Die Emmanuel Walderdorff Galerie lädt ein zur Ausstellung „Domus Fragilis“ mit Werken von Alice Kammerlander (Keramik) und Dénesh Ghyczy (Malerei). Die Eröffnung findet am Sonntag, 18. Mai, 14 Uhr statt. Die Begrüßung und Einführung in die Ausstellung ist für 14.30 Uhr mit Nele van Wieringen (Direktorin Keramikmuseum Westerwald) und Emmanuel Walderdorff vorgesehen. In „Domus Fragilis“ werden die sieben Keramikarbeiten den elf Bildern gegenübergestellt. Trotz der unterschiedlichen Arbeitsweisen und Medien entstehe ein spannender Dialog über die Themen Konstruktion, Zerbrechlichkeit sowie Innen- und Außenwelt, heißt es seitens der Galerie.
Alice Kammerlanders Keramiken forschen im Schattenreich unbewusster Vorgänge, heißt es. Sie stülpen das Innerste nach Außen – das „Spürbare, nicht das Sichtbare“, wie sie selbst betont. Mit größter Sorgfalt und Präzision lege die Künstlerin körperliche Sensationen, Empfindungen, Schmerzen frei und lasse sie in ihrer zwiespältigen Schönheit erblühen, wird von Kunsthistorikerin Alexandra Henning über Kammerlander gesagt. Wie Pflanzen hege, pflege und umsorge sie ihre Objekte – hingebungsvoll und in wissenschaftlicher Genauigkeit. Dabei achte sie akribisch auf die richtige Dosis an Sauerstoff und Feuchtigkeit, um dem Material die ideale Viskosität zur Bearbeitung, die oft Wochen in Anspruch nimmt, zu verleihen. Immer schwingt das der Künstlerin so wichtige Thema der Gesundheit mit – die für sie die Einheit von Geist, Körper und Natur voraussetzt.

„Vergleicht man die kompositionellen Strukturen bei Dénesh Ghyczy, fällt sehr bald auf, dass er stets ein Innen mit einem Außen in Relation setzt und dies mehr bedeutet, als dieses Wechselverhältnis zwischen realen Welten“, meint die promovierte Direktorin des Ludwig Museums Köln, Beate Reifenscheid. Vielmehr gewinne der Betrachtende den Eindruck, dass seine „Interieurs“ einzig und allein auf ein „Exterieur“, auf das Draußen und damit auf die Welt jenseits der Wohnräume ausgerichtet ist. „Bei ihm erscheint die Welt ,jenseits’ des eigenen, scheinbar beengten Lebensbezirks immer ein wenig heller, vor allem freier und von Natur dominiert zu sein“, so Reifenscheid weiter. Dieses Wechselverhältnis sei auch deshalb interessant, weil hier nicht mit realen Situationen umgegangen werde. Für den Betrachtenden wird somit deutlich, dass alles ein Konstrukt ist und dieses nicht auf eine äußere Schönheit ausgerichtet ist, sondern tiefer geht und eindringt in seelische Befindlichkeiten, die durch die Akteure in den Gemälden vermittelt werden. Dabei spiele insbesondere das Fenster als Symbol des Seelischen, aber auch als Öffnung zu etwas Größerem, die Schlüsselrolle.
Zur Ausstellung erscheint die Monografie „Ego Paradise“ von Dénesh Ghyczy im Verlag für Moderne Kunst/Wien mit einem Text von Professor Beate Reifenscheid. Die Ausstellung ist vom 18. Mai bis zum 13. Juli, mittwochs bis freitags von 14 bis 19 Uhr und samstags von 14 bis 16 Uhr sowie auf Vereinbarung zu sehen.
Die Emmanuel Walderdorff Galerie in Molsberg
Die Emmanuel Walderdorff Galerie befindet sich in der Hauptstraße 41 in Molsberg. Die Kunstgalerie wurde 2000 in Köln gegründet und vertritt europäische zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler. 2014 hat die Galerie ihre feste Basis mit Ausstellungsräumen, Lager und Büro auf dem Hofgut Molsberg im Westerwald eingerichtet. Die Galerie mit ihrer ländlichen Lage zwischen Limburg und Montabaur nutzt das Ambiente des Hofguts und der umgebenden Landschaft, um inhaltsreiche zeitgenössische Kunst auf eine inspirierende Weise zu präsentieren. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.walderdorff.net