Die Nauorter Kabarettnacht „Bunnbastisch Kabarett und Comedy“ feierte mit ihrer 25. Auflage ein besonderes Jubiläum. Dabei wurden am vergangenen Samstag im Saal der Gaststätte „Zum Brauer“ rund 160 Besucher großartig unterhalten – und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn mit dem 2,07 Meter großen Jonas Greiner war der wohl größte Stand-Up-Comedian und Kabarettist Deutschlands mit seinem Soloprogramm „Greiner für Alle“ zu Gast.
Mit scharfem Humor und klaren politischen Botschaften fesselte er das Publikum in Nauort. Greiner beließ es nicht nur beim klassischen Pointenfeuerwerk: Er holte die Gäste aktiv ins Geschehen, fragte nach Herkunft – und auch nach dem Alter. Ergebnis: Max, 14 Jahre, war der Jüngste im Saal, Siegfried, 84 Jahre, der Älteste. Beide erhielten für ihre Teilnahme ein Freigetränk in der Pause.
Kanzlerlaufbahn frühzeitig beendet
Auch über sich selbst ließ Greiner die Zuschauer schmunzeln: 27 Jahre alt, 2,07 Meter groß, geboren und aufgewachsen in Lauscha, Thüringen, irgendwo zwischen Frankfurt, Nürnberg und Leipzig. In seinem Rückblick auf die Kindheit berichtete er von seinem ungewöhnlichen Wunsch, mit elf Jahren einen Frack geschenkt zu bekommen, und von seiner kurzen Karriere bei der SPD – eingetreten mit 14, ausgetreten mit 18, inklusive des augenzwinkernden Kommentars, damit eine mögliche Kanzlerlaufbahn frühzeitig beendet zu haben.
Politische Seitenhiebe gehörten bei Greiner zum Programm. Kein Wunder, stammt er doch aus Sonneberg, einer Region, die politisch für Schlagzeilen sorgte durch den allerersten AfD-Landrat. Neben der AfD bekamen auch Kanzler Scholz und Ex-Ministerpräsident Ramelow ihr Fett weg, während Greiner immer wieder die Unsicherheiten der Gegenwart thematisierte.
Neue Partei gegründet
Zum Abschluss des Abends bezog er das Publikum erneut aktiv ein: Auf kleinen Zetteln sollten die Besucher notieren, welches Amt sie gerne übernehmen würden und welches Wahlversprechen sie damit verbinden. Die Beteiligung war überwältigend. Schließlich rief Greiner die Gründung einer neuen, fiktiven Partei aus: „Schmackomat – Politik nur von 6 bis 22 Uhr“, benannt nach dem Lebensmittelautomaten in Nauort, über dessen Öffnungszeiten sich Greiner bei einem Spaziergang durch den Ort gewundert hatte. Ortsbürgermeister Horst-Jürgen Freisberg wurde das erste Mitglied, ein Gast aus Sachsen-Anhalt – dessen Name kurzerhand von Toni auf Ronny geändert wurde – mit 96 % Ja-Stimmen zum Vorsitzenden gewählt.
Am Ende des Abends gingen nicht nur die Besucher begeistert nach Hause: Auch Dennis Kuppler, der als Organisator in die Fußstapfen seines Vaters Heinz getreten ist, war rundum zufrieden: „Es ist schön, dass wir mit solch einer Veranstaltung das Kulturleben im Dorf bereichern können. Der Dank gilt der Gemeinde als Veranstalter, der Familie Tadic als Inhaber der Gaststätte „Zum Brauer“ und dem Technik-Team für die Unterstützung.“