Als der Sensei Daichi und seine achtjährige Ninja-Schülerin Aiko durch die japanische Bergwelt reisen, um den Geheimnissen des Lebens auf die Spur zu kommen, herrscht tiefer Winter. Es ist eiskalt, der Schnee liegt meterhoch. Doch nach der Lektüre des gleichnamigen Kinderbuches „Daichi und Aiko. Eine Winterreise“ spürt man als Leser eine wohlige Wärme in sich aufsteigen – eine echte Herzenswärme, die Autor Matthias Schütz mit seinem Erstlingswerk verbreitet.
Die Szenerie und den Inhalt seines Buches hat Schütz nicht zufällig gewählt: Der 50-jährige Familienvater aus Nister betreibt seit 2007 in Hachenburg eine traditionelle Kampfkunstschule, das Sakurayama Dojo, in dem er Bujinkan Budo Taijutsu – eine jahrhundertealte Lehre, die Techniken aus neun verschiedenen Samurai- und Ninjaschulen vereint – unterrichtet. Dabei geht es Schütz nicht nur darum, die Prinzipien der Kampfkunst zu vermitteln, sondern er bringt seinen großen und kleinen Schülern (aktuell circa 150 Kinder/Jugendliche und 50 Erwachsene) ebenso die Geschichte und Philosophie der japanischen Kultur näher. Sein ganzheitlicher Ansatz zielt darauf ab, das Selbstbewusstsein zu stärken, die Natur zu schätzen und jedem Gegenüber mit Respekt zu begegnen. Körper, Geist und Seele werden somit trainiert.
Erkenntnisse für ein friedvolles und bewusstes Leben
Diese Lebenseinstellung bildet die Grundlage seines Buches, dass in 24 Kapitel unterteilt ist. Die Idee zu diesem Werk entstand durch seine Arbeit mit Kindern, die noch offen und ungefiltert über ihre Gefühle sprechen und wichtige Sinnfragen stellen würden. Diese Erfahrungen, verbunden mit seiner Vorliebe fürs Geschichtenerzählen, bildeten schließlich den Grundstein für „Daichi und Aiko“, die auf ihrer Reise durchs winterliche Japan allerlei rätselhaften Wesen und Naturphänomenen begegnen und dabei lehrreiche Erkenntnisse für ein friedvolles und bewusstes Leben gewinnen.

Ursprünglich hatte Schütz geplant, die Texte seinen Schülern einfach ausgedruckt als Weihnachtsgeschenk beziehungsweise als literarischen Adventskalender zu überreichen. Doch sein Umfeld und ebenso sein eigener Ehrgeiz motivierten ihn dazu, das Ganze in Buchform mit Hardcover herauszubringen, was nun vor wenigen Tagen erfolgt ist.
KI-Illustrationen und japanische Kurzgedichte
Da sich das Werk an Kinder ab fünf Jahren richtet, war für den Autor klar, dass die Texte bebildert werden müssten. Dazu speiste er seine Zeilen in eine KI ein, die ihm passende Motive generierte. Von dem Ergebnis ist Schütz begeistert: „Sie treffen den Kern meines Buches“, sagt er. Bei der Feinjustierung wurde er von seiner zwölfjährigen Tochter unterstützt: „Mit viel Geduld und einem klaren Blick hat sie geholfen, die Stimmung jeder Geschichte sichtbar zu machen“, lobt der Papa.
Darüber hinaus hat Schütz jedem der 24 Kapitel, die trotz der Rahmenhandlung kleine, in sich abgeschlossene Episoden bilden, ein Haiku vorangestellt – ein traditionelles japanisches Kurzgedicht, das die Aussage der folgenden Geschichte zusammenfasst. Diese Haikus begleiten den Leser wie ein Wegweiser durch das Buch und fangen – gleich einem Foto aus Worten – Gefühle, Bilder, Gedanken ein.
Farbliche Harmonie verstärkt Wirkung der anregenden Texte
So wie Schütz’ Schüler muss auch Aiko im Laufe ihrer Reise Prüfungen absolvieren, um dadurch zu mehr Achtsamkeit und tiefgreifenderen Erkenntnissen zu gelangen sowie innerlich zu wachsen. Als reales Vorbild für dieses mutige Mädchen gibt der Autor „eine Mischung aus einigen meiner Schüler“ an. Die wiederum erkennen ihren Lehrer Matthias in der Rolle des Sensei Daichi wieder.
Neben den anregenden und warmherzigen Texten ist es ebenso das Layout des Buches, das heraussticht: Die Kapitel sind auf unterschiedlich gefärbtes Papier gedruckt. Die jeweilige Farbe bildet den Schwerpunkt der jeweils ergänzenden Illustration, sodass nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch eine besonders berührende Harmonie entsteht.
Das Buch „Daichi und Aiko. Eine Winterreise“ (ISBN: 978-3-00-082263-6) ist unter anderem in der Hähnelschen Buchhandlung (Hachenburg) sowie direkt über den Autor Matthias Schütz (0160/93812793) erhältlich.
Sprechende Namen symbolisieren das Wesen der Hauptfiguren
Der Name Daichi bedeutet übersetzt so viel wie „große Erde„oder „großer Boden“. Der Meister symbolisiert in dem Buch Stabilität, Weisheit und eine tiefe Verbindung zur Natur. Der Name spiegelt zudem die Rolle des Sensei als Mentor wider. Darüber hinaus steht er für Beständigkeit sowie eine ruhige und ausgeglichene Persönlichkeit, die Orientierung und Sicherheit bietet. Der Name Aiko heißt im Deutschen „Kind der Liebe“ oder „geliebtes Kind“. Die Schülerin verkörpert in der Geschichte Neugier, Jugendlichkeit und ein Herz voller Mitgefühl. Sie hat eine liebenswerte und wissbegierige Natur. Zugleich trägt der Name eine sanfte, harmonische Energie in sich. Die Kombination aus Daichi und Aiko bildet die Harmonie zwischen Lehrer und Schülerin. Ihre Namen repräsentieren laut Autor Matthias Schütz „eine Einheit zwischen stabiler, erfahrener Führung und der emotionalen Offenheit, die für Wachstum und Lernen erforderlich ist“. Stärke und Herzenswärme sind zwei zentrale Themen des Buches. nh