Projektleiter stellen dem Stadtrat Sachstand der Stadtsanierung vor - Wissen der Gebäudeeigentümer ist bei Planern weiterhin gefragt
Innenstadtumbau in Selters: Vier Leuchttürme sollen im Zentrum der Stadt strahlen
Angrenzend an das Freizeitgelände am Bruchfloß, auf der Wiese im Hintergrund, wünschen sich die Selterser einen Landschaftspark am Saynbach. Dieses Projekt ist einer der vier Leuchttürme der Stadtsanierung, deren Fortschritt den Stadtrat kontinuierlich beschäftigt.
Katrin Maue-Klaeser

Gleich vier Leuchttürme soll Selters bekommen im Rahmen des Innenstadtumbaus. Drei dieser Leitprojekte im Rahmen der Stadtsanierung haben tatsächlich etwas mit Wasser zu tun, und zwar mit dem Gewässer, das die kleine Stadt am stärksten prägt: dem Saynbach.

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Angrenzend an das Freizeitgelände am Bruchfloß, auf der Wiese im Hintergrund, wünschen sich die Selterser einen Landschaftspark am Saynbach. Dieses Projekt ist einer der vier Leuchttürme der Stadtsanierung, deren Fortschritt den Stadtrat kontinuierlich beschäftigt.
Katrin Maue-Klaeser

So haben die Bürgerworkshops den Wunsch nach einem Landschaftspark am Saynbach ergeben, es soll zudem eine Brücke über das Flüsschen errichtet werden zwischen der Kita Sonnenschein und dem Seniorenzentrum St. Franziskus. Auch das Anwesen Neustraße 13, auf dem der gewünschte Nachbarschaftsplatz entstehen soll, liegt am Ufer des Saynbachs. Den vierten Leuchtturm soll die Barrierefreiheit der Innenstadt bilden.

Im Stadtrat präsentieren die beiden Projektbetreuer aus dem Planungsbüro Stadtbüro Dortmund, Carsten Schäfer und Fabian Lollert, den Stand der Planung. Schäfer erläutert kurz die grundlegenden Begriffe: Die vorbereitende Untersuchung dient als Basis des formalen Konzepts, zeigt substanzielle und funktionelle Mängel auf. Das integrierte städtebauliche Konzept zeigt die Perspektiven und Methoden auf.

„Für Selters könnte ein Kümmerer, auch Quartiersmanager genannt, eine gute Einrichtung sein“, nennt Schäfer ein Beispiel. Lollert geht dann auf die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen und insbesondere der Bürgerworkshops ein. Viele Vorzüge sehen die Selterser in ihrem Städtchen, etwa die kurzen Wege in dem kompakten Zentrum, die gute Gemeinschaft und das vielfältige bürgerliche Engagement.

Es werde aber auch eine „Negativentwicklung südlich des Saynbachs“ wahrgenommen, bei der ein Nutzungsrückgang mit einem Verfall der Bausubstanz einhergehe, schildert Lollert. Eine zunehmende Verödung des Stadtkerns samt geringer Attraktivität für Fußgänger und Radfahrer werde moniert, ebenso eine schlechte ÖPNV-Anbindung.

Fabian Lollert (vorn links) und Carsten Schäfer vom Stadtbüro Dortmund suchen auch den direkten Kontakt zu den Anwohnern im Sanierungsgebiet.
Katrin Maue-Klaeser

Er nennt neben den vier Leuchtturmprojekten weitere Ideen, die die Bürger genannt und priorisiert haben, um Selters noch lebenswerter und attraktiver zu gestalten. Auch hier reicht das Spektrum von konkreten (Bau)vorhaben wie Barfußpfad und Kneippbecken bis hin zu sozialen Zielen wie der Stärkung des Kontakts zwischen den Generationen oder einer gesteigerten Fußgängerfreundlichkeit.

Generell können ganz unterschiedliche Vorhaben des Stadtumbaus gefördert werden – Lollert nennt Beispiele: die Aufwertung von Plätzen und Schaffung neuer Verbindungswege, auch eine attraktivere Gestaltung von Straßenflächen und Stellplätzen, beides Punkte, die in Bürgerworkshops angesprochen wurden. Bei der Aufwertung des Gebäudebestands geht es um Geschäfts- ebenso wie um Wohnhäuser, und Lollert und Schäfer bieten Einzelfall- und Eigentümerberatung an.

Die Stadtratsmitglieder, von denen einige auch an den Bürgerworkshops teilgenommen haben, verfolgen die Präsentation interessiert, obwohl ihnen nur wenige Punkte wirklich neu sein dürften. So wies Lollert darauf hin, dass es auch einen Verfügungsfonds zur Stärkung bürgerschaftlichen Engagements gebe, außerdem Unterstützung bei Profilierung und Imageförderung, etwa durch Öffentlichkeitsarbeit.

Wichtig ist für die Projektleiter, auch weiterhin Informationen von den Bürgern zu erhalten – nicht nur im Zusammenhang mit der Einzelfallberatung. Dazu werden sie die Eigentümer im Sanierungsgebiet auch schriftlich befragen, kündigen sie an: „Das ist ein wichtiges Instrument, zumal wir großen Wissensbedarf zu einzelnen Gebäuden haben“, hebt Lollert hervor. Im März wollen die beiden den Stadtkern auch selbst begehen, kündigen sie an, und dabei den direkten Kontakt zu Anliegern suchen.

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