Stadt Montabaur erhält eine Ausgleichszahlung - Erneute Sanierung des maroden Belags ist notwendig
Konrad-Adenauer-Platz in Montabaur: Rechtsstreit ist beigelegt
Der Belag des Konrad-Adenauer-Platzes im Montabaurer Stadtzentrum ist marode. Foto: Thorsten Ferdinand
Thorsten Ferdinand

Montabaur. Der jahrelange Rechtsstreit um die Schäden am Belag des Montabaurer Konrad-Adenauer-Platzes ist beigelegt. Wie Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland auf Anfrage unserer Zeitung berichtet, haben sich Kommune, Planer, ausführende Baufirma und Ingenieurbüro auf einen Vergleich verständigt. Die Stadt hat demnach 465.000 Euro von den übrigen Beteiligten erhalten. „Damit sind alle wechselseitigen Ansprüche abgegolten“, teilt Gabi Wieland mit.

Die Schäden am etwas mehr als zehn Jahre alten Kiesbelag lassen sich damit freilich nicht beheben. „Der Platz wird sicherlich neu gemacht werden müssen“, berichtete Wieland erst kürzlich im Stadtrat, und das ist dann ein Millionenprojekt. Bei der letzten Sanierung investierte die Kommune einen Eigenanteil von 2,13 Millionen Euro in den Platz und erhielt zudem noch Fördergelder. Das Projekt war damals gemeinsam mit der Sanierung der Tiefgarage Mitte/Altstadt I umgesetzt worden.

In den vergangenen Jahren mussten dann immer wieder Löcher und Risse im Belag gestopft werden. Immer wieder bestand dort auch Sturzgefahr. Hinzu kamen im Laufe der Zeit Probleme mit der Drainage. Eigentlich sollte das Kiesgemisch Regenwasser aufnehmen und in die Kanalisation ableiten. Bei starkem Regen zeigen die Pfützen auf dem Platz jedoch, dass dies nicht ordnungsgemäß funktioniert. Nicht zuletzt gab es von Anfang an Kritik an den Verfärbungen. Vor allem die nachträglich ausgebesserten Stellen unterscheiden sich optisch deutlich vom ursprünglichen Belag.

Erste Schäden waren indes schon kurz vor der offiziellen Eröffnung im Jahr 2010 sichtbar geworden. Die Kommune begann deshalb frühzeitig damit, alle Mängel am Belag zu dokumentieren. Bereits 2014 war von etwa 70 schadhaften Stellen die Rede. Zwei Hauptursachen waren nach Auffassung der Verwaltung Absackungen im Untergrund und zu schmale Dehnungsfugen, die den Belag bei starker Sonneneinstrahlung platzen ließen. Das Limburger Planungsbüro Kraus und die ausführenden Firmen von der ARGE Weil/Chemicon wiesen allerdings immer wieder darauf hin, dass die Schäden teilweise auch durch scharfe Gegenstände wie zum Beispiel Befestigungsheringe für Marktstände herbeigeführt wurden.

Ursprünglich hatte die Stadt gehofft, die Probleme über den Gewährleistungsanspruch regeln zu können. Infolge des sogenannten Beweissicherungsverfahrens stellte sich dann aber heraus, dass es tatsächlich sehr unterschiedliche Ursachen für die diversen Mängel gibt. Was die Löcher und Risse auslöst, blieb bis zuletzt juristisch umstritten. „Infrage kommen Planungsfehler, Materialfehler, Ausführungsfehler und Nutzungsfehler“, fasste Gabi Wieland zusammen. Die Stadt bereitete zwischenzeitlich eine Klage vor, bevor man sich letztlich auf den Vergleich einigte. Einen konkreten Zeitplan für die erneute Sanierung nannte die Stadtbürgermeisterin nun allerdings noch nicht. Auf dem Platz stehen in den kommenden Jahren bekanntlich mehrere große Bauprojekte an. Noch in diesem Herbst soll der Umbau des Hisgen-Hauses beginnen. Die verschiedenen Projekte müssen somit auch zeitlich aufeinander abgestimmt werden.

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand

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