Beteiligung mit 100.000 Euro
Hachenburg fördert Westerburger Gesundheitszentrum
Der Verbandsgemeinderat Hachenburg hat beschlossen, dass die Kommune das geplante Gesundheitszentrum "Wäller Land" in Westerburg mit 100.000 Euro unterstützt.
Patrick Seeger/dpa. Patrick Seeger/dpa/Symbolbild

Nachdem das Nein des VG-Rates Bad Marienberg zu einer finanziellen Förderung des geplanten Gesundheitszentrums „Wäller Land“ in Westerburg ein Rückschlag für das Projekt war, gibt es jetzt aus Hachenburg gute Nachrichten für die Initiatoren.

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Unerwartete Unterstützung für das geplante Gesundheitszentrum „Wäller Land“ in Westerburg: Der Verbandsgemeinderat Hachenburg hat mehrheitlich (21 von 35 möglichen Stimmen) beschlossen, das Projekt mit 100.000 Euro finanziell fördern zu wollen. Zudem wolle man ideelle Hilfe leisten, so der überwiegende Tenor im Rat. Denn beim Thema Gesundheit sei es unerlässlich, über den eigenen Tellerrand zu blicken, betonten fraktionsübergreifend verschiedene Redner.

Aber auch vor der eigenen Haustür möchte der Rat die medizinische Versorgung stärken. Dazu sollen weitere 100.000 Euro für künftige ambulante Angebote am Hachenburger Krankenhaus reserviert werden: Der neue Träger der Klinik, die Evangelische Krankenhausgesellschaft Dierdorf/Selters, habe ihr in ersten Gesprächen entsprechende Vorhaben in Aussicht gestellt, informierte Bürgermeisterin Gabriele Greis. Details stünden jedoch noch nicht fest. Besonders wünschenswert wäre aus ihrer Sicht unter anderem ein kinderärztliches Angebot.

„Für einen Facharzttermin ist Westerburg von Hachenburg aus leichter und schneller zu erreichen als Koblenz oder Neuwied. Eine Beteiligung an dem Gesundheitszentrum ,Wäller Land‘ schafft auch einen Mehrwert für unsere Bevölkerung.“
Hachenburgs Bürgermeisterin Gabriele Greis.

Das Geld für beide Westerwälder Projekte zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung soll aus dem Regionalen Zukunftsprogramm des Landes zur Verfügung gestellt werden, aus dem die Verbandsgemeinde (VG) Hachenburg insgesamt rund 3,9 Millionen Euro erhält. 50 Prozent davon, so der Beschluss des Rates, sollen den Ortsgemeinden und der Stadt für eigene Maßnahmen zugutekommen. Von der anderen Hälfte, die bei der VG verbleibt, sind nach Stand jetzt und unter Voraussetzung der Genehmigung durch das Land 400.000 Euro für die Sanierung des großen, bei Touristen wie Einheimischen beliebten, derzeit jedoch wegen Baufälligkeit gesperrten Stegs am Dreifelder Weiher vorgesehen.

Darüber hinaus waren ursprünglich 1,4 Millionen Euro für die angedachte Erweiterung des VG-Verwaltungsgebäudes in der Gartenstraße eingeplant. Diese Summe wird nun jedoch wegen der medizinischen Doppelförderung in Westerburg und Hachenburg voraussichtlich 100.000 Euro geringer ausfallen. 13 Ratsmitglieder hatten sich übrigens dafür ausgesprochen, nur das künftige medizinische Angebot in Hachenburg mit 100.000 Euro zu fördern, ein Ratsmitglied hatte für die Option votiert, die Gesamtsumme von 200.000 Euro ausschließlich in der Löwenstadt zu investieren.

Acht zusätzliche Facharztsitze genehmigt

Für das geplante Gesundheitszentrum „Wäller Land“ in Westerburg hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) die Ansiedlung von acht zusätzlichen Fachärzten genehmigt. Das Konzept für das Bauvorhaben steht bereits, ebenso gibt es nach Auskunft der Investoren feste Interessenten für die neuen Arztsitze. Der VG-Rat Westerburg hat bereits vor einigen Wochen beschlossen, das Projekt mit 2 Millionen Euro aus dem Regionalen Zukunftsprogramm unterstützen zu wollen, und außerdem, wegen des Standortvorteils, die 600.000 Euro für den Kauf des Baugrundstücks zu übernehmen. Einen möglichen Zuschuss der VG Bad Marienberg für das interkommunale Vorhaben in Höhe von 1 Million Euro hatte der dortige Rat Anfang Mai mit großer Mehrheit abgelehnt.

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