Kannenbäckerland-Kompetenz
„Höhr-Grenzhausen brennt Keramik“ vielfältiger denn je
Das Drehen an einer fußbetriebenen Drehscheibe demonstrierte im Museum Wilhelm Worch.
Hans-Peter Metternich

Tradition eng verbunden mit modernen Aspekten oder klassische Keramikkunst waren am Wochenende wieder bei „Höhr-Grenzhausen brennt Keramik“ zu erleben und brachten den Besuchern auch das Handwerk nahe.

Mehr als zwei Jahrzehnte gibt es „Höhr-Grenzhausen brennt Keramik“. Zum Auftakt der touristischen Saison 2025 zeigte die Kannenbäckerstadt vielfältiger denn je seine keramische Kompetenz. Das Motto „Frühlingsfrisch“ setzte auf Kreativität, neue Perspektiven und lebendige Impulse. Neben etablierten Werkstätten präsentierten Nachwuchskünstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten, um das keramische Erbe der Region mit innovativen Ansätzen zu bereichern, auch in der Glaskunst.

Die Vielfalt keramischen Kunstschaffens garantierten Keramikgestalterin Alina Penninger, die Ausstellung im Keramik-Kasino, „kollektiv“, das Keramik-Kombinat von Peter Eichelberg, Nicole Thoss, die „junge Töpferei“ mit Max Biermann, die „Hausfrau“, sowie Keramikgestalterin Grit Uhlemann. Bei Andreas Hinder lenkten frei modellierte Tiergruppen die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich, bei Armin Skirde war Steinzeuggeschirr zu bewundern, illustres Steinzeuggeschirr war in der Keramikwerkstatt Matschke und Meyer zu finden und zeitgemäßes Geschirr zeigte die Keramikgruppe Grenzhausen „Lion + Lion“ ließen mit Lampen ein Licht aufgehen, und bei Kaas + Heger beziehungsweise bei Herkenroth-Keramik weckten schließlich Steinzeuggeschirr und Gartenkeramik das Interesse der Gäste in der Kannenbäckerstadt.

Da fällt die Wahl richtig schwer, aus der Vielfalt des Angebotes das Richtige zu finden
Hans-Peter Metternich

Im Stadtteil Höhr stellte „art space Andromeda“ unter anderem Glaskunst vor, Regina Fleischmann präsentierte „Königinnenporzellan“, bei Arthur Müller gab es Porzellangeschirr zu sehen, Farbenfrohes präsentierten Charlotte und Sigerd Böhmer (wo 120 Brote, im Brennofen gebacken, ihre Abnehmer fanden), und eine Vielfalt keramischer Erzeugnisse war bei Dörthe Ries, bei Bolko Peltner und bei Tanja und Gideon Necker zu entdecken.

Mehr noch: Die Studierenden am Institut für künstlerische Keramik und Glas zeigten, wie ein Rakubrand entsteht. In den ehemaligen Räumen der Töpferei Girmscheid präsentierte sich die neu gegründete internationale Ateliergemeinschaft mit elf Künstlerinnen und Künstler aus fünf Ländern. Arwed und Tine Angerer, Kathrin Bachmann, Alix Brodeur, Samira Delzendeh, Maurice Dick, Susanne Dedden, Ayaka, Claudia Henkel, Petroula Koutousi und Markus Marschmann zeigten in den „K² Studios“ Arbeiten aus Keramik, Glas und Malerei und so die Vielfalt der künstlerischen Darstellungsformen. Das Drehen an einer fußbetriebenen Drehscheibe demonstrierte im Museum zudem Wilhelm Worch.

Den ganzen Tag über war das Angebot der Museumpädagogik, selbst mit dem Werkstoff Ton zu arbeiten, von groß und klein stark frequentiert.
Hans-Peter Metternich

Mittendrin im „brennenden Höhr-Grenzhausen“ hatte das Keramikmuseum neben dem Standard-Angebot ein besonderes Erlebnis für die Kleinen etabliert: eine „Kinderuni“. Hier erhielten kleine Forscher spannende Einblicke in die wissenschaftlichen Aspekte der Keramik. Da wurde schnell klar: Keramik ist mehr als Handwerk. Es ist auch eine Verbindung von Materialforschung und Technologie.

Mit dem Streifzug für Tausende von Besuchern durch die deutschlandweit einzigartige und lebendige Keramikszene hat Höhr-Grenzhausen die ganze Bandbreite der Keramik aufgezeigt – wieder eine rundum gelungene Sache.

Studierende des IKKG und die Werkstattleiterin Arrieta (rechts) zeigen, wie Rakubrand entsteht.
Hans-Peter Metternich

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