Ein wichtiges Gerät war die alte Handdruckspritze, vermutlich aus dem Jahr 1867, die mit Pferden oder von Hand zur Einsatzstelle gezogen wurde. Diese mit Muskelkraft betriebene Feuerlöschpumpe ist nach langjährigem unbekanntem Verbleiben wieder nach Roßbach zurückgekehrt und schmückt heute den Mannschaftsraum im Feuerwehrgerätehaus.
Ans Backhaus wird angebaut
Das Spritzenhaus an der Schulscheune fasste die umfangreicher werdende Ausrüstung bald nicht mehr. Deshalb beschloss die Gemeinde 1935, an das Backhaus im Oberdorf anzubauen. Die 1938 angeschaffte Motorspritze TS 4 hatte 1945 ihre Bewährungsprobe zu bestehen, als Panzer 17 Gebäude in Brand setzten. Der Krieg nahm der Wehr aktive Kräfte und schwächte sie dadurch für Jahre. Auf Anordnung der französischen Militärregierung nahm die FFW noch 1945 ihre Tätigkeit wieder auf. Deren Leitung hatte ab da Friedrich Schneider V. inne.
Es folgten Friedrich Wilhelm Müller, Otto Demuth, Horst Lotz und Erwin Theis (mehr als 24 Jahre), Bernd Biehl, Stefan Krautscheid, Klaus Demuth und Jörg Heinze, der die Roßbacher Wehr seit 2016 führt. Nach der Währungsreform wurde im Rahmen einer durch öffentliche Mittel geförderten Aktion für Feuerwehren 1957 die alte Spritze durch eine neue TS 8 ersetzt. Wieder erwies sich die Unterbringung der Gerätschaften als unzulänglich. Als sich in den 50er-Jahren die Backhäuser als überflüssig erwiesen, entschloss sich die Gemeinde, es abzureißen und das angebaute Feuerwehrhaus zu renovieren.
Erneut staatlich gefördert wurde im Jahre 1963 der Kauf eines Tragkraftspritzenfahrzeugs. Ein moderneres Fahrzeug dieser Art stellte die Verbandsgemeinde der Wehr 1981 zur Verfügung. 1985 begann man mit dem teilweisen Abbruch und Neubau des zu damals kleinen Gerätehauses. Die Arbeiten erfolgten fast ausschließlich in Eigenleistung. Daher konnte das neue Gerätehaus erst im Juli 1987 eingeweiht werden, wobei die 1986 gegründete Jugendfeuerwehr ihren ersten Auftritt hatte. Heute wird der Nachwuchs zusammen mit den Wehren Mündersbach, Welkenbach und Wiedbachtal (Höchstenbach/Wied) in Höchstenbach ausgebildet und betreut.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Roßbacher Feuerwehr ist auch die Beschaffung des aktuellen Fahrzeugs vom Typ KLF im Dezember 2014. Mit diesem Wagen wurde das 34 Jahre alte Tragkraftspritzenfahrzeug mit der Pumpe aus dem Jahr 1957 ersetzt. Die Beschaffung des 75.300 Euro teuren Autos wurde mit 12.500 Euro vom Förderverein der Einheit unterstützt. Auch die Förderer können auf ein Jubiläum blicken: Der Verein feiert am Wochenende seinen 25. Geburtstag zusammen mit den Aktiven der Feuerwehr.
Programm mit Frühschoppen und Ausstellung zur Wehr
Am Samstag, 31. August, beginnen die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag der Roßbacher Freiwilligen Feuerwehr um 17 Uhr mit dem Festgottesdienst in der evangelischen Kirche des Dorfs. Um 18 Uhr findet dann die Blaulichtfahrt durch den Ort statt. Anschließend folgt der Kommers in der Turnhalle mit Grußworten zum Jubiläum. Dort unterhält ab 21.30 Uhr der Musikverein Hundsangen.
Der Sonntag startet um 11 Uhr in den Frühschoppen mit musikalischer Unterstützung durch die Burgkapelle Hartenfels. Es folgt eine Vorführung der Mädchen und Jungen aus der Kinderpyramide. Nachmittags steht ein großes Kuchenbüfett bereit, dazu erfreut Thorsten Eich mit seiner Musik.
Den gesamten zweiten Festtag über findet eine historische Feuerwehrausstellung statt, außerdem wird eine Schauübung gefahren. Ferner können Kinder an Feuerwehrspielen teilnehmen. Natürlich gibt es auch eine Hüpfburg. Mit ihrem Jubiläumsfest lädt die Freiwillige Feuerwehr Roßbach alle interessierten Bürger ein, sich ein Bild von ihrer Arbeit und der Geschichte der Einheit zu machen. Sie freut sich auf viele Besucher. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.