Und der Gewinner ist ... Höhr-Grenzhausen. Geht es um die Bedeutung des Wirtschaftsstandortes im Kreisvergleich, klettert die Kannennbäckerstadt vor den Toren von Koblenz auf den Spitzenplatz. Das ist das Ergebnis der aktuellen Herbstversion des zweimal im Jahr erscheinenden bundesweiten Standortrankings des Informationsnetzwerks „Die Deutsche Wirtschaft“ (DDW). Höhr-Grenzhausen verdrängt darin die Stadt Montabaur, die im Frühjahr noch knapp vorne gelegen hatte. Auf Rang drei folgt Heiligenroth.
Doch der Reihe nach: 4063 Orte gewichtet DDW aktuell nach ihrer Bedeutung, 302 davon liegen in Rheinland-Pfalz und 31 davon im Westerwaldkreis. Die Ermittlung erfolgt auf Basis der Anzahl und der kumulierten Umsatz- und Mitarbeiterzahlen der Top-Unternehmen eines Standorts. Grundlage sind die Unternehmensqualifizierungen und Rankings der DDW-Research zu den unterschiedlichen Unternehmenssegmenten. Zusätzlich werden über eine öffentlich zugängliche Befragung individuelle Bewertungen für die Städte erhoben und in Durchschnittswerten eingerechnet, sofern mindestens sieben Benotungen für eine Stadt vorliegen. Zwischenzeitliche Verkäufe, Übernahmen oder auch Insolvenzen von Unternehmen finden nicht zwingend direkt ihren Niederschlag in dem Ranking.
„Die Steuler-Gruppe ist weltweit in spezialisierten Branchen tätig.“
So beurteilt das Informationsnetzwerk DDW das Unternehmen aus Höhr-Grenzhausen, das dazu beigetragen hat, dass die Kannenbäckerstadt den Topplatz im Westerwaldkreis einnimmt.
Rang 473 nimmt die Stadt Höhr-Grenzhausen in der bundesweiten Liste ein, macht im Vergleich zum Frühjahr 70 Plätze gut und springt damit in die oberen 500. Dabei macht DDW sechs Top-Unternehmen in der Stadt aus. Ganz vorne bei dem Sextett, das zu den bedeutenden Marktteilnehmern zählt, platziert das Netzwerk die Steuler Holding. „Die Steuler-Gruppe ist weltweit in spezialisierten Branchen tätig. Steuler Linings entwickelt, produziert und installiert korrosionsbeständige und feuerfeste Werkstoffe sowie Auskleidungstechnologien für hoch spezialisierte Anforderungen der Industrie. Steuler Anlagenbau konstruiert und liefert Anlagen zur Abluftreinigung und Oberflächenbehandlung“, heißt es in der Bewertung.
Klar, mit den großen Metropolen kann man im Westerwaldkreis nicht mithalten. Die Stadt München, die in diesem Herbst Hamburg an der deutschlandweiten Spitze abgelöst hat, erreicht mit ihren 760 Top-Unternehmen einem Scoringwert von 4052,1, dahinter landen die Hansestadt mit 3912,38 und Berlin mit 3080,22. Vergleichsweise bescheiden liest sich da der Höhr-Grenzhäuser Wert von 31,79, womit man aber auch in Rheinland-Pfalz noch einen guten 21. Platz belegt. In unserem Bundesland stehen die Städte Ludwigshafen (188,81), Mainz (137,09) und Koblenz (115,31) auf dem virtuellen „Treppchen“.

Im Frühjahr führte die Stadt Montabaur noch das WW-Ranking an, doch mit eingebüßten 49 Plätzen findet man sich aktuell mit einem Wert von 28,65 bundesweit auf Rang 536 wieder, in Rheinland-Pfalz reicht das für Platz 24. Hier hebt DDW unter sieben Marktführern das Unternehmen United Internet hervor, das sich mit rund 9400 Mitarbeitern „mit Internet-Mehrwertdiensten (Informations-, Management-, Hosting- und Access-Produkte) an Privatanwender, Klein- und Heimbüros sowie kleine und mittlere Unternehmen wendet“. Die wirtschaftliche „Bronzemedaille“ billigt DDW der Gemeinde Heiligenroth mit Klöckner Pentaplast an der Spitze zu. Mit einem Scoringwert von 16,69 gewinnt der Ort 223 Plätze im Vergleich zum Jahresbeginn, was bundesweit Rang 895 und landesweit Platz 40 bedeutet. Das Informationsnetzwerk stuft Klöckner Pentaplast als ein auf dem Weltmarkt agierendes Unternehmen für Folien ein – unter anderem für Lebensmittelverpackungen und pharmazeutische Verpackungen.
Doch wer hat es aus dem Westerwaldkreis noch in das erste Drittel der Wirtschaftschecker geschafft? Mit Lebek International Fashion an der Spitze verliert Bad Marienberg 114 Plätze und erreicht Rang 921. Ein Wert von 16,49 bedeutet Platz 43 in Rheinland-Pfalz. Dahinter stuft DDW Ransbach-Baumbach ein. Landesweit als 64. und deutschlandweit als 1320. büßt die Töpferstadt 295 Plätze ein und kommt auf einen Vergleichswert von 10,48.
Von Selters bis Müschenbach
In den Top Ten für den Westerwaldkreis folgen die Gemeinden Selters (im Kreis 6., im Land 69., im Bund 1455.), Westerburg (7/85/1749), Hillscheid (8/93/1886), Wirges (9/110/2175) und Mündersbach (10/111/2200). 21 weitere Gemeinden aus dem Kreis haben es auch noch in die Liste geschafft. Es sind dies in der Reihenfolge des Rankings Westernohe, Hartenfels, Siershahn, Kölbingen, Hundsangen, Wied, Elsoff, Rennerod, Ötzingen, Untershausen, Neunkirchen, Weroth, Stahlhofen, Nisterau, Alpenrod, Mogendorf, Ebernhahn, Herschbach/Uww., Nistertal, Gackenbach und Müschenbach.