Bundesstraßen sind die Lebensadern der ländlichen Regionen, das gilt auch für den Westerwald- und den Rhein-Lahn-Kreis. Zentrale Straßenbauprojekte stehen daher auch auf der To-do-Liste der heimischen Bundestagskandidaten. Wir haben die Direktkandidaten im Wahlkreis 203 gefragt: Welche Projekte der Verkehrsinfrastruktur sind die wichtigsten für die weitere Entwicklung Ihres Wahlkreises?
Harald Orthey (CDU): Die wichtigsten Verkehrsprojekte für die Zukunft unseres Wahlkreises sind der zügige Ausbau der B255, B54 und B414. Diese Straßen sind zentrale Verkehrsachsen für Pendler, Unternehmen und die Wirtschaftsstandorte im Westerwald- und im Rhein-Lahn-Kreis. Besonders die B255 spielt eine Schlüsselrolle für die regionale Entwicklung. Mein Ziel als Abgeordneter ist es, diese wichtige Verkehrsachse wieder in den vordringlichen Bedarf einzustellen. Ebenso ist der ICE-Bahnhof Montabaur ein entscheidender Standortvorteil. Seine Anbindung muss erhalten und weiter optimiert werden, um die Region attraktiv und zukunftsfähig zu halten.
Tanja Machalet (SPD): Mit einem massiven Ausbau des ÖPNV und des Radwegenetzes können wir durch Bereitstellung klimafreundlicher Fortbewegungsmöglichkeiten die Verkehrswende voranbringen. Da gibt es Fortschritte, das reicht aber noch nicht. Gerade der ÖPNV gewinnt durch Modelle wie das Deutschlandticket oder einen ticketfreien Nahverkehr an Attraktivität. Bei allem Wandel in der Mobilität dürfen wir den Ausbau wichtiger und notwendiger Verkehrsadern nicht vergessen. In Gesprächen mit verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft wurde mir noch einmal die Dringlichkeit des weiteren Ausbaus der B255 und anderer Verkehrsadern wie der B54 oder der B414/B413 dargelegt. Da ist immer noch einiges zu tun. Das treibt mich an.

Pierre Fuchs (FDP): Als Kandidat in einer ländlich geprägten Region setze ich mich für eine bessere Mobilität im öffentlichen Nahverkehr sowie insbesondere für die Instandsetzung und Wartung der Straßen und Brücken ein. Realisieren lässt sich die Optimierung der öffentlichen Infrastruktur mit einer Flexibilisierung des Angebots, also On-Demand-Verkehrssysteme – Rufbusse anstatt starrer Fahrpläne. Das Auto wird aber für viele Menschen im ländlichen Raum der Verkehrsträger Nummer eins bleiben! Sanierung und Instandsetzung von Straßen oder Brücken muss schneller und unbürokratischer gestaltet und von einer langfristigen Planung und Prävention unterstützt werden. Hierfür wollen wir die erforderlichen Mittel in Bund und Land weiterhin auf hohem Niveau bereitstellen.
Yannik Maaß (Bündnis 90/Die Grünen): Das Auto ist und wird in meinem Wahlkreis noch eine ganze Zeit das zentrale Verkehrsmittel sein. Dennoch ist es zentral, Bus und Bahn so attraktiv wie möglich zu machen, z. B. durch eine engere Taktung, die Wiedereinführung des 49-Euro-Tickets und die Feingliederung des Busnetzes.
Heiko Murrmann (Freie Wähler): Ein persönliches Anliegen von mir wäre die Reaktivierung der Aartalbahn. In Zusammenarbeit mit der Landtagsabgeordneten Lisa Marie Jeckel habe ich bereits hierzu Gespräche mit dem Arbeitskreis Aartalbahn geführt und hier auch meine persönliche Hilfe bei der Streckenerhaltung angeboten. Der ÖPNV ist seit langer Zeit Thema der Freien Wähler, und durch meine berufliche Tätigkeit in Wiesbaden würde für mich persönlich der Arbeitsweg deutlich vereinfacht werden. Hier möchte ich auch außerhalb der Wahlen und sonstigen politischen Tätigkeit engagiert auf eine Reaktivierung hinarbeiten. Das touristische Angebot in unserem schönen Aartal könnte von einer Reaktivierung der Bahn profitieren. Seien es Hotels, die Gästen eine kostengünstige Unterbringung vor dem Geschäftstermin in Wiesbaden anbieten, der Wandertourist, der den Aar-Höhenweg nutzt, bis hin zur jungen Familie, die das Aartal als Ankerpunkt für den Familienurlaub nutzt. In meiner Heimatgemeinde Burgschwalbach ist zum Beispiel das liebevoll gepflegte Märchenland ein Anziehungspunkt für Familien von nah und fern.
Alina Sandrine Ehard (Die Linke): Wichtige Projekte für die Verkehrsinfrastruktur in meinem Wahlkreis sind der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Verbesserung der Straßenanbindung. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Mobilität der Bürger zu gewährleisten und die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu fördern. Wir müssen auch in den Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln investieren und insbesondere den Schienenverkehr stärken. Die Anbindung an größere Städte muss ebenfalls verbessert werden. Darüber hinaus müssen wir den ländlichen Raum für moderne Mobilitätslösungen wie Carsharing und Elektromobilität öffnen, damit Menschen auch ohne eigenes Auto flexibel bleiben können.