Hachenburg
Jubel beim Amtsinhaber: Stefan Leukel bleibt Stadtbürgermeister von Hachenburg
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Stefan Leukel hat Grund zum Strahlen: Der Amtsinhaber bleibt Stadtbürgermeister von Hachenburg. Allerdings trat der 39-Jährige erstmals nicht für die CDU, sondern für den von ihm mitbegründeten, neuen und parteiunabhängigen Verein Wäller Gemeinschaft Hachenburg VG (WGH) an. Auf Leukel entfielen 72,7 Prozent der Wählerstimmen, auf seinen Herausforderer Clint Sikorski (SPD) 27,3 Prozent. Foto: Röder-Moldenhauer
ROEDER-MOLDENHAUER. Röder-Moldenhauer

Hachenburg. Der alte ist auch der neue: Stefan Leukel bleibt Stadtbürgermeister von Hachenburg. Mit deutlichem Vorsprung setzte sich der Amtsinhaber, der erstmals statt für die CDU für den von ihm mitbegründeten, neuen, parteiunabhängigen Verein Wäller Gemeinschaft Hachenburg VG antrat, gegen seinen Herausforderer Clint Sikorski von der SPD durch.

Hachenburg. Der alte ist auch der neue: Stefan Leukel bleibt Stadtbürgermeister von Hachenburg. Mit deutlichem Vorsprung setzte sich der Amtsinhaber, der erstmals statt für die CDU für den von ihm mitbegründeten, neuen, parteiunabhängigen Verein Wäller Gemeinschaft Hachenburg VG antrat, gegen seinen Herausforderer Clint Sikorski von der SPD durch. Auf Leukel entfielen nach Auszählung aller Stimmen 72,7 Prozent, auf seinen Mitbewerber 27,3 Prozent.

Mit einem Ergebnis in dieser Höhe hatte der Gewinner nicht gerechnet, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung am Sonntagabend verriet. Deshalb sei er „natürlich überglücklich“. Zugleich sei das Ergebnis aber auch eine Verpflichtung für ihn, „in den nächsten fünf Jahren weiterhin gute Arbeit für die Hachenburger zu machen“.

Leukel: Am Wahltag war ich sehr angespannt

Den Wahltag über, bis zur Veröffentlichung des Ergebnisses, habe er unter großer Anspannung gestanden. Minuten seien ihm wie Stunden vorgekommen, sagte er. Um die Mittagszeit sei er zur Stimmabgabe ins Wahllokal in der Stadthalle gegangen, dort habe reger Betrieb geherrscht. Er habe sich bewusst gegen Briefwahl entschieden, weil für ihn persönlich das unmittelbare Erlebnis in der Wahlkabine und der Gang zur Urne dazugehörten.

Den Wahlkampf habe er insgesamt als fair erlebt. Da dies für ihn aber bereits der vierte Wahlkampf in gut 6,5 Jahren gewesen sei (dreimal als Stadtbürgermeister: Ende 2017, 2019 und 2024; einmal als VG-Bürgermeister 2021), freue er sich nun darauf, in nächster Zeit „einfach kontinuierlich und möglichst in ruhigem Fahrwasser Sacharbeit zu betreiben“.

Während er bei den vorherigen Wahlen immer für die CDU angetreten war, erlebte er nun als Spitzenmann der WGH eine völlig neue Situation: „Ich stehe fest dahinter, mich für die Unabhängigkeit entschieden zu haben. Dass die Wähler mir dafür ihr Vertrauen ausgesprochen haben, dafür bin ich sehr dankbar“, betonte Leukel. Sein Erfolg sei eine gute Grundlage für die Ratsarbeit in der nächsten Legislaturperiode. Schließlich habe das Gremium einige wichtige Projekte (wie beispielsweise das Thema Stadthalle, Anm. d. Red.) vor sich. Ob er dafür mit der WGH eine eigene Ratsmehrheit haben wird, stand Sonntagabend noch nicht fest. Doch man könne schon jetzt sagen, so Leukel, dass das Team des neuen Vereins „Großartiges“ geleistet habe.

Bewerber verbringen Wahlabend in aller Ruhe

Eine Wahlparty gab es am Sonntagabend jedoch nicht, da zahlreiche Mitglieder der WGH als Wahlhelfer bis tief in die Nacht in verschiedenen Wahllokalen im Einsatz waren. So feierte Leukel zunächst nur mit seiner Familie seinen Erfolg. Doch das Treffen mit den Vereinskolleginnen und -kollegen werde nachgeholt, kündigt er an.

Auch sein Herausforderer Sikorski verbrachte den Wahlabend in Ruhe im Kreise von Familienangehörigen und Freunden zu Hause. Er gratuliere Leukel zu seinem Erfolg, sagte der SPD-Bewerber. Für sich selbst hätte er sich zwar ein paar Prozentpunkte mehr gewünscht, dennoch gehe das Ergebnis für ihn grundsätzlich in Ordnung. “Ich war jetzt nicht utopisch unterwegs, deshalb komme ich mit dem Ergebnis klar. Vor einem Jahr war ich in Hachenburg noch nahezu unbekannt und im politischen Betrieb ein Neuling." Dann dennoch aus dem Stand auf rund 27 Prozent zu kommen, sei zumindest ordentlich. Dahinter stecke ein engagierter Wahlkampf des Teams, lobte Sikorski.

Sikorski: Schockiert über Europawahlergebnis

Mit seinem Konkurrenten Leukel habe er sich auf persönlicher Ebene eine jederzeit faire Auseinandersetzung geliefert. Sie beide seien noch relativ jung (Leukel ist 39, Sikorski ist 34, Anm. d. Red.), dadurch erhoffe er sich für die nächsten Jahre eine für die Stadt fruchtbare politische Diskussion, so der SPD-Politiker.

Neben der Kommentierung seines eigenen Wahlergebnisses zog Sikorski auch eine vorläufige Bilanz der Europawahl: Das Abschneiden der AfD schockiere ihn, machte er deutlich.

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