Hobbykoch Patrick George verrät die Geheimnisse rund um "Ofen-Stickscher" und "Mehlskließjer" und Co.
Heimatküche: Hobbykoch verrät die Geheimnisse rund um „Ofen-Stickscher“ und „Mehlskließjer“ und Co.
Spaß haben und lecker kochen, das haben die vier Hobbyköche (von links) Georg Reutelsterz, Willems Franziskus Peter, Michael Berger und Christopher Hicking beim „Kochkurs“ von Patrick George am Donnerstag in der Lehrküche der Realschule Plus in Wirges sichtlich genossen.
Hans-Peter Metternich

Herzhaft, bodenständig, regional – so schmeckt der Westerwald. Und wenn die Tradition auch noch neu interpretiert wird, dann findet man sich ganz schnell beim passionierten Event- und Hobbykoch Patrick George aus Stahlhofen wieder.

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So geschehen am Donnerstagabend in der Lehrküche Theodor-Heuss-Realschule plus, wo 16 „Leckermäuler“, die auf den typischen Wäller Geschmack kommen wollten, der Einladung von Andrea Ströder, der Geschäftsführerin der Volkshochschule Wirges, zu dem Kochkurs gefolgt waren.

Patrick George machte zunächst deutlich, ehe er die erwartungsfrohen Köche an die Töpfe und Pfannen bat, dass die Westerwälder in früheren Jahren nicht unbedingt kulinarisch aus dem Vollen schöpfen konnten. In der eher armen Region aß man, was in Feld und Flur gedieh und was im Stall grunzte. Und das war nicht das Schlechteste.

Es war sicher nicht das Bestreben der Teilnehmer, grundsätzlich kochen zu lernen. Es war zum einen der Wunsch nach neuer Erfahrung, wie die Wäller Küche interpretiert wird, und zum anderen hatte der Spaßfaktor bei den drei Stunden „Kochen mit Patrick“ einen hohen Stellenwert. Am Ende ist beides auf seine Kosten gekommen: Herzhafte, bodenständige und regionale Gerichte (und alles im Wäller Platt) kennenzulernen und zum anderen der Genuss eines Drei-Gänge-Menüs, mit „virneweg“ etwas Herzhaftem, mit etwas „fer de gruuße Hunger“ mit „Erbel“, Wellfleisch“ und „Säibunne“ und „ebbes Sießes hinne-noh“. Da lief den Teilnehmern schon bei der Ankündigung des Menüs durch Patrick George das Wasser im Mund zusammen.

Spaßfaktor stand an erster Steller

Der Großmeister der Töpfe und Pfannen zeigte sich erfreut darüber, dass die Männerquote an diesem Abend hoch war. Eine der vier Gruppen war eine reine Männerriege mit Georg Reutelsterz, Willems Franziskus Peter und Michael Berger, die in Wirges auch im Familienkreis involviert sind, und Christopher Hicking aus Siershahn. Die Vier entpuppten sich schnell als ein kongeniales Küchenteam. Dass die Männer die Kochkünste ihrer Liebsten zu Hause infrage stellten und deshalb bei George in die Schule gingen, verneinten die Herren vehement und glaubhaft gegenüber unserer Zeitung. Hier stand der Spaßfaktor ohne Zweifel an erster Stelle. Und die Männer des Familienkreises können nicht nur Glühwein auf dem Wirgeser Weihnachtsmarkt verkaufen, sie verstehen sich auch auf das Zubereiten von „herzhaften Ofen-Stickscher“ (Wäller Muffins), „Erbel-un-Muhre-Durjenanna“ (Kartoffel- und Möhrenstampf) sowie „Mehlskließjer (Mehlklößchen) un karamellisierte Birne“.

Dibbekoche und Äppelschmer

Die drei anderen Gruppen, die sich bei der Kreation der „Wäller Heimatküche“ ebenfalls alle mächtig ins Zeug legten, waren nicht minder engagiert bei der Sache und hatten somit am Ende das Ziel, leckere Wäller Küche, unter anderem mit „Dibbekoche und Äppelschmer“, „Rihgebrorene met ruute Beete und Fleischwoorscht“ oder „Eierkäs met Zimt un Zucka“ auf den Tisch zu bringen, souverän erreicht. Da blieb letztlich also nur noch ein Wunsch zu nennen: „En Guude“.

Von Hans-Peter Metternich

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