Behörde bekommt ab Juli zusätzliches Fachpersonal - Initiative aus Holler und Umgebung gibt nicht auf
Kampf um Radweg bei Holler: Bürger hoffen auf neues LBM-Planungsteam
Ein gemähter Streifen und eine mobile Beschilderung deuten an, wo der geforderte Radweg verlaufen könnte. Das Foto zeigt (von rechts) Rita Schneider, Eva Molsberger-Lange und Norbert Busch von der BI.
Radwegeinitiative

Die Bürgerinitiative (BI) „Radweg jetzt“ aus Holler und Umgebung hofft auf neuen Schwung für ihr Anliegen durch den Aufbau eines Radwegeteams beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez.

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Ein gemähter Streifen und eine mobile Beschilderung deuten an, wo der geforderte Radweg verlaufen könnte. Das Foto zeigt (von rechts) Rita Schneider, Eva Molsberger-Lange und Norbert Busch von der BI.
Radwegeinitiative

Bei der zuständigen Straßenbaubehörde werden zum 1. Juli zwei Ingenieure im entsprechenden Fachbereich ihre Arbeit aufnehmen, wie die Landtagsabgeordnete Lea Heidbreder (Grüne) der Initiative unlängst mitgeteilt hat. Damit werde eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag der Mainzer Ampel umgesetzt, erklärt Norbert Busch aus Niederelbert als Vertreter der BI. Die Radfahrer aus dem südlichen Westerwald hoffen darauf, dass damit auch ihr Herzensprojekt einen Schritt nach vorne machen wird.

Zuletzt war es um den geforderten Bau eines Fuß- und Radwegs entlang der L 326 zwischen Holler und Montabaur ruhiger geworden. Das lag einerseits an der Corona-Pandemie, die monatelang keine Menschenansammlungen und Kundgebungen zuließ. Andererseits machte sich bei einigen Aktiven aber auch ein gewisser Frust breit, da der LBM die Brücke über die B 49 am Ortseingang von Montabaur instand setzen ließ, ohne einen Fuß- und Radweg vorzusehen. Die Überquerung der Bundesstraße und der abzweigenden Landesstraße (L 313) ins Gelbachtal sind die schwierigsten und teuersten Abschnitte des geforderten Projekts.

Zur Erinnerung: Die BI kämpft seit etwa vier Jahren für den Bau des Fuß- und Radwegs, der idealerweise von Montabaur bis ins Buchfinkenland führen sollte – die Forderung in den anliegenden Gemeinden ist allerdings schon deutlich älter. Trotz zahlreicher Infoveranstaltungen, Demonstrationen und Kundgebungen konnten die Aktiven bislang keine Aufnahme des Projekts in den Investitionsplan des Landesverkehrsministeriums erreichen. Vertreter der Kommunalpolitik unterstützen das Anliegen der BI zwar regelmäßig. Der Bau eines Fuß- und Radweges an einer Landesstraße fällt jedoch nicht in ihren Kompetenzbereich.

„Wir müssen weiterhin Druck auf die Landesregierung ausüben.“

Norbert Busch von der BI „Radweg jetzt“.

Vor zwei Jahren ließ die Verbandsgemeinde Montabaur um Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich (CDU) sogar eine Machbarkeitsstudie erstellen, obwohl dies eigentlich nicht die Aufgabe der Kommune ist. Dabei kam heraus, dass der Bau des etwa zwei Kilometer langen Wegs zwischen Holler und Montabaur rund 3 bis 4 Millionen Euro kosten würde, weil hierfür zwei neue Brücken benötigt würden.

Zuletzt richtete Lea Heidbreder auf Wunsch der BI eine Anfrage ans Mainzer Verkehrsministerium, um den aktuellen Planungsstand abzufragen. In ihrer Antwort blieb aber auch die neue Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) vage. Sobald mit der Vorplanung inklusive Variantenbetrachtung begonnen werde, sei ein Zeitrahmen von etwa zehn Jahren bis zur Umsetzung realistisch, hieß es darin sinngemäß.

Eine konkrete Antwort auf die Frage, ob der geforderte Radweg ins nächste Investitionsprogramm der Landesregierung ab 2024 aufgenommen wird, blieb Schmitt jedoch schuldig. Die Grüne Landtagsabgeordnete aus der Pfalz sieht einen Schlüssel zur Umsetzung nunmehr in der offiziellen Anerkennung des Projekts als Alltagsweg. Unter dieser Voraussetzung habe er die Chance, tatsächlich ins Investitionsprogramm aufgenommen zu werden, meint sie.

Die BI will jedenfalls weiterhin nicht locker lassen. In diesem Jahr plant sie unter anderem wieder zwei öffentliche Befahrungen der Strecke, damit ihre Forderung nicht in Vergessenheit gerät. Vorgesehen sind hierfür Samstag, 2. Juli, und Samstag, 10. September. Zu beiden Terminen hofft sie auf viele Teilnehmer. Außerdem will sich die Initiative beim autofreien Gelbachtaltag am Sonntag, 10. Juli, mit einem Infostand der Öffentlichkeit präsentieren.

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