Gewonnen hat sie mit ihrem Gedicht „Frühlingssymphonie“ zum Monatsthema „Einklang-Zweiklang-Nachklang“. Die Teilnehmer am Bundeswettbewerb hatten die Aufgabe, Worte in ein harmonisch klingendes Zusammenspiel zu bringen. So schreibt Fourate in ihrer ersten Strophe: „Ich fall' auf deine Haut und das Nichts fällt herein, denn gemeinsam vergeht uns der Atem, wenn die Zeit uns verhüllt, dann erkenne ich dich, wenn die Jahre uns finden, dann findest du mich, mit den Augen der Leere, die voll ist von mir, deine Augen der Ferne, in denen ich wohne.“ Sie schreibt von einer flüchtigen Begegnung mit einem alten Freund, den sie lange nicht mehr gesehen hat, erklärt sie.
Wichtig sei ihr dabei gewesen, den Moment einzufangen. „Es ist bemerkenswert, wie viel Nähe über die Zeit hinweg erhalten bleiben kann“, sagt sie. „Ich habe mich nach der Begegnung im Auto auf den Seitenstreifen gestellt und die Verse in einem Zug geschrieben.“Für die junge Schriftstellerin bedeutet die Auszeichnung mehr als nur eine Bestätigung für ihre Leistung. Sie sieht es auch als Gelegenheit, von den Reaktionen der Leser zu lernen. „Ich muss mich durch den Spiegel, den die Leser mir vorhalten, mit mir auseinandersetzen“, erklärt sie. „Es gehört auch immer eine Menge Mut dazu, seine Zeilen zu veröffentlichen.“
Höhepunkt der Berlinreise war die Preisverleihung im Rahmen des Poesiefestivals in der Akademie der Künste. Bildungsministerin Stefanie Hubig gratulierte den insgesamt drei rheinland-pfälzischen Preisträgern: „Das Verfassen eigener Gedichte erfordert nicht nur sehr viel Kreativität, sondern auch vor allem auch Sprachgefühl. Dieses haben die Preisträger überzeugend unter Beweis gestellt. Die Auszeichnung im Rahmen des Lyrix-Wettbewerbes ist eine tolle und verdiente Anerkennung.“ Weiter auf dem Programm stand eine Schreibwerkstatt im Literarischen Colloquium Berlin, das von den renommierten Lyrikern Norbert Hummelt und Anja Kampmann begleitet wurde.
Lyrix ist der Bundeswettbewerb für junge Lyrik. Jeden Monat können Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren ihre Gedichte zu einem bestimmten Thema online einreichen. Je ein zeitgenössisches Gedicht sowie ein Museumsexponat bieten über die Webseite Inspiration. Aus allen Einsendungen wählt eine Jury jeden Monat fünf Gewinner aus. Aus den 60 Monatsgewinnern werden wiederum zwölf Jahresgewinner ausgewählt. Lyrix wurde 2008 von Deutschlandfunk und dem Deutschen Philologenverband initiiert und wird seitdem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.