Wie finden junge Menschen den für sie passenden Beruf und den dazugehörigen Arbeitgeber? Um diese Frage geht es am Freitag, 19. September, in der Hachenburger Gagfactory: Dazu hat die Kulturzeit das Format der Berufsinformationsbörse neu gedacht. Die Idee wurde jetzt bei einer Pressekonferenz in der Westerwald-Brauerei vorgestellt, die ihre Räume auch für die eigentliche Veranstaltung zur Verfügung stellen wird.
Für die Gagfactory haben sich schon jetzt mehr als 400 Schüler des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg, der Realschule plus/Fachoberschule Hachenburger Löwe, der Marie-Curie-Realschule plus Bad Marienberg sowie der Berufsbildenden Schule und der Montessori-Schule Westerburg angemeldet. Die Jungen und Mädchen sollen an dem Tag mit Spaß und Freude an die Philosophien von Unternehmen aus der Region herangeführt werden. Damit dies gelingt, hat der aus dem Westerwald stammende Künstler Kevin Knautz mithilfe seines großen Netzwerks eine vielseitige Gruppe junger Comedians zusammengestellt.
Unterschiede in der Arbeitswelt werden humorvoll vermittelt
Kulturreferentin Beate Macht weiß seit Längerem um das Problem, dass zahlreiche Firmen keine geeigneten Auszubildenden mehr finden. Deshalb hat sie vor Jahren damit begonnen, das Konzept Gagfactory zu entwickeln. Dabei geht es ihr nicht darum, wie eine klassische Berufsinformationsbörse Betrieb und Interessent unmittelbar zusammenzuführen. Sondern Macht möchte durch eine humorvolle Präsentation der teilnehmenden Firmen durch die Komiker vermitteln, was die Arbeitswelt in ihrer Vielfalt und Differenz bedeutet.
„Es ist beispielsweise ein Unterschied, ob es sich um einen kleinen Familienbetrieb oder einen Weltkonzern handelt. Jedes Unternehmen hat seine eigenen Vorstellungen von Arbeit: Das eine setzt mehr auf feste Arbeitszeiten und geordnete Strukturen, das andere vielleicht mehr auf flexible Zeiten und Kreativität. Ein Bewerber sollte vorher wissen, auf welche Unternehmenskultur er sich einlässt und ob ihm diese wirklich zusagt“, erläutert Macht.
„Jedes Unternehmen hat seine eigenen Vorstellungen von Arbeit: Das eine setzt mehr auf feste Arbeitszeiten und geordnete Strukturen, das andere vielleicht mehr auf flexible Zeiten und Kreativität. Ein Bewerber sollte vorher wissen, auf welche Unternehmenskultur er sich einlässt und ob ihm diese wirklich zusagt.“
Hachenburgs Kulturreferentin Beate Macht
Die Vorstellung der Firmen soll nicht trocken mit Flyern oder Power-Points erfolgen, sondern durch witzige Kommunikation, die von den Comedians jeweils in unterschiedlichen Räumen der Erlebnisbrauerei moderiert wird. Das Wandeln über das Gelände folgt dem Prinzip der Exciting Places, das vor zwei Jahren durch die Kulturzeit an selber Stelle Premiere feierte und am Tag nach der Gagfactory eine Fortsetzung erlebt. Die Schüler bekommen vorab eine Übersicht über die Angebote und können sich in drei von zehn möglichen „Vorstellungen“ online einbuchen.
Die Comedians werden sich zuvor intensiv mit „ihren“ Betrieben auseinandersetzen und daraus ihr Programm gestalten. Bislang sind neun von zehn Arbeitgeberplätzen vergeben: Mit dabei sind neben der Westerwald-Brauerei auch das Deutsche Rote Kreuz, Vecoplan, die Sparkasse Westerwald-Sieg, die Verbandsgemeinde Hachenburg, Troika Rhenag, die Hochschule der Deutschen Bundesbank sowie Schütz. Den letzten freien Platz würde Macht gerne an ein Unternehmen aus dem Kreativbereich oder aus dem Bereich KI vergeben. Mit ihrer Teilnahme fördern die Firmen das Projekt finanziell.
Verbandsgemeinde unterstützt Projekt als Kooperationspartner
Nach den buchbaren Info-Runden gibt es noch eine Einheit, die sich speziell an Studieninteressierte richtet. Wer möchte, kann zudem in den Pausen einen Handwerkermarkt auf dem Außengelände besuchen, auf dem Betriebe aus der Region sich und ihre Arbeit praktisch und anschaulich vorstellen. Der Vorschlag zu diesem Programmpunkt stammt von der Verbandsgemeindeverwaltung und liegt Bürgermeisterin Greis besonders am Herzen.
Sie ist vom Konzept der Gagfactory überzeugt und hofft, ebenso wie Beate Macht, die jungen Menschen damit bei deren Interessen abzuholen. „Wir müssen als VG über den Tellerrand blicken, nur als Region sind wir stark“, sagt Greis. Auch Brauereichef Jens Geimer findet das Programm „inspirierend und motivierend“. Zum Abschluss des Tages gibt’s übrigens für alle Schüler noch eine große Comedyshow.
Weitere Infos bei der Hachenburger Kulturzeit unter Telefon: 02662/958336.