Musikausschuss traf wieder ins Schwarze
Erinnerungen an die Vorfreude auf das Weihnachtsfest, als man der Hektik des Alltages bei feinfühliger Musik und mit erwartungsfrohen Liedern auf das Fest noch eher entfliehen konnte, als es die heutige Zeit zulässt. Gerne ließen sich die Gäste von diesem Flair gefangen nehmen. Hannelore und Reinhard Höhn sowie Jan Schneider, die als Dreigestirn des Musikausschusses das Gotteshaus mit ausgesuchten Interpreten unterschiedlicher Genres zum Klingen brachten, haben ein feines Gespür dafür, was die Freunde ihrer Konzerte mögen.
Da war die „Ansage an den lieben Advent“ für die Menschen, die der Nostalgie der – vielleicht heute auch als ein wenig kitschiges Unterfangen apostrophierten – adventlichen Vorfreude nicht abhold sind, ein Griff mitten ins Herz. Das Auditorium lauschte den Geschichten vom „Wunschzettel“, auf dem nichts anderes stand, als ein gemeinsamer Tag mit der Familie, von einem Blick in die Weihnachtsbackstube, wo ein Weihnachtssternwunder geschieht, oder vom liebevollen Schein der Kerze, die die Kindheit zum Leben erweckt. Jan Schneider war hier ein denkbar guter Erzähler, der vom „Hirtenjungen“, der dem Christkind eine warme Decke schenkt, und vom gläsernen Weihnachtsvogel berichtete, der das Lied der Weihnachtszeit in die Stuben trägt.
Schnee rieselte musikalisch
Um all das hatten Christoph Bernhard an Orgel und Flügel und Franziska Ohle an der Flöte ein Geflecht von adventlichen und weihnachtlichen Weisen gewoben. Da rieselte mal klassisch, mal in schlesischer Version im Duett von Flöte und Klavier der Schnee. Da ging Maria mit ihrem Kinde durch den Dornwald, da entführten die Instrumentalisten die Besucher mitten in den kalten Winter („In the Bleak Midwinter“), und mit „O Holy Night“ erinnerten Christoph Bernhard und Franziska Ohle daran, dass schon bald die heilige Nacht vor der Tür steht.
Gemeinsam sang das Publikum Lieder zur Adventszeit und ließ damit die beschauliche Stunde zu einer adventlichen Familienfeier werden. Christoph Bernhard intonierte eine klingende Hommage an die intakte Familie, das Wichtigste, was es seiner Meinung nach gibt, mit einer Fantasie über adventliche und weihnachtliche Weisen, ehe Jan Schneider mit einem irischen Segenswunsch Gottes Gunst erbat.
400 Euro an Verein Wäller Helfen gesammelt
Die adventliche Soiree hat gleich doppelte Freude bereitet. Zum einen den Zuhörern mit Musik und Gesang, und zum anderen dem Verein Wäller Helfen: Bei freiem Eintritt hatten die Veranstalter um Spenden gebeten, und die Zuhörer kamen dem gern nach. 400 Euro sind zusammengekommen. Eigentlich die Gage für die Interpreten, die sich an diesem Abend mit dem Brot des Künstlers – dem Applaus – begnügten und das Geld dem Verein Wäller Helfen zukommen ließen. Die Schatzmeisterin Patricia Kempen nahm dieses vorgezogene Weihnachtsgeschenk dankbar entgegen.