Wärmebilddrohne hilft bei der Suche
Dementsprechend war sie auch bei Suche nach der Hündin Coco involviert, die nach dem Unfall auf der A 48 in Richtung Dernbacher Wald gelaufen war. Rund 20 Kameraden der Feuerwehr Ransbach-Baumbach und der Polizei hatten am Mittwochabend rund um den Unfallort nach der Hündin gesucht. Mehrere Stunden lang versuchten sie fußläufig und mithilfe einer Wärmebilddrohne den vier Jahre alten Labrador-Retriever ausfindig zu machen.
Bei einem Auffahrunfall an einem Stauende sind auf der A 48 bei Montabaur drei Menschen zum Teil schwer verletzt worden.Schwerer Unfall auf der A 48 bei Montabaur: Mann fährt nahezu ungebremst auf Stauende auf – drei Verletzte
„Die Drohne hatte das Tier zwar ein paar Mal aufgespürt, jedoch gelang es uns nicht, die Hündin zu lokalisieren und an einer Stelle zu halten“, erklärt Olaf Faller, Wehrleiter der zuständigen Feuerwehr Ransbach-Baumbach. Nachdem das Aufspüren am Mittwoch erfolglos blieb, übernahmen am Donnerstagmorgen schließlich Moog und ihr vierköpfiges Team die Suche.
Fluchtinstinkt in Ausnahmesituation
„Es ist völlig normal, dass Hunde in solch einer Situation das Weite suchen“, erklärt Moog das Verhalten des Tieres. „In der Regel laufen sie weg oder verstecken sich, bis sie sich nach ein bis zwei Tagen wieder beruhigt haben.“ Daher bringe es auch nichts, aktiv nach dem Tier zu suchen. „Eine Suche nach Tieren läuft anders als eine Suche nach Menschen“, erklärt die Expertin.
Im Gegensatz zu Menschen wollen die Tiere nämlich nicht gefunden werden. Das hänge mit dem Fluchtinstinkt der Vierbeiner zusammen. Eine Suchaktion mit mehreren Personen am möglichen Aufenthaltsort würde das Tier nur aufschrecken und verscheuchen. „In solchen Fällen ist es besser, nicht aktiv zu suchen, sondern auf Hinweise und Sichtungen aus der Bevölkerung zu warten.“ Anhand dieser Informationen könne dann eine Karte erstellt und Futterstellen samt Wildtierkamera aufgebaut werden.
Vorsicht führt zum Ziel
Taucht das Tier dann auf und löst die Kamera aus, versucht sich Moog, gemeinsam mit den jeweiligen Haltern oder einem Hundeexperten, behutsam dem Vierbeiner zu nähern und mit Leckerlis anzulocken. „Wenn der Hund entdeckt wurde, ist es wichtig, dem Tier den Rücken zuzudrehen, damit es sich nicht bedroht fühlt. Es sollte niemals frontal angeschaut und laut gerufen werden.“
Eine ähnliche Taktik hat nun auch bei der jungen Coco funktioniert. Auf einem Feld bei Wirges hatte ein Passant die Hündin entdeckt und die Polizei informiert, die das Tier schließlich an die Leine nehmen und in die benachbarte Tierarztpraxis bringen konnten. Am Donnerstagnachmittag konnte Halterin Lieselotte Reuter aus Bad Camberg ihre Hündin schließlich wieder in den Arm nehmen. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Coco gefunden wurde und es ihr gut geht“, sagt Reuter überglücklich und bedankt sich bei allen Helfern. Sie selbst ist glimpflich davongekommen, ihr Mann allerdings wurde bei dem Unfall auf der A 48 schwer verletzt.