Brandschützer feiern Jubiläum
In Kuhnhöfen gründete sich vor 50 Jahren eine Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Kuhnhöfen 1975. Die Aktiven waren Walter Adams, Josef Hannappel, Gerhard Hehl, Wendelin Hehl, Dietmar Holzenthal, Günter Holzenthal, Gerhard Kaiser, Werner Linden, Peter Mages, Dieter Mages, Hans-Jürgen Mages, Edmund Pleitgen, Heinz Pleitgen, Bernd Pleitgen, Manfred Schlaut und Wolfgang Schumacher.
Archiv Freiwillige Feuerwehr Kuhnhöfen

Die Freiwillige Feuerwehr Kuhnhöfen, deren Aktive heute dem Verbund „Saynbach“ angehören, existiert seit fünf Jahrzehnten. Im September wird es ein großes Festwochenende geben.

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Dass die Freiwillige Feuerwehr Kuhnhöfen in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiern kann, ist der Pfiffigkeit ihrer Mitglieder zu verdanken. Denn eigentlich gibt es diese Wehr gar nicht mehr: Sie gehört nun gemeinsam mit den Brandschützern aus Arnshöfen der „Freiwilligen Feuerwehr Saynbach“ an, die derzeit 34 Aktive hat – darunter 16 aus Kuhnhöfen. „Seit dem 1. Januar 0.15 Uhr“, sagt Wehrführer Michael Adams schmunzelnd. Dieser Gründungszeitpunkt ermögliche nun das Fest. „Es wäre doch zu schade, das nicht zu feiern“, meint sein Vorgänger Wendelin Hehl. Im Spätsommer soll das Jubiläum groß gefeiert werden: mit einem Festwochenende am 13. und 14. September im Festzelt am Bolzplatz. Samstags wird es ab 19.30 Uhr den Kommers mit Großem Zapfenstreich, den Magic Star Dancers, Ehrungen, dem Musikverein Weidenhahn und einer After-Show-Party mit DJ geben. Sonntags folgt um 10.30 Uhr der Festgottesdienst. Um 11.30 Uhr beginnt der Frühschoppen mit West Wood Blech. Geplant sind auch eine Fahrzeugausstellung, eine Zeitreise in Bildern und für die Kleinen soll eine Hüpfburg aufgebaut werden. Auch Kaffee und Kuchen werden kredenzt.

Die Freiwillige Feuerwehr Kuhnhöfen ist aus dem Ort nicht wegzudenken. Und dass nicht nur, weil sie für einen sicheren Brandschutz sorgt. „Das ist schon eine gewichtige Truppe, ohne die wir uns das Dorf gar nicht vorstellen können“, sagt Ortsbürgermeister Gerhard Hehl anerkennend.

An Pfingsten hatten sich die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Kuhnhöfen noch einmal zu einem Gruppenfoto zusammengefunden. Im Alltag ist die Wehr mit den Brandschützern aus Arnshöfen fusioniert.
Bettina Huhndorf

Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Kuhnhöfen wurde am 9. September 1975 gegründet. Bis dahin gab es in dem Ort eine Pflichtfeuerwehr, die viermal im Jahr zur Übung zusammenkam. Bis 1966 besaß die Gemeinde nur eine handbetriebene Löschpumpe, 1966 wurde sie durch eine Motorpumpe ersetzt. Erster Wehrführer war Josef Hannappel, der 14 Aktiven vorstand. Die FFW zog in das bereits 1969 errichtete Feuerwehrgerätehaus ein, das bis heute genutzt wird – so lange, bis alles in dem geplanten Neubau eines Gerätehauses Saynbach Platz findet. Die Aufgabe der Brandschützer lautete von Anfang an: „Leben retten, Brände verhindern, Brände löschen und das kameradschaftliche Zusammenleben im Dorf fördern“. Ausgestattet war sie zunächst mit einem Tragkraftspritzenanhänger mit einer Löschpumpe.

Wehrführer Hannappel leitete die Wehr bis 1993. Sein Nachfolger Wendelin Hehl war bis 2011 im Amt, bis Michael Adams die Führung übernahm. Bis zu ihrer Fusion zählte die FFW Kuhnhöfen 15 Aktive, 4 Alterskameraden sowie 4 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr Ahrbach. Ein großer Meilenstein in der Geschichte der Feuerwehr war die Ablösung des in die Jahre gekommenen Tragkraftspritzenanhängers 2003 durch einen Gerätewagen Tragkraftspritze. Er war bis 2024 in Kuhnhöfen stationiert, danach wurde er aufgrund der Fusion der Feuerwehren Kuhnhöfen und Arnshöfen zur Freiwilligen Feuerwehr Saynbach 2025 durch ein Tragkraftspritzenfahrzeug sowie ein Mittleres Löschfahrzeug ersetzt. Zum Glück, so berichten die Brandschützer, hätten sie im Laufe der 50 Jahre keine Hausbrände löschen müssen; Einsätze gab es beispielsweise bei einem Waldbrand, bei Unwettern wegen umgestürzter Bäume oder bei Heckenbränden.

Der Fuhrpark im Wandel der Zeit.
Bettina Huhndorf
„Am Anfang war jeder, der sich im Dorf engagieren wollte, dabei“, erinnert sich Ortsbürgermeister Gerhard Hehl.

Parallel zur Gründung der FFW 1975 wurde der Förderverein der Freunde und Förderer der FFW Kuhnhöfen ins Leben gerufen. Dieser ist der einzige Verein im Dorf. Er besteht auch weiterhin selbstständig und hat derzeit 79 Mitglieder. Die meisten stammen aus der 165 Einwohner zählenden Ortsgemeinde, aber es gibt auch Externe. Der Förderverein hatte bislang vier Vorsitzende: Gerd Kaiser, Heinz Pleitgen, Michael Adams und Dominik Hehl.

Im September 1977 fand das Gründungsfest statt. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Dorfkirmes mehr, diese Tradition wurde quasi mit dem Gründungsfest wiederbelebt. Das Kirchweihfest wird seitdem immer am zweiten Sonntag im September gefeiert. Und nicht nur das: Tradition hat bereits auch der Familienfeuerwehrtag an Pfingstmontag, mit dem das Interesse an der Feuerwehr auch schon bei den Jüngsten geweckt werden kann. „Einige haben darüber den Weg zu den Aktiven gefunden“, berichtet Wendelin Hehl. Auch sonst sind die „Feuerwehrleute“ aus dem Ortsgeschehen nicht wegzudenken. Sie richten gemeinsam mit der Ortsgemeinde die Aktion „Saubere Landschaft“ aus, organisieren Ausflüge, Wandertage oder beispielsweise auch die große Adventsfeier.

Die Feuerwehr freut sich auf die Jubiläumsfeier.
Bettina Huhndorf
„Wer im Dorf neu zuzieht und Anschluss haben will, kommt am besten in die FFW.“
Wendelin Hehl zu der integrativen, sozialen Funktion der Feuerwehr

Außerdem gründete die FFW Kuhnhöfen vor zehn Jahren, also zum 40-jährigen Bestehen, zusammen mit den Feuerwehren Arnshöfen und Niederahr die Jugendfeuerwehr Ahrbach. Die Kuhnhöfer Brandschützer konnten im Laufe der Zeit daraus aktive Mitglieder gewinnen. Wie sie ankündigen, soll das zehnjährige Bestehen der Jugendfeuerwehr im Rahmen einer Feierstunde und der Gemeinschaftsübung von den Jugendfeuerwehren in der VG Wallmerod gefeiert werden.

„Getragen von einem in der heutigen Zeit durchaus nicht selbstverständlichen Idealismus hat sich hier eine Gruppe von jungen Leuten zusammengeschlossen mit der Zielsetzung, ihre Gemeinde in Katastrophenfällen, wie sie Brände aller Art nun einmal darstellen, zu schützen.“
So schrieb damals H. Mühlberg im Vorwort der Festschrift zum Gründungsfest.

Der Vorstand und der Festausschuss

Am 15. März 2025 wurde der Vorstand der Freunde und Förderer der Freiwilligen Feuerwehr Kuhnhöfen (für zwei Jahre) neugewählt: Dominik Hehl (Vorsitzender), Björn Pleitgen (stellvertretender Vorsitzender), Gerhard Hehl (Kassierer), Marcel Pleitgen (Schriftführer), Michael Adams (als Wehrführer; laut Satzung) und Ralf Blaum (Beisitzer).

Der Festausschuss plant bereits seit Anfang 2024 das Jubiläumsfest und tagt dazu in regelmäßigen Abständen im Bürgerhaus. Ihm gehören an: Michael Adams, Thomas Adams, Ralf Blaum, Karl Heinz Ferrai, Dominik Hehl, Moritz Heibel, Thomas Heibel und Jürgen Wisser. bau

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