Montabaur – Die gute alte Zeit liegt im Gelbachtal bei Montabaur schon eine ganze Weile zurück. Das ehemalige Hotel „Waldesruhe“, in dem einst die Verfassung des Landes Rheinland-Pfalz beraten wurde, mutet inzwischen wie ein Geisterhaus an. Der neue Eigentümer des Gebäudes lässt zwar mitunter kleine Reparaturen durchführen. Der große Wurf jedoch ist nicht in Sicht, denn dieser würde Millionen verschlingen.
Das „Kurhotel Waldesruhe“ bei Wirzenborn ist nicht das einzige ehemalige Ausflugslokal im Westerwald, an das sich die Menschen mit Wehmut erinnern. In der Gruppe der Westerwälder Zeitung auf der Internetseite Wer-kennt-wen.de werden auch andere gastronomische Betriebe mit glorreicher Vergangenheit genannt, der Schinderhannes in Höhr-Grenzhausen zum Beispiel, das Lokal am ehemaligen Märchenpark in Westerburg oder auch der Forellenhof zwischen Oberelbert und Welschneudorf. Die Geschichten dieser Betriebe sind zwar sehr unterschiedlich. Sie alle verbindet jedoch ein großer Name, mit dem die aktuelle Entwicklung nicht ganz Schritt halten kann – sofern die Gebäude überhaupt noch stehen und nicht abgerissen wurden.
Das „Hotel Waldesruhe“ freilich hat eine besonders bemerkenswerte Vergangenheit. Vor mehr als 60 Jahren kamen hier die Väter des Landes zusammen, unter ihnen der spätere Ministerpräsident Dr. Peter Altmeier. Das stattliche Gebäude im Gelbachtal war vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine beliebte Adresse bei der Prominenz. Vor diesem Hintergrund wird gelegentlich ein Eingreifen der Politik gefordert, um den heutigen Schandfleck wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen.
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