Nur zufällig sei die Münze zugunsten des Opfers gefallen und es sei zu keinem Schnitt gekommen, sagte Staatsanwältin Julia Gasper vor dem Landgericht Koblenz. Dort sitzen seit Dienstag vier 21 bis 23 Jahre alte Männer wegen brutalen Raubes im Drogenmilieu auf der Anklagebank.
Sie sollen vor knapp zwei Jahren einen damals 24-jährigen Mann in einen Wald geschleppt haben, um von ihm angeblich ausstehende Schulden einzutreiben. Laut Anklage fesselten sie ihr Opfer, schlugen und bedrohten es. Für ein Handy sollen sie 50 Euro und für einen später abgeholten Fernseher 100 Euro «erlassen» haben.
Der Prozess wird neu aufgerollt: Die Angeklagten waren bereits vor einem Jahr vom Landgericht Koblenz zu fünf, drei und zweieinhalb Jahren Haft beziehungsweise zu einer Jugendbewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof (BGH) hob diese Entscheidung jedoch nach der Revision zweier Angeklagter unter Verweis auf Rechtsfehler auf und verwies das Verfahren an eine andere Strafkammer des Landgerichts Koblenz.
«Das heißt, wir starten bei null», sagte hier der Vorsitzende Richter Martin Schlepphorst. Am ersten Verhandlungstag wurde im Wesentlichen nur die Anklage verlesen. Ein Verteidiger sagte am Rande des Prozesses, er könne noch nicht sagen, ob sich sein Mandant äußern werde. Das Verfahren soll am kommenden Montag, 25. September, mit der Vernehmung von Zeugen fortgesetzt werden.
dpa