Westerwaldkreis
Kriegerdenkmäler für Gefallene und Vermisste mahnen zum Frieden
Soldatenrelief und Eisernes Kreuz sind auf dem Kriegerdenkmal in Berzhahn dargestellt.
Natalie Simon

Westerwaldkreis - Kriegerdenkmäler gehören in fast jeder Gemeinde in unserer Region zum Ortsbild. Sie sind fast ausschließlich auf Friedhöfen oder an prominenten öffentlichen Plätzen zu finden. Kriegerdenk- oder Ehrenmale lassen sich grundsätzlich in zwei Gruppen unterteilen. Zum einen gibt es Denkmäler in Erinnerung an bestimmte Ereignisse oder herausragenden Personen. Die zweite Gruppe der Kriegerdenkmäler, die im Mittelpunkt dieser Betrachtung steht, wurde zum Gedenken an gefallene oder vermisste Soldaten errichtet. Charakteristisch für sie ist ihr regionaler Bezug. In der Regel sind auf diesen Denkmälern die Gefallenen oder Vermissten der jeweiligen Gemeinde namentlich genannt. Ihre Funktion wandelte sich im Laufe der Zeit. Zunächst repräsentierten sie den Staat und seine Ideale, sollten dem Tod der Soldaten einen Sinn verleihen, die Angehörigen trösten und auf das Vorbild der Opfer verpflichten. Seit 1945 werden die Kriegerdenkmäler als Mahnmale für den Frieden gesehen.

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Westerwaldkreis – Kriegerdenkmäler gehören in fast jeder Gemeinde in unserer Region zum Ortsbild. Sie sind fast ausschließlich auf Friedhöfen oder an prominenten öffentlichen Plätzen zu finden. Kriegerdenk- oder Ehrenmale lassen sich grundsätzlich in zwei Gruppen unterteilen. Zum einen gibt es Denkmäler in Erinnerung an bestimmte Ereignisse oder herausragenden Personen. Die zweite Gruppe der Kriegerdenkmäler, die im Mittelpunkt dieser Betrachtung steht, wurde zum Gedenken an gefallene oder vermisste Soldaten errichtet. Charakteristisch für sie ist ihr regionaler Bezug. In der Regel sind auf diesen Denkmälern die Gefallenen oder Vermissten der jeweiligen Gemeinde namentlich genannt. Ihre Funktion wandelte sich im Laufe der Zeit. Zunächst repräsentierten sie den Staat und seine Ideale, sollten dem Tod der Soldaten einen Sinn verleihen, die Angehörigen trösten und auf das Vorbild der Opfer verpflichten. Seit 1945 werden die Kriegerdenkmäler als Mahnmale für den Frieden gesehen.

Gedenkstätten, die an einfache Soldaten erinnern, entstanden seit der Französischen Revolution und den anschließenden Koalitionskriegen 1813 bis 1815. Durch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht war erstmals die breite Bevölkerung vom Krieg betroffen. 1813 stiftete König Friedrich Wilhelm III. mit dem Eisernen Kreuz den ersten Orden, der auch an einfache Soldaten verliehen wurde, und erließ am 5. Mai die „Verordnung über die Stiftung eines bleibenden Denkmals für die, so im Kampfe für Unabhängigkeit und Vaterland blieben“.

Massenhaft errichtet wurden Kriegerdenkmäler in Deutschland nach den Deutsch-Französischen Krieg 1970/71. In bestimmten Regionen wurde darauf auch der Teilnehmer der Kriege von 1864 und 1866 gedacht. Oftmals waren die örtlichen Kriegervereine die Initiatoren für die Errichtung. Ein Gesetz von 1890, das die Befugnis zum Aufstellen von Denkmälern an die Gemeinden übertrug, trug dazu bei, dass an vielen Orten Gedenkstellen für die Kriegsteilnehmer eingerichtet wurden. Auch nach dem Ersten Weltkrieg ging die Denkmalsinitiative von den Kriegervereinen aus. Sie wurden flächendenkend aufgestellt; es gibt kaum einen Ort, der nicht über ein derartiges Kriegerdenkmal verfügt.

Der Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges wird ebenfalls in fast jeder Gemeinde mit einem Kriegerdenkmal gedacht. Vielfach ist die Erinnerung an die Teilnehmer des Ersten und Zweiten Weltkrieges in einem Denkmal zusammengefasst. Teilweise wurden die alten Gedenkstätten abgerissen und neue gebaut. In der heutigen Zeit, in der kaum noch jemand einen direkten persönlichen Bezug zu den auf den Tafeln genannten Männern hat, treten die Kriegerdenkmäler vor allem in das öffentliche Bewusstsein, wenn sich zu Allerheiligen, Volkstrauertag und Totensonntag die Menschen auf den Friedhöfen versammeln. Dann wird auch der Verstorbenen der Kriege gedacht und an sie erinnert.

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