Brauchtum Zehn Orte beteiligen sich an Traditionsveranstaltung
Herbstsonne strahlt: Backesdörferfest zieht Tausende Besucher an
Auch am Backes in Elbingen wurde fleißig eingeheizt.
hpm

Westerwaldkreis. Die Backesdörferfeste der Verbandsgemeinden Wallmerod und Westerburg, die Besucher weit über die Region hinaus in den Westerwald locken, haben Tradition. Bei der achten Auflage dieser Veranstaltung am Sonntag, die in Herschbach bei Wallmerod offiziell eröffnet wurde, beteiligten sich wieder zehn Orte.

Im Jahr 2017 hatten einige Dörfer wegen der parallel stattfindenden Bundestagswahl nicht mitmachen können. Eine Besonderheit in diesem Jahr: Das Backesdörferfest fiel zusammen mit den Westerwälder Holztagen, die an demselben Wochenende in Herschbach zu Gast waren. Die Organisatoren machten sich das zunutze und schickten die beliebte Cabrio-Tour der „Wäller Land Touristik“, die alle Stationen des Backesdörferfestes anfuhr, am Sonntag von dort auf die Reise.

Es ist nicht zuletzt auf das Engagement von Vereinen und Organisationen der beteiligten Orte zurückzuführen, dass dieses Ereignis wieder ein Erfolg war. So präsentierte sich in Bilkheim der Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Dorfcharakters und sein Museum, in Hahn am See hatte an „Annemies Schauer“ das Naturkunde- und Jagdmuseum der Verbandsgemeinde Wallmerod geöffnet, und in Salz bot Pfarrer Anton Jonietz mehrmals am Tag die Besichtigung des Glockenturmes und Führungen in der romanischen Kirche aus dem 11. Jahrhundert an.

Derweil konzentrierte sich in Wallmerod das Programm in diesem Jahr auf das Treiben im Bistro „Plan B“ an der Sport- und Kulturhalle. Freunde von alten motorisierten Schätzchen kamen in Weltersburg auf ihre Kosten. Hier lenkte die beliebte Oldtimer- und Traktorausstellung am Festplatz die Aufmerksamkeit der Traktorfreunde auf sich, und auch der Schmiedeclub zeigte dort, was aus einem „Stück Eisen“ alles gefertigt werden kann. Darüber hinaus waren in Willmenrod Erntedankfest und Kirchenführung angesagt. Dazu gab es wieder eine Motorenausstellung auf dem Parkplatz und die Gelegenheit, einer Vorleserin im Martin-Luther-Haus zu lauschen.

Zwei Backesöfen standen unter Feuer. Der eine war in Mähren, wo sich die Freunde kulinarischer Genüsse auf Pizza und Aschenbraten aus dem Backes freuen konnten. Kinder konnten zudem Stockbrot über dem Feuer zubereiten. Das andere Backhaus in Betrieb stand in Elbingen, wo die Besucher den Bäckern beim Arbeiten über die Schulter schauen durften. Darüber hinaus war Elbingen auch Ausgangspunkt für drei geführte Wanderungen zum „Tag des offenen Windrads“.

Nicht zuletzt lockte Molsberg mit seinem traditionsreichen Kunsthandwerkermarkt die Besucher zu Hunderten in das Dorf am Fuße des Grafenschlosses (Bericht folgt). Damit beim Backesdörferfest auch alle Ortschaften in den Genuss von vielen Besuchern kommen konnten, gab es am Sonntag einen Buspendeldienst, der alle, die es wollten, im Nonstop-Betrieb von Ort zu Ort kutschierte.

Von unserem Mitarbeiter Hans-Peter Metternich

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