Hachenburg
Kommentar zur Schließung der Hachenburger Geburtenstation: Ein Verlust für die ganze Region
Nadja Hoffmann-Heidrich
Jens Weber. MRV

Der 29. Februar 2024 ist ein denkwürdiger Tag für Hachenburg. Seit 1950 wurde hier im Krankenhaus nahezu täglich neues Leben, neue Hoffnung, ja Zukunft geboren. Somit ist die Schließung der Geburtshilfestation, gegen die die Bevölkerung zusammen mit den Mitarbeitern über Monate hinweg engagiert gekämpft hat, mehr als das Aus einer medizinischen Einrichtung. Denn für eine ganze Region ist diese Abteilung mit großen Emotionen verbunden.

Das gilt auch für mich persönlich: Wie Tausende andere Menschen habe ich hier das Licht der Welt erblickt. Selbst wenn ich mich daran natürlich nicht erinnern kann, gehört dieser Ort doch fest und unverrückbar zu meiner Biografie dazu. Noch stärker wurde die Bindung, als ich Jahre später meine Kinder ebenfalls hier entbinden konnte. Wir haben uns vom gesamten geburtshilflichen Team jederzeit gut betreut gefühlt, wofür wir dankbar sind. Über lange Zeit war die Abteilung mit ihren Mitarbeitern ein wichtiger Werbe- und Sympathieträger für die ganze Klinik – wie nicht zuletzt seit vergangenem Herbst die fast 25.000 Unterzeichner einer Petition für den Erhalt der Station mit ihrer Unterschrift verdeutlicht haben.

Dass nun ausgerechnet diese Station aus finanziellen Gründen geschlossen wird und junge Familien im oberen Westerwald somit künftig keine wohnortnahe Geburtshilfe mehr vorfinden, macht mich traurig und wütend. Ein Verlust für werdende Mütter, ein Verlust fürs Krankenhaus, ein Verlust für Hachenburg und ein Verlust für die ganze Region. Wertschätzung für Kinder und Familien geht definitiv anders.

E-Mail: nadja.hoffmann-heidrich@rhein-zeitung.net

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