
Viel Lob für die Beteiligten
Stadtbürgermeister Rolf Jung war voll des Lobes für die ausführenden Firmen und die Planer: „Planen und auf Behördenbescheide warten ist das eine, aber trotz Regenzeiten und viel Wasser innerhalb von zehn Monaten eine solch umfangreiche Arbeit umzusetzen ist das andere.“ Jung dankte allen Beteiligten, den ambitionierten Zeitplan eingehalten zu haben. Ein wichtiges Etappenziel sei mit der Fertigstellung des Nahwärmenetzes erreicht.
Planer Thomas Siekmann gab zu: „Vor einem Jahr habe ich manchmal gezittert, ob der Zeitplan zu schaffen ist, aber dank der Firmen WWB-Tiefbau, Noll, Jonas und Neuroth hat alles gut funktioniert.“ Das musste es auch, denn für das Fließen der europäischen Fördergelder galt der Oktober als Fertigstellungsfrist.
Nahwärmenetz ist innovativ
Dieses Nahwärmenetz ist wohl das innovativste Element des Selterser Neubaugebiets. Dort werden alle Haushalte verpflichtend an das Versorgungsnetz angeschlossen, das von den Verbandsgemeindewerken betrieben wird. Pumpen fördern eine Sole aus 130 Metern Tiefe zur Wärmegewinnung in die Haushalte. Die gesamte Energiezentrale dazu passt in eine Fertiggarage.
Ökologische Aspekte bedacht
Aber auch das viele Grün, Baumrigolen, die Wasser speichern können, ein Biotop, ein Bachlauf, der auch zum Spielen geeignet ist, Flächen, die Überhitzung vermeiden, und vielfältige Anpassung an Starkregen machten das Neubaugebiet besonders, heißt es in der Mitteilung. „Es gibt derzeit in Rheinland-Pfalz kein Neubaugebiet mit einem derart hohen Anspruch an die Nachhaltigkeit“, wird Sebastian von Bredow vom Planungsbüro Stadt-Land-plus GmbH zitiert: „Viele Kommunen schauen neidisch auf Selters.“ 20 Bauplätze sind bereits reserviert, die Kaufverträge werden Anfang 2024 geschlossen.
Warum Familie Kühl sich schon einen Bauplatz gesichert hat
Einen der Plätze hat sich Familie Kühl gesichert. Seit 19 Jahren leben sie in Selters. Ihren Alterssitz möchten sie hier bauen, weil Selters das Potenzial zur Entwicklung habe, vom Schuhladen bis zum Baumarkt alles vor Ort zu finden sei und weil man sich mit der Zukunftswerkstatt den Fragen der Zeit gestellt habe, sagte Klaus Kühl. Ihm war es auch wichtig, dass die kalte Nahwärme von den Verbandsgemeindewerken betrieben wird und nicht von einem gewinnorientierten Unternehmen.
Klaus Kühl nennt es sogar „ein familiäres Technikkonzept“, und er ergänzt: „Wir haben ein gutes Gewissen beim Hausbau.“ Auch Familie Cakmak will ein Haus bauen. Zwei Generationen sollen darin Platz finden. Seit über 50 Jahren lebt und arbeitet die Familie in Selters und schätzt, dass Ärzte und ein Krankenhaus vor Ort sind und die A 3 schnell erreicht ist. Atilla Cakmak lobte die Informationspolitik der Stadt Selters „Die Infoabende zum Neubaugebiet haben uns alles sehr gut erklärt und davon überzeugt, dass diese Art der Heizung die beste ist.“