Hauptausschuss der VG Westerburg beschließt weitere Vorgehensweise beim geplanten Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule
Hauptschule Westerburg weicht Neuem: Sportstätten und Mensa sollen Ende 2027 stehen
Die ehemalige Hauptschule von Westerburg fristet ein trauriges Dasein. Auf dem Gelände sollen bis Ende 2027 eine neue Turnhalle, ein Lehrschwimmbecken, eine zentrale Mensa mit Küche und Lehrküche sowie eine Bibliothek ihren Platz haben.
Angela Baumeier

Über die weitere Vorgehensweise beim geplanten Neubau einer Dreifachsporthalle mit Lehrschwimmbecken, zentraler Mensa und Bibliothek auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule Westerburg hat der Hauptausschuss der Verbandsgemeinde Westerburg entschieden. Grundlage dafür war eine umfangreiche Präsentation durch die Verwaltungsmitarbeiter Christian Dörr und Stefan Hartmann.

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Entgegen der ursprünglichen Planung, den Neubau sowie den damit verbundenen Abriss des Bestandsgebäudes in zwei Bauabschnitten durchzuführen, entschied sich das Gremium nun dafür, alles in einem Rutsch zu leisten.

Und das sind die Gründe dafür: Die Kosten können minimiert werden, da geringere Bau- und Planungskosten entstehen. Dörr schätzt, dass ein Bau in zwei Abschnitten mindestens 10 Prozent Mehrkosten gegenüber einem Bau in einem Abschnitt verursachen würde. Auch die Bauzeit verkürzt sich, und es können zudem höhere Fördermittel beantragt werden. Der Nachteil ist, dass die bestehende Sporthalle und das Lehrschwimmbecken bis zur Errichtung des neuen Sporttraktes nicht mehr durchgängig für den Schul- und Vereinssport genutzt werden können, also das sportliche Angebot minimiert ist. Das wäre bei den ursprünglich angedachten zwei Bauabschnitten möglich gewesen.

Lehrschwimmbecken macht Sorgen

Wie Bürgermeister Markus Hof dazu erklärte, sei man bei der Ursprungsplanung vor drei Jahren noch davon ausgegangen, dass das bestehende Lehrschwimmbecken in einem besseren Zustand sei. Auch die jetzige Sporthalle faule mittlerweile unten weg. Wie Abteilungsleiter Martin Ortseifen dazu anmerkte, musste das Schwimmbecken bereits immer wieder für den Betrieb gesperrt werden (seit Januar 2023 insgesamt 23 Wochen), seit 2015 entstanden Unterhaltungskosten von 85.000 Euro. Für den Schwimmunterricht steht in der VG Westerburg neben dem Schwimmbecken in Westerburg das Bad in Höhn zur Verfügung, das in der Bauzeit des neuen Komplexes dann verstärkt genutzt werden soll.

Über die weitere Vorgehensweise beim geplanten Neubau einer Dreifachsporthalle mit Lehrschwimmbecken, zentraler Mensa und Bibliothek auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule Westerburg hat der Hauptausschuss der Verbandsgemeinde Westerburg entschieden.

Angela Baumeier

An der Hauptschule fand bereits 2021 ein Teilrückbau statt. Das einstige Hilfskrankenhaus im Keller wurde dabei aus Kostengründen liegen gelassen. Für die Planung des neuen Komplexes wurde ein Wettbewerb gestartet, wie Dörr berichtete. Die Entscheidung fiel für ein Büro aus Frankfurt/Main. Dessen Entwurf sieht vier Nutzungseinheiten vor: Turnhalle mit Umkleiden, Schwimmbad mit Umkleiden, eine Grünfuge (mit dem zentralen Eingang) sowie als Viertes Speisesaal, Küche, Lehrküche und Bücherei. Von den nötigen Abrissarbeiten bleiben das Studienseminar und das Heizungsgebäude unberührt.

Zuschüsse für die Küchenausstattung

Die ursprüngliche Planungsgrundlage sah vor, dass im ersten Bauabschnitt die Dreifachsporthalle mit Lehrschwimmbecken gebaut werden sollte. Dann sollte in dem zweiten Abschnitt der bestehende Sporttrakt (Einfachsporthalle und Lehrschwimmbecken) sowie der Trakt F der ehemaligen Hauptschule zurückgebaut werden und auf dem Baufeld der zweite Gebäudeteil (mit Zentralmensa, Lehrküche und Bibliothek) entstehen. Der Zeitplan sah eine Fertigstellung 2028 vor. Wird alles in einem Bauabschnitt bewältigt, so soll alles Ende 2027 fertig sein. Denn nur dann können zusätzliche Fördermittel für die Küchenausstattung (rund 500.000 Euro) fließen. „Das ist sportlich, aber möglich“, betonte Dörr zu dem Zeitplan.

Becken wird größer

Eine weitere erfreuliche Änderung gegenüber der Ursprungsplanung ist, dass das Lehrschwimmbecken größer als bisher vorgesehen gebaut werden kann. Dass die Beckengröße nun mit 16 mal 10 Metern (von 8 mal 12) vorgesehen ist, macht eine Zuwendung der Else-Schütz-Stiftung möglich, welche zugesagt hat, die entstehenden Mehrkosten durch die Vergrößerung zu übernehmen.

Vorläufige Kostenaufteilung

Auch wenn noch keine konkreten Zahlen zu der geplanten Großinvestition genannt wurden, bekamen die Mitglieder des Hauptausschusses schon die vorläufige Kostenaufteilung für das Vorhaben genannt. Die Verbandsgemeinde Westerburg hat demnach voraussichtlich für den Bau der Dreifachsporthalle 33 Prozent der Kosten zu tragen. 74 Prozent sind es bei der Mensa, 60 Prozent beim Parkplatz und 50 Prozent beim Innenhof. Die anderen Teile sind Sache der Kreisverwaltung. Die vollen Kosten (100 Prozent) laufen für die Verbandsgemeinde bei dem Lehrschwimmbecken, der Bibliothek und der Lehrküche auf. Eine Förderung durch die ADD wird bei der Dreifachsporthalle, dem Lehrschwimmbecken, der Mensa und der Lehrküche erwartet. Zudem soll für die Ausstattung der Küche der neuen Mensa im Schulzentrum eine 70-prozentige Förderung beantragt werden, dabei wird von Gesamtkosten von rund 711 000 Euro ausgegangen.

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