Wenn in rund drei Wochen Dirtbiker, Skater und Rollsportler aller Art auf dem Pumptrack zwischen Elgendorf und Horressen ihre Runden drehen und gewagte Sprünge zeigen, dann zahlt sich jahrelange Hartnäckigkeit endlich aus für die jungen Leute. Denn während die Bauzeit nur vier, fünf Wochen beträgt, liegt der erste Anstoß für einen Pumptrack schon fast ebensoviele Jahre zurück.
Nun entsteht auf einer Fläche gleich neben dem Sportplatz an der Horresser Waldschule auf Elgendorfer Gemarkung ein Rundkurs mit einer Innenschleife. Die Stadt investiert in die Freizeitanlage auf 900 Quadratmetern, deren besonderer Kniff es ist, dass die Nutzer auf den kurzen Wellen der Fahrbahn Schwung holen, ohne dass sie in die Pedale treten müssen, rund 200.000 Euro.

Kommt Pumptrack in den Montabaurer Haushalt? Seit Jahren arbeiten Jungs auf Mountainbikeparcours hin
Montabaur-Elgendorf. Fast können sie ihn schon sehen und sich in die Kurven legen: Seit rund drei Jahren macht sich ein knappes Dutzend Jungs aus Montabaur, Elgendorf, Horressen und Umgebung für einen Pumptrack stark.
Weil der Spatenstich in die Schulzeit fiel, konnte von den Initiatoren nur einer dabei sein. Doch Lasse, mittlerweile 15 Jahre, hat die Baustelle im Blick und sehnt den Moment herbei, endlich mit seinen Kumpels hier einige Runden drehen zu können. „Ich fahre immer noch mit dem Fahrrad und werde noch ein paar Jahre was davon haben“, sagt der Schüler, der von Anfang an mit für den Pumptrack gekämpft hat.
Beim Blick auf die Skizzen, die die rund 15 Jugendlichen, die sich mit viel Ausdauer und Herzblut für den Pumptrack starkgemacht haben, schon beim ersten Workshop als eine Art „Wunschzettel“ eingereicht hatten, zeigt sich: Was auf dem Zwickel nun umgesetzt wird, hat fast alles, was sie sich vorgestellt haben. Sogar der Streckenverlauf war von einigen schon sehr ähnlich skizziert worden. So hatte der Stadtrat nach dem grundsätzlichen Baubeschluss noch einmal nachgelegt und die gewünschte „Extraschleife“ genehmigt.

Elgendorfer Pumptrack bekommt eine Extra-Schleife
Der Platz für den Pumptrack zwischen Elgendorf und Horressen war schon ausgeguckt: Direkt neben dem Sportplatz an der Waldschule liegt die Fläche, ist gut zu erreichen. Nun wurde dem Montabaurer Stadtrat das erweiterte Konzept vorgestellt.
Auf der Außenspur finden sich dann Table und Tricksprungelemente, innen die leichteren Elemente. Mit dieser Auslagerung schwieriger Sprünge von der Hauptstrecke sollen Konflikte zwischen verschiedenen Nutzern und sportlichen Levels vermieden werden, das war von Anfang an die Idee der jungen Leute. So soll die Anlage von bis zu 15 Rollsportlern gleichzeitig genutzt werden können, sagt Tom Stöckert von der Firma Dirt Ways.
Diese Firma aus dem fränkischen Herzogenaurach baut den Pumptrack. Durch die Asphaltbahn, die den Jugendlichen und der unterstützenden „Jugend macht Zukunft“-Projektleiterin Larissa Metz besonders wichtig ist, weil sie den Kurs viel haltbarer und nachhaltiger macht, können auch Menschen, die auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, dort auf dem glatten Belag ihre Runden drehen. Von einem „Dreckweg“, wie es der Name der Baufirma impliziert, kann in Elgendorf also keine Rede sein.
Vor gut zwei Wochen hat Dirt Ways mit der Modellierung des Geländes begonnen. Als Tragschicht für den Asphalt haben Stöcker und sein Kollege Patrick Verdenik danach rund 2000 Tonnen Schotter verteilt. Der Kurs ist insgesamt rund 130 Meter lang und bietet neben der charakteristischen Wellenbahn und vier Steilkurven eine „Jumpline“ genannte Sprungfolge sowie eine „Table“ zum Überspringen.
Schattiges Plätzchen für Fans
Was den jungen Initiatoren, die sich Larissa Metz´ Unterstützung gesichert hatten, sobald sie mit dem Projekt „Jugend macht Zukunft“ für die VG Montabaur ihre Arbeit aufgenommen hatte, ebenfalls wichtig ist: ein schattiges Plätzchen, von dem aus Eltern und Großeltern sich die Kunststückchen ihres Nachwuchses anschauen können. Das findet sich demnächst unter den hohen Bäumen an der spitzen Seite des dreieckigen Areals.