Gelände in der Montabaurer Innenstadt wird vorerst nicht bebaut - Wie es jetzt weitergeht
Investor für Hospitalstraße abgesprungen: So geht es weiter mit Brachflächen in Montabaur
Wie es mit den Brachflächen in der Montabaurer Hospitalstraße weitergeht, ist derzeit wieder völlig offen. Foto: Thorsten Ferdinand
Thorsten Ferdinand

Montabaur. Mehr als sechs Jahre liegt der Abriss einiger alter Häuser in der Montabaurer Hospitalstraße nun schon zurück. Doch wie es mit den Brachflächen im Stadtzentrum weitergeht, ist derzeit wieder völlig offen. Der Investor, der im vergangenen Jahr einen Angebotsoptionsvertrag mit der Stadt geschlossen hatte, ist zwischenzeitlich wieder abgesprungen.

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Er hatte sich seinerzeit zwölf Monate Bedenkzeit erbeten, um die Planungen für das Gelände konkretisieren zu können. Dabei stellte sich heraus, dass die Umsetzung nicht wirtschaftlich ist, solange die verbliebenen Altbauten in der Nachbarschaft stehen bleiben. Der Versuch, den Eigentümern ihre Häuser abzukaufen, misslang, weshalb der Investor letztlich wieder Abstand von dem Projekt nahm.

Die Stadt Montabaur muss als Eigentümerin der Brachflächen nun erneut entscheiden, wie es mit den Grundstücken weitergehen soll. Die Lage in unmittelbarer Nachbarschaft des Rewe-Markts mit fußläufiger Entfernung zum Konrad-Adenauer-Platz und zur Kirchstraße ist eigentlich günstig. Die Freiflächen lassen sich jedoch nicht aus einem Guss neu bebauen, da sich ein 1200 Quadratmeter umfassender Teil des Grundstücks südlich der Färberbachstraße befindet und ein 500 Quadratmeter großes Gebiet nördlich der Färberbachstraße. Die beiden Flächen sind durch die bereits erwähnten Altbauten getrennt. Diese hatte die Stadt eigentlich schon vor Jahren erwerben wollen, um sie ebenfalls abzureißen, was aber auch damals nicht gelang. Die Häuser in städtischem Eigentum wurden schließlich Anfang des Jahres 2013 entfernt. Seitdem ist dort nichts mehr Wesentliches passiert.

Die Verwaltung hat dem Stadtrat nun vier Vorschläge unterbreitet, wie es mit dem Gelände weitergehen könnte. Die einfachste Variante heißt schlicht: Abwarten! Die Kommune hat ein Vorkaufsrecht, sobald ein Altbau in dem Gebiet zum Verkauf angeboten wird. Man könnte die Entscheidung also zurückstellen, bis irgendwann doch noch eine Chance zum Ankauf der verbleibenden Häuser entsteht. Der jährliche Pflegeaufwand für die Freiflächen und den Zaun würde bei etwa 3000 Euro liegen. Allerdings hatte die Denkmalschutzbehörde die Abrissgenehmigung seinerzeit an die Vorgabe geknüpft, dass auf den Freiflächen ein ansprechendes Stadtbild geschaffen wird. Dies ist im derzeitigen Zustand nicht gegeben.

Die zweite Möglichkeit wäre eine Zwischennutzung, die keine allzu hohen Kosten verursacht und sich einfach zurückbauen ließe. Möglich wären beispielsweise ein Parkplatz oder auch ein Kinderspielplatz in Kombination mit öffentlichen Grünflächen. Eine langfristige Lösung würde dann erst nach dem Ankauf der verbliebenen Altbauten wieder angepeilt.

Die dritte Variante wäre eine kleinteilige Entwicklung, indem man die Flächen in kleinere Grundstücke aufteilt und einzeln zum Verkauf anbietet. Nicht zuletzt käme als vierte Möglichkeit ein kommunales Bauprojekt infrage: Die Stadt könnte dort selbst in sozialen Wohnraum oder auch in altersgerechte Wohnungen investieren. Wirtschaftlich rentabel wäre dies jedoch nicht, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung.

Eine Entscheidung des Stadtrats steht noch aus. Im Hintergrund werden derweil weitere Gespräche mit möglichen Interessenten geführt, um vielleicht doch noch einen Verkauf an einen Investor realisieren zu können. Klar ist: Das Thema wird die städtischen Gremien in den kommenden Monaten erneut beschäftigen.

Von unserem Redakteur
Thorsten Ferdinand

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