Von unserer Reporterin Angela Baumeier
„Bei dieser Messe wollten wir uns als Westerwälder Firma mit Fingerhut Haus präsentieren. Leider wurden wir über Jahre abgelehnt und durften nicht teilnehmen. Offensichtlich doch keine Ausstellung für die Westerwälder Steuer zahlenden Mittelständler.... Man scheut wohl den gesunden Wettbewerb“, heißt es in einem Kommentar, der uns via Facebook auf die Ankündigung „Hui-Wäller-Messe soll größer werden“ erreichte.
Die Hui-Wäller-Messe wurde erstmals 1998 von den Gewerbevereinen Rennerod und Westerburg ausgerichtet. Peu a peu entwickelte sie sich zu einer Leistungsschau, die nicht nur die eigene Wirtschaftskraft der ausrichtenden Vereine dokumentieren sollte, sondern sich Branchenvielfalt zur Aufgabe gemacht hat. „Wir haben uns damals entschieden, für unsere Messebesucher das Sortiment zu erweitern. Allerdings gab es dabei von Anfang an folgende Absprache“, erläutert Günter Preußer als Hauptorganisator der Hui-Wäller-Messe: „Alle Firmen, die den veranstaltenden Gewerbevereinen angehören, erhalten vorrangig ihren Messeplatz. Nichtmitglieder können nur teilnehmen, wenn sie keine unmittelbare Konkurrenz zu einem Mitglied der Gewerbevereine darstellen. Will also ein Fremder teilnehmen, so wird in diesem Fall das ansässige Unternehmen gefragt, ob es selbst vor hat, sich bei der Messe zu präsentieren – und wenn ja, ob es die Fremdfirma als unmittelbare Konkurrenz duldet“. Preußer verdeutlicht: Nimmt das Gewerbevereinsmitglied nicht an der Messe teil, hat es selbst keinen Einfluss an der Teilnahme von Konkurrenzfirmen.
Viele Firmen sehen die Konkurrenz als Belebung und Vielfalt der Messe, andere lehnen sie kategorisch ab. Bei den Autohäusern hat sich dieVielfalt bewährt. „Wir wollen nichts blockieren. Aber wir organisieren ehrenamtlich diese Leistungsschauen. Unsere Mitglieder haben dabei natürlich den Vorrang“, so Preußer. Dass die Firma Fingerhut Haus bei den vergangenen Messen nicht teilnehmen konnte, begründet Preußer mit der oben genannten Absprache. Da nun das Mitglied im Gewerbeverein Westerburg, das in der Firma Fingerhut Haus eine unmittelbare Konkurrenz sah, nicht an der sechsten Hui-Wäller-Messe teilnehmen wird, ist der Weg für Fingerhut Haus und andere Firmen frei. Wie Preußer auf WZ-Anfrage mitteilte, hat er sich mit dem Unternehmen unmittelbar nach dem Facebook-Kommentar in Verbindung gesetzt, das Anmeldungsformular ist bereits unterwegs.