel Sand eingebracht werden musste, was wiederum zu einem erhöhten Verletzungsrisiko führt). Der alte Belag wird entsorgt. Schmitz teilte aber auch mit, dass es gute Chancen gebe, ihn an Tierheime oder an Pferdekoppeln als Unterlage zu verkaufen. Gleiches gelte für den aufgebrachten Sand. Dieser könne als Füllmaterial gelagert oder auch verkauft werden. Damit die Sanierungsarbeiten geplant und koordiniert werden können, wurden die Planungs-, Vergabe- und Objektbetreuungsleistungen bei verschiedenen Ingenieurbüros angefragt.

Der Stadtrat hat nun die Vergabe des Auftrages für die Planungs-, Vergabe- und Objektbetreuungsleistungen zur Sanierung des Kunstrasenplatzes an das Ingenieurbüro Dr. Siekmann und Partner aus Westerburg zu deren Angebotspreis von pauschal 24.500 Euro einstimmig beschlossen. CDU-Fraktionsvorsitzender Jochen Ickenroth regte an, dass das Ingenieurbüro auch Angebote für einen Wartungsvertrag mit einholen sollte.

Eine Außenmauer am Alten Kannenofen ist instabil. Das historische Gebäude darf derzeit nicht betreten werden. Die Reparatur wird vermutlich bis Ende 2026 dauern.
Camilla Härtewig

Unter Mitteilungen hatten Steudter und Fachbereichsleiter Markus Waschbüsch von der VG-Verwaltung gute und schlechte Neuigkeiten zu verkünden. Große Freude bereitete die Nachricht, die das Rathaus frisch am Nachmittag erreicht hatte. Die ADD hat die Frist für die Förderung der Altstadtsanierung Ransbach bis Dezember 2027 verlängert für den geplanten kleinen Park am Masselbach zum Thema „Keramik Erleben“. Dort soll die Aufenthaltsqualität deutlich erhöht werden. Und auch die Sanierung des historischen Kannenofens ist förderfähig. Dies verschafft der Stadt die nötige Zeit, um die beiden Projekte noch abzuschließen. „Die Förderquote beträgt 75 Prozent“, verkündete Waschbüsch erfreut.

Der Wermutstropfen: Eine Außenmauer des 1652 errichteten Alten Kannenofens ist laut Statiker so instabil, dass das Gebäude seitens der Stadt für den Besucherverkehr gesperrt werden musste. Die geplanten Gruppenführungen, die der Verein Keramik Erleben jetzt verstärkt anbieten wollte, müssen vorerst ausbleiben. Zunächst wird die Mauer von außen provisorisch aus verkehrssicherungstechnischen Gründen gestützt. Das wird die Stadt 15.000 Euro kosten. Eine fachgerechte Reparatur werde Zeit in Anspruch nehmen. Waschbüsch rechnet erst zum Töpfermarkt 2026 damit, dass die Arbeiten erledigt sind und ein gefahrloses Betreten des Ensembles wieder möglich ist.

Diese Beschlüsse wurden auch gefasst

Der Stadtrat Ransbach-Baumbach beteiligt sich an der Bündelausschreibung Strom. Dies wurde einstimmig beschlossen. Mit 17 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen votierten die Räte mehrheitlich für Normalstrom. Einmütig stimmte der Stadtrat für die Teilnahme an der Bündelausschreibung Gas und folgte der Empfehlung der Verwaltung, Standard-Gas zu beziehen. Auch die Zustimmung zum neuen Konzessionsvertrag über den Betrieb des Gasversorgungsnetzes in der Stadt mit der Energieversorgung Mittelrhein erfolgte einmütig. Nach ausführlicher Diskussion stimmte das Gremium mit 19 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme bei drei Enthaltungen der Teilnahme an der Gründung und Beteiligung an der Betreibergesellschaft für das virtuelle Kraftwerk in der Gesellschaftsform einer AÖR und der Planung erster Photovoltaikanlagen zu. Die Kosten sind über Kipki-Fördermittel und den Klimaschutzhaushalt gedeckt. cam

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