Varietéstars aus aller Welt begeisterten im Zirkuszelt in Hübingen ihr Publikum
In Hübingen verzaubert: Schattenspiele, Jongleure und Trapezkünstler
Markus Furtner ist einer der besten Devilstick-Jongleure.
Hans-Peter Metternich

Nationale und internationale Stars des Varietés von Weltruf im Buchfinkenland – wie geht das? Die Antwort erlebten viele große und kleine Zuschauer bei zwei Vorstellungen am Sonntag im Familienferiendorf Hübingen. Dort kamen in dem über dem Buchfinkenland thronenden bunten Zelt viele Zirkusfreunde in einer Show für die ganze Familie und einer Galavorstellung auf ihre Kosten.

„Sterne des Varietés“ glänzten

Was bei der Premiere 2022 so erfolgreich begonnen hatte, ging am Sonntag als Teil des Kultursommers Rheinland-Pfalz in seine zweite Auflage. Veranstalter waren die Kleinkunstbühne Mons Tabor und das Familienferiendorf in Hübingen. Eine Symbiose, die Früchte trägt, Früchte, die ohne Zweifel als ein besonderer Leckerbissen im kulturellen Angebot in der Region bezeichnet werden dürfen. Davon konnten sich die Besucher im zweimal ausverkauften Zirkuszelt bei der Vorstellung des Topprogramms „Sterne des Varietés“ eindrucksvoll überzeugen. Man hätte das Zelt sechsmal füllen können, so groß sei die Nachfrage nach Karten gewesen, hieß es vor Ort.

Kleinkunstbühne Monstabor bewies sicheres Händchen bei Künstlerauswahl

Was das Team der Kleinkunstbühne Monstabor, mit Uli Schmidt an der Spitze, anpackt, ist Kult. Und auch das Kulturformat „Varieté im Buchfinkenland“ hat das Zeug zu einem weiteren Höhepunkt. „Das alles hier wäre aber überhaupt nicht möglich, wenn wir nicht als großzügige Mäzene neben dem Kultursommer Rheinland-Pfalz die Westerwaldbank und die Firma Stephan Medizintechnik aus Gackenbach als Unterstützer mit im Boot hätten“, bedankte sich Uli Schmidt bei den Sponsoren. Die wissen, wenn sie in die Kleinkunstbühne Monstabor investieren, geht der Schuss mit Sicherheit nicht nach hinten los.

Ganz im Gegenteil, die Sterne des Varietés unter dem Sternenhimmel des Zirkuszeltes, wie Hanno Heil vom Familienferiendorf es bei der Begrüßung der Gäste treffend formulierte, waren ein Volltreffer im Kulturangebot der Region.

Zauberin verblüffte

Moderatorin Michelle Spillner führte sympathisch und eloquent und stets mit einem „Augenzwinkern in den Mundwinkeln“, wie jemand es wortspielerisch formulierte, durch ein Programm, das Weltmeisterliches zu bieten hatte. Angefangen mit Michelle Spillner selbst, die mit scheinbar verblüffend einfachen, aber dann doch mit einfach verblüffenden Zaubereien das Publikum in ihren Bann zog. Weltmeisterlich deshalb, weil sie Preisträgerin bei der Weltmeisterschaft der Zauberkunst und bei den Deutschen Meisterschaften ist und sich mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft der Zauberkünstlerinnen schmücken darf.

Theatro Artistico zeichnete mit Licht und Schatten

Das Duo Theatro Artistico, das seit vielen Jahren mit unzähligen Aufführungen im In- und Ausland sein Publikum begeistert, eröffnete den zirzensischen Reigen in der Hübinger Zirkusarena, wo Carola Kärcher, die aktuell gefragteste Handschattenspielerin Deutschlands, zauberhafte Schattenspiele zeichnete. Sie bewies, dass das Publikum in einem kleinen Zelt im kleinen Hübingen bei ihr einen ebenso großen Stellenwert genießt, wie eine große Zuschauerkulisse im Krystallpalast in Leipzig.

Meister ihres Genres am Werk

In der Manege über dem Buchfinkenland wurde noch zweimal das Beste geboten, was dieses Genre aufzuweisen hat. Markus Furtner ist einer der besten Devilstick-Jongleure der Welt und gilt seit Jahren als inoffizieller Weltmeister.

Das eineiige Zwillingspaar Elja gilt als eines der besten Trapezduos der Welt. Im Zirkuszelt in Hübingen demonstrierte es sein Können.
Hans-Peter Metternich

Und da war noch das Trapezduo Elja. Die eineiigen Zwillinge genießen den Ruf, eines der beeindruckendsten Trapezduos der Welt zu sein. Im Zirkuszelt in Hübingen demonstrierten die beiden mit atemberaubenden Aktionen, dass das zutrifft. Was kann es am Ende Schöneres für die engagierten Veranstalter – und natürlich auch für die Protagonisten – geben, als der begeisterte Beifall des Publikums für eineinhalb Stunden beste zirzensische Leckerbissen.

Das hier war alles andere als kleine Kleinkunst, das war phänomenal.

Ein faszinierter Besucher

Ein faszinierter Besucher brachte die eingangs gestellte Frage auf den Punkt, wie es denn gehe, dass nationale und internationale Stars des Varietés von Weltruf im Buchfinkenland auftreten: „Das hier war alles andere als kleine Kleinkunst, was die Kleinkunstbühne Monstabor bereits zum zweiten Mal im Westerwald auf die Beine gestellt hat. Das war phänomenal.“

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