Seitens der Kommunalpolitik hat der Verbandsgemeinderat Montabaur das letzte Wort gesprochen über das Vorhaben, das Rathaus am Konrad-Adenauer-Platz zu einer City-Jugendherberge umzubauen. In seiner Sitzung vor der Sommerpause hat das Gremium das Projekt am Donnerstagabend als Punkt sechs der Tagesordnung behandelt. Anders als in den vorausgegangenen Abstimmungen war die Entscheidung nicht einhellig.
Wie alle Redner danach ging auch Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich auf das Thema Öffentlichkeitsbeteiligung ein, denn Kritiker hatten sich vor allem daran gestört, dass Bürger und andere Betroffene im Vorfeld der politischen Entscheidungen zu wenig informiert worden seien. „Ich weiß nicht, wie ich für noch mehr Information und Transparenz hätte sorgen können“, sagte der Bürgermeister, der auch ein weiteres Mal erklärte, wieso die Verwaltung nicht im Rathaus bleiben könne, obwohl ein anderer Investor das Gebäude sanieren und umbauen will.
Jörg Schur (Grüne) sprach von einem „teils sehr rauen Ton“. Susanne Görg (CDU) wies darauf hin, dass es auch eine Holschuld der Interessierten gebe: „Wir informieren viel“, sagte sie. Ralf Halbauer (SPD) erinnert an den jahrelangen Vorlauf des Verkaufs, „überwiegend in öffentlicher Sitzung“. Dennis Liebenthal (FDP) gab sich gelassen: Mit harter Kritik mancher Bevölkerungsteile müsse man leben, „dass es da mal polemisch werden kann, ist normal“, sagte er. Die Kritik wegen mangelnder Transparenz weise auch er indes entschieden zurück. Für die FWG sagte Christof Frensch, seine Fraktion begrüße das Projekt sehr: Es werde Bedeutung für die gesamte Region entwickeln.
Die Erklärungen, die die Fraktionssprecher im VG-Rat in Bezug auf das Bauvorhaben formulierten, waren durchweg positiv. Nun gaben die beiden Ratsmitglieder der AfD keine Stellungnahme ab, sie machten aber zwei der drei Gegenstimmen aus (die erste kam aus der CDU). 36 Ratsmitglieder votierten aber für den Verkauf des Rathauses. Enthaltungen gab es nicht.