Tag der offenen Gartentür
Katalin Lemke hat in Alpenrod eine Oase geschaffen
Die sechsjährige Zoe hilft Mama Katalin manchmal im Garten.
Larissa Schütz

Wer noch Anregungen für seinen Garten sucht, könnte am Sonntag an zahlreichen Stellen im Westerwald fündig werden. Denn etliche Besitzer öffnen anlässlich des Tags der offenen Gartentür wieder ihre Pforten für Besucher.

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An diesem Sonntag öffnen die Gärten im Saarland und in Rheinland-Pfalz ihre Tore für Besucher. Auch im Westerwaldkreis laden Gartenbesitzer dazu ein, am Tag der offenen Gartentür ganz persönliche grüne Oasen und liebevoll gestaltete Naturparadiese zu erkunden. Katalin Lemke nimmt nach einem erfolgreichen Start 2024 dieses Jahr wieder an der Aktion, die vom Verband der Gartenbauvereine Saarland / Rheinland-Pfalz initiiert wurde, teil.

„Das ist kein unordentlicher Garten, sondern eine 5-Sterne-Wellness-Oase für Bienen!” Ein Schild mit diesem Spruch und einer glücklich lächelnden Biene heißen die Besucher von Katalin Lemke in der Wiesenstraße 13 in Alpenrod willkommen. Die 35-Jährige lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern seit rund zehn Jahren in dem Haus und hat sich in dieser Zeit einen naturnahen Familiengarten geschaffen, in dem sich Mensch und Tier wohlfühlen.

Die Großeltern betrieben in Hachenburg eine Gärtnerei

Katalin, die eigentlich aus Hachenburg stammt, ist mit dem Thema Pflanzen aufgewachsen. Ihre Großeltern haben in der Stadt die Gärtnerei Kornweibel betrieben. Der großzügige Außenbereich war einer der Gründe, warum sich Familie Lemke für das Haus in Alpenrod entschieden hat. Immer neue Projekte sind zu einem spannenden Garten gewachsen, in dem es viel zu entdecken gibt.

Wenn man ganz genau hinhört, dann nimmt man ein munteres Summen wahr, das von überall her zu erklingen scheint. Und beim genaueren Hinschauen sieht man sie dann auch: die zahlreichen tierischen Bewohner des Gartens. Sie erkunden die Insektenhotels, die überall verteilt sind. Besonders beliebt bei den geflügelten Gästen sind die alten Wurstdosen, die nicht in der Gelben Tonne gelandet sind, sondern mit Kreativität und Bambusröhrchen einem neuen Zweck zugeführt wurden. Ebenso wie der ausgediente Sandkasten der Kinder, in dem jetzt Tomaten an Pflanzstäben in die Höhe wachsen.

Das selbst gebaute Insektenhotel hat Katalin Lemke von ihren Eltern geschenkt bekommen.
Larissa Schütz

Katalins liebstes Stück in ihrem Garten ist das große Insektenhotel, das ihre Eltern ihr selbst gebaut und zum Geburtstag geschenkt haben. Es steht am Rand des ersten Beetes, das vor Jahren angelegt worden ist. Darin strecken unterschiedliche Sorten von Schwertlilien ihre eleganten Blüten in die Höhe. Neben dem Gemüsebeet mit Kräutern, Zuckerschoten, Mais, Erdbeeren und Gurken duftet es intensiv nach Minze. Sechs Sorten wachsen im Minzbeet, angelegt in einer Trockenmauer aus Steinen.

Für den Tag der offenen Gartentür hat Katalin Lemke informative Plakate vorbereitet. Auf einem hat sie das Jahr in ihrem Garten mit Fotos dokumentiert. Andere zeigen die tierischen Besucher mit Foto und Beschreibung. Die Insekten und Tiere im Garten zu beobachten, fotografieren und zu bestimmen, macht der Hobbygärtnerin viel Freude.

Tipp: Moos im Beet hält die Feuchtigkeit

Auch die sechsjährige Tochter Zoe kann sich für die kleinen Flug- und Krabbeltiere begeistern, wenn „sie nicht stechen”, wie Zoe betont. Manchmal hilft sie Mama im Garten und nascht dabei ein paar der süßen Erdbeeren. Ihr Bruder David, neun Jahre, hilft auch hin und wieder im Garten. Und der Hausherr, ein gelernter Schreiner, wird immer mal wieder für Projekte eingespannt. Auf seinen Wunsch hin wachsen auch eine Bananenpflanze und Kiwis im Alpenroder Garten. Eigentlich aber lautet das Garten-Motto von Katalin, die halbtags als Chemielaborantin arbeitet: einheimisch, tierfreundlich, pflegeleicht.

Ihre drei Tipps für einen schönen Garten sind: „Moos im Blumenbeet stehen lassen. Das hält die Feuchtigkeit, bietet Lebensraum für Insekten und verhindert das Wuchern von Unkraut. Außerdem sollte man die Stauden erst im Frühjahr zurückschneiden. So können sie Insekten beim Überwintern helfen. Und die Vögel freuen sich, wenn die abgeblühten Samenstände nicht entfernt werden.”

Katalin Lemke freut sich auf interessierte Besucher am Sonntag, 15. Juni, von 10 bis 18 Uhr und einen regen Austausch über Pflanzen und Tiere. Sie bietet auch Pflanzen und Samen zum Mitnehmen an.

Weitere teilnehmende Gärten im Westerwaldkreis

Beatrix und Christoph Menges, Buchenweg 18, Ötzingen; Kerstin Oldendorf, Drosselweg 11, Herschbach/Uww.; Grenzwall Limes, Wegabzweigung an L310/Ortseingang Hillscheid (Förderkreis Limes); Susanne Boerner, Bergstraße 20, Ransbach-Baumbach; Birgit und Markus Theis, Escher Weg 3, Molsberg bei Wallmerod; Gabriele und Georges Hartmann, Ober der Jagdwiese 3, Höchstenbach; Hotel Heinz, Bergstraße 77, Höhr-Grenzhausen; Elke Weyand, Schulstraße 41, Mörlen; Birkenhof Brennerei Nistertal; Fuchskaute Willingen/Arnikarundweg. Weitere Infos zu allen teilnehmenden Gärten im Westerwaldkreis und darüber hinaus findet man im Internet unter: https://www.gartenbauvereine.de/saarland_rheinland-pfalz/aktionen/themen/tag-der-offenen-gartentuer/

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