Wenn man die geltenden Corona-Richtlinien zugrunde legt, lässt sich sagen: die Kirchenmusik am Westerwälder Dom war „ausverkauft“ – mit 111 Besuchern. Und diejenigen, die da waren, durften miterleben, wie die Westerburger Turmbläser mit Roman Pacholek, Johannes Schui, Ine Schmale, Michael Ferger und Ulf Ferger, mit dem Tenorsolisten Udo Naglo und dem Westerwälder Domquartett mit Susanne Schäfer (Sopran), Rita Schröder (Alt), Hermann Kuch (Tenor) und Werner Blatt (Bass) sowie dem Organisten und musikalischen Leiter Johannes Schröder einen musikalischen Geburtstagstrauß banden, der an Mannigfaltigkeit nichts zu wünschen übrig ließ – ein klingendes Bukett, wie es wohl nicht oft in dieser Form zu hören ist. Um es noch einmal deutlich zu machen: Musik und Gesang zum einen zur Erbauung der Freunde der Kirchenmusik am Westerwälder Dom und zum anderen als sympathische Geste für das 60-jährige Geburtstagskind Ralf Plogmann.
Pfarrer Plogmann, für den Mozart und Bach neben anderen Komponisten im Mittelpunkt seiner musikalischen Leidenschaft stehen, bekannte: „Musik ist für mich so notwendig wie die Luft zum Atmen.“ Das Repertoire, das Johannes Schröder ausgewählt hatte, war ohne Weiteres zur „Hyperventilation“ bei dem Geburtstagsjubilar geeignet. Doch Spaß beiseite. Werke von Wolfgang Amadeus Mozart wie „Ave verum corpus“ (Gesangsquartett und Orgel) oder die „Fantasie in f-Moll für eine Orgelwalze“ (zweifelsohne ein Höhepunkt des Abends), der blasmusikalische Ausflug in die Welt der Operette mit „Der Hölle Rache“ und „Liebesduett“ aus der Zauberflöte von Mozart und Bach’sche Kirchenmusik machten deutlich, dass Musik ein Elixier ist, das den Alltag lebenswerter machen kann.
Nicht zu vergessen César Francks andachtsvolles „Panis angelicus“ für Orgel und Gesangsquartett und „Cantilene“ aus der Orgelsonate Nr. 11 in d-Moll von Joseph Gabriel Rheinberger. Noch einmal zum Anfang: Sie klingt wieder – die Kirchenmusik am Westerwälder Dom. Am Montagabend war es die „Toccata aus der fünften Orgelsinfonie in F-Dur“ von Charles-Marie Widor, die hinter den musikalischen Abend ein klingendes Ausrufezeichen setzte, das bei den Zuhörern und vor allem bei dem Geburtstagskind ohne Zweifel noch einige Zeit nachklingen wird.