In Steinefrenz informierten Experten über mögliche Tätergefahren im Alltag
Infotag in Steinefrenz klärt auf: Wie jeder selbst für mehr Sicherheit sorgen kann
Sicherheitstag in Steinefrenz
Der richtige Weg in die Sicherheit, das war Thema bei dem Sicherheitstag in Steinefrenz, zu dem Dirk Schindowski (links) und Christian Augustin eingeladen hatten. Unter anderem gab es Vorträge über Cyberkriminalität, zu Alarm- und Schutzanlagen sowie zum digitalen Erbe. Foto: Angela Baumeier
Angela Baumeier

Steinefrenz. Zu oft, ja in den meisten Fällen, würde erst nach wirksamen Sicherheitsvorkehrungen gefragt, wenn jemand bereits zu Schaden gekommen sei. Das sagen die Veranstalter des Sicherheitstages in Steinefrenz, Dirk Schindowski (Detektei IT-Forensik Holmes und Co, Steinefrenz) und Christian Augustin (Recdata, Spitzentechnologie für Ihre Sicherheit, Rennerod).

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Prävention tut also Not. Wie diese gelingen kann, das wurde mit einem vielseitigen Programm gezeigt.

„Wir wechseln von der Urlaubs- in die dunkle Zeit“, die einen Einbruch begünstigt, so Augustin. Aber, die Leute würden sich nicht für Sicherheitstechnik interessieren. Sie würden zu oft leichtsinnig ihren eigenen Schutz vernachlässigen und meinen, die Versicherung bezahle ja. Oft komme der Kunde erst zu ihm, wenn er bereits ein Sicherheitsproblem habe, wenn also bereits etwas passiert sei.

Digitale Lösungen können helfen

Wie mit modernen Alarmanlagen, Zaunsicherung, Zutrittskontrolle (über verschiedenste Schließsysteme in verschiedenen Ausführungen) vorgesorgt werden kann, welche Rolle dabei digitale Lösungen spielen, erläuterte Augustin. Wie notwendig ein Agieren in diesem Sinne ist, das machte er auch mit einer Zahl deutlich: „Es gibt pro Tag bundesweit 300 Ereignisse, die durch Sicherheitstechnik vermieden werden könnten.“ „Früher ist man in den Wald gegangen, um jemanden zu überfallen, heute passiert das im Internet. Und die Leute sind überwiegend arglos“, erklärte Schindowski bei der Begrüßung.

Mit dem Sicherheitstag solle Aufmerksamkeit für Straftaten, die digital passieren, erzeugt werden. Auch als Mitarbeiter der Opferschutzorganisation Weißer Ring, die mit einem Infostand vertreten war, wisse er: Wir haben ganz viele Opfer, die mit vielen Tausenden Euro abgezockt werden, beispielsweise durch den sogenannten Liebesbetrug. Oder es entstehe Schaden, wenn jemand sich durch einen geschickten Geprächspartner „einlullen“ lasse und dann die PIN-Nummer seines Kontos herausgebe. Geld werde „durch geschickte sprachliche Täuschung vom Konto abgezogen“. Dann greife kein Schadensersatzanspruch, weil das Opfer seine PIN freiwillig herausgegeben habe.

Egal, was ihr macht, seid vorsichtig und misstrauisch!

Dirk Schindowski (Detektei IT-Forensik Holmes und Co, Steinefrenz)

Die goldenen Regeln, um sich gegen Internetkriminalität zu schützen, sei: Vorsorge treffen – und in Gesprächen immer ruhig bleiben, nicht in Hektik verfallen, selbst die sprachliche Hoheit wahren. Keine PIN-Nummer nennen! Jeder sei auch gut beraten, sich um seinen digitalen Nachlass zu kümmern, sich also frühzeitig mit diesem Thema auseinanderzusetzen – und auch dieses Erbe ordentlich zu regeln. So könne etwa eine Passwortkartei erstellt und beim Notar hinterlegt oder dem Testament beigelegt werden.

Fehlende Sicherheit kann Firmen zerstören

„Wir können heute keine Profis aus Ihnen machen, da muss man sich Zeit nehmen. Wir beraten gerne“, lud Schindowski dazu ein, an diesem Tag das Know-how der Fachleute zu nutzen und Fragen zu stellen. Er wisse um Firmen, die dadurch bankrott gingen, dass sie an ihre Daten nicht mehr rankamen. Weil diese nicht wirklich gesichert waren, der Zugang nicht geschützt (oder der Serverraum einer Firma offenstand). „Was machen wir, wenn jemand auszieht? Schlüssel abgeben! Wir sollten auch den Zugriff auf das Netz unterbinden“, riet er eindringlich – ebenso wie: „Beschäftigt euch mit den Dingen, die ihr habt. Macht immer wieder Updates, nutzt für die Zweiwegeauthentifizierung zwei getrennte Geräte, nicht alles auf einem Gerät (Handy) machen.“.

„Cyberkriminalität ist d a s Thema der Zukunft“, meinte Petra Fabert, die an der Veranstaltung teilnahm. Sicherheit werde leider oft auf die lange Bank geschoben, und wenn „es dann passiert ist, ist es peinlich“. Die Kriminalität werde leider zu oft unterschätzt. Aus Limburg gekommen waren Ingrid Noske und Uwe Friedrichsmeyer (beide Bundesverband Mittelständische Wirtschaft) und betonten ebenso, wie wichtig dieser Veranstaltung sei. Es sei doch die Frage, die sich jeder stellen müsse: „Wie möchtest Du es handhaben, sicher, oder heckerfreundlich?“

„Das Thema ist interessant“, bekräftigte auch Dietmar Hölper aus Ailertchen. „Wahrscheinlich muss erst etwas passieren, bevor man wach wird.“ Genau diese Wachwerden, die Wichtigkeit der Prävention zu erkennen, war ein Ziel dieses Tages, mit dessen Verlauf die Veranstalter zufrieden sind. Sie stehen weiter als Ansprechpartner für Fragen rund um die Sicherheit zur Verfügung (Schindowski, Tel. 06435/548 02 87, Augustin, Tel. 02664/912.112).

Wer sich in Sachen Internet fit machen möchte, findet Tipps auf den Seiten www.sicher-im-netz.de und www.bsi.de

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