Vielseitiger Keramikmarkt
Kannenbäckerstadt Höhr-Grenzhausen schätzt guten Ton
Sie wetteiferten im Finale um den höchsten Krug, Stefan Diekmann (vorne) und Terry Davies. Am Ende hatte Terry Davies um einen Zentimeter mehr Höhe die Nase vorn.
Hans-Peter Metternich

Im unteren Westerwald gehört das Töpferhandwerk unbedingt zur regionalen Tradition. Der Rohstoff Ton kann vielseitig und kreativ verwendet werden. Nicht nur davon vermittelte der Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen einen Eindruck.  

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Der 45. Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen kam sozusagen im „Dreierpack“ daher. Am Samstag und Sonntag zeigten 125 sorgfältig ausgesuchte Keramikschaffende aus Deutschland und dem europäischen Ausland, unter anderem aus Italien, Belgien, Polen, Österreich und den Niederlanden, in einer 500 Meter langen Marktzone zwischen Keramikmuseum und Laigueglia-Platz die ganze Bandbreite von keramischen Gebrauchsgegenständen und Kunstwerken (wir berichteten).

Ferner lobte das Keramikmuseum im Rahmen seines Museumsfestes wieder einen Wettbewerb unter allen teilnehmenden Ausstellern aus, bei dem sich in diesem Jahr mehr als 50 keramikschaffende Künstlerinnen und Künstler der Aufgabe gestellt hatten, „Henkelbecher“ zu kreieren. Außerdem drrehten am Samstag und Sonntag am Laigueglia-Platz 24 Keramikerinnen und Keramiker, was die Scheiben hergaben und die Hände mitmachten, um den Titel Deutscher Töpfermeister oder Deutsche Töpfermeisterin zu erringen. Also an allen Ecken und Enden von Höhr-Grenzhausen stand die Keramik am Wochenende im Mittelpunkt.

Die fünfte Deutsche Töpfermeisterschaft weckte großes Interesse beim Publikum.
Hans-Peter Metternich

Die Henkelbecher, die für den Wettbewerb geschaffen worden waren, präsentierten sich in vielen Formen und Farben – vom praktischen Gebrauchsbecher bis zum bizarren Kunstwerk, das eher zum Betrachten, als zum Gebrauch geeignet war. An dem Wettbewerb hatten sich 54 Keramikerinnen und Keramiker beteiligt. Eine fünfköpfige Jury suchte die Exponate aus, die letztendlich für preiswürdig empfunden wurden. In der Jury agierten Ulrike Knie von der Sparkasse Westerwald-Sieg, Kai Kraemer von Laufen Deutschland, der Stadtbürgermeister von Höhr-Grenzhausen, Wolfgang Letschert, Daniel Müller von der Sparkasse Westerwald-Sieg und Petra Bittl von der Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen.

Wilhelm Worth an der Drehscheibe im Museum.
Hans-Peter Metternich

Am Samstagabend gab die Museumsleiterin die Gewinner des Wettbewerbes bekannt. Es waren dies Russell Coates (Großbritannien – Preis 1200 Euro), Tanja und Gideon Necker (Höhr-Grenzhausen – Preis 1000 Euro), Johanna Hitzler (Dillingen – Preis 500 Euro), Olga Simonova (Wiesbaden – Material im Wert von 500 Euro) und Eva Muellbauer und Franz Ruppert (Weibersbrunn – 250 Euro). Die Preise spendeten die Firmen Laufen und Sibelco, die Sparkasse Westerwald/Sieg, die Stadt Höhr-Grenzhausen und die Firma Goerg und Schneider. Auch das Publikum war in die Preisfindung involviert. Martina Sigmund-Servetti (Heilbronn) wurde dank des Votums der Museumsbesucher mit dem Publikumspreis belohnt. Übrigens, neun Kinder hatten in der Museumswerkstatt Henkelbecher für den Wettbewerb geformt. Der Becher von Alisha Müller vom Kinder-Keramik-Club hat der Jury am besten gefallen. Sie erhielt ein Töpferset für Einsteiger.

Früh übt sich, wer eine Künstlerin werden will – die Museumspädagogik macht’s möglich.
Hans-Peter Metternich

Die 5. Offene Deutsche Töpfermeisterschaft war ohne Zweifel ein Höhepunkt bei dem „Wochenende der Keramik“ in der Kannenbäckerstadt. Das Spektakel, das von Michael Specht moderiert wurde, lockte an beiden Markttagen eine Vielzahl von Zuschauern an, die den insgesamt 24 Teilnehmern bei den unterschiedlichen Aufgaben genau auf die Finger schauten. Die Preise im Gesamtwert von 1500 Euro wurden von der Firma Hans Wolbring GmbH aus Höhr‐Grenzhausen zur Verfügung gestellt.

Am Sonntag ging es mit den Zwischenrunden, Halbfinalrunden und dem Finale in die heiße Phase der Meisterschaft. Letztendlich bestritten Terry Davies und Stefan Diekmann das Finale, aus dem Davies als „Deutscher Töpfermeister 2025“ hervorging und sich nicht nur über den Titel, sondern auch über einen Gutschein im Wert von 800 Euro der Firma Hans Wolbring freuen darf. 500 Euro vom gleichen Sponsor erhielt Stefan Diekmann. Den dritten Platz errang Angela Weiffen (200 Euro), und als Vierter wurde Jürgen Strohm mit dem Preis der Stadt (ein Gutschein über 50 Euro bei der Firma Wolbring) belohnt.

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