Von unserer Redakteurin Susanne Willke
Zwischen dem Gewerbe- und Industriegebiet Illbach und der Verkehrsschleife bei Staudt an der Kreisstraße 145 soll ein 5,5-Hektar-großes Gewerbegebiet mit Tankstelle, Waschanlage, Pannendienst und Gastronomie im 24-Stunden-Betrieb entstehen. Es bleibt darüber hinaus Platz für weitere Gewerbebetriebe.
Die Firma Bellersheim aus Neitersen (Kreis Altenkirchen) hat das Gelände bereits gekauft. Die Ortsgemeinde Heiligenroth hat das Projekt mit einem Vorhaben bezogenen Bebauungsplan nun zum Laufen gebracht. Die Wahl fiel auf diesen Standort, weil die Nutzung auf den unmittelbaren Anschluss an die überörtlichen Verkehrswege, in diesem Fall die B49/B255 sowie die A 3, angewiesen ist. Dadurch werden die anderen Baugebiete vor allem vom Lastkraftverkehr verschont. Die Verkehrsführung ist mit dem Landesbetrieb Mobilität Diez bereits abgestimmt. Demnach soll die Hauptzufahrt zum geplanten Gewerbegebiet über die B 255 in Fahrtrichtung Rennerod verlaufen. Die Abfahrt verläuft über einen geplanten Knotenpunkt der Kreisstraße 145, die von Staudt auf die B255 trifft.
Die K145 soll in diesem Zuge verlängert werden und das bereits bestehende Industrie- und Gewerbegebiet Illbach von der Seite erschließen. Die Infrastruktur auf dem Gelände selber baut die Firma Bellersheim. Ob die Erschließung privat oder von der Kommune übernommen wird, ist noch nicht geklärt. Der nächste Schritt ist eine vorgezogene Öffentlichkeitsbeteiligung gemäß den Bestimmungen des Baugesetzbuches. Bis einschließlich 25. Oktober liegen die Unterlagen öffentlich aus und die Bürger können sich anhand eines Planes und verschiedener Unterlagen einen Eindruck von dem Projekt verschaffen und gegebenenfalls Einwände erheben. Gleichzeitig hat die Verbandsgemeindeverwaltung Montabaur das Verfahren zur Beteiligung der Träger öffentlicher Belange eingeleitet, das rund sechs Monate dauern wird.
Das Forstamt Neuhäusel hat nach einer ersten Einschätzung keine Einwände gegen das Projekt und die damit verbundene Rodung von rund fünf Hektar Mischwald. „Natürlich muss das durch ein offizielles Verfahren im Detail von den Fachbehörden geklärt werden“, sagt Forstamtsleiter Roland Kreutz. Klar ist schon jetzt, dass es eine Ausgleichsmaßnahme geben muss, die den Wegfall der Waldfläche 1:1 in einem vergleichbaren Naturraum ersetzen muss, so Kreutz. Die Waldfläche besteht je zur Hälfte aus Eichen- und Nadelmischwald im überwiegend geringen bis mittleren Baumholzalter. Der Wald sei durch die vierspurige Trasse der B255 und den Anschluss an die K145 ohnehin stark zerschnitten und vorbelastet. Eine Insel, die kaum eine Biotopfunktion erfülle.
Die Ersatzfläche befindet sich in den Gemarkungen Mörsbach und Kundert bei Hachenburg und hat eine Größe von rund zwölf Hektar. Sie sei nach einer Prüfung durch die untere Landespflegebehörde für eine Ersatzaufforstung geeignet. Die untere Naturschutzbehörde weist zudem darauf hin, dass auch die artenschutzrechtlichen Belange bewertet werden müssen. Zum Immissionsschutz, heißt es in den Planunterlagen, gäbe es aufgrund der Entfernung und der topografischen Lage zu den benachbarten Gemeinden Heiligenroth, Boden, Bannberscheid und Staudt keine Probleme durch Schallemissionen.
„Das wird dann vorläufig die einzige Rastanlage entlang der B255 sein“, sagt Erich Herbst, Ortsbürgermeister von Heiligenroth. Jedoch werde das keinerlei Auswirkungen auf die zur Diskussion stehenden Rastanlagen bei Girod und Görgeshausen haben, weil der Autohof dafür zu weit weg von der Autobahn 3 liege.