Weidenhahn
Großbrand im Westerwald: Landwirte retten Kühe aus brennender Halle

Weidenhahn. Einen Großeinsatz galt es für rund 80 Feuerwehrleute aus der Verbandsgemeinde Selters in der Nacht zum Sonntag zu bewältigen. Eine Lagerhalle in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Weidenhahn (Westerwaldkreis), in der unter anderem Traktoren, Kühe, Heu- und Strohballen untergebracht waren, stand in Flammen.

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Kurz nach Mitternacht, gegen 0.15 Uhr, entdeckten laut VG-Wehrleiter Tobias Haubrich die Bewohner des Bauernhofs, dass sich in ihrer Lagerhalle ein Feuer ausgebreitet hatte. Sie setzten umgehend einen Notruf ab und wollten nicht einfach tatenlos zusehen, wie Teile des Gebäudes in Flammen aufgingen. Während die Floriansjünger aus den umliegenden Gemeinden sich noch auf der Anfahrt befanden, liefen die Hofbewohner in das Innere der Halle und versuchten noch zu retten, was möglich war. So konnten die Bewohner des Betriebes aus dem nicht-betroffenen Hallenteil neben zwei Kühen auch noch diverse landwirtschaftliche Geräte und Maschinen aus dem Halleninneren nach draußen bringen.

Da der landwirtschaftliche Betrieb in unmittelbarer Nähe zur Kreisstraße 75 in Richtung Maxsain liegt und damit außerhalb von Weidenhahn selbst, mussten mehrere Feuerwehrfahrzeuge alarmiert werden, um Löschfahrwasser zum Einsatzort zu transportieren, wie Tobias Haubrich gegenüber unserer Zeitung erklärte. So waren neben den Freiwilligen Feuerwehren aus Selters, Freilingen und Weidenhahn auch die Einheiten aus Maxsain sowie Herschbach/Uww. im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen. Aufgrund der enormen Rauchentwicklung kamen vor allen Dingen Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten zum Einsatz. Um bei möglichen gesundheitlichen Problemen der Wehrleute umgehend reagieren zu können, war darüber hinaus der DRK-Ortsverein Selters vor Ort.

Die Feuerwehrleute bekamen die Flammen schnell in den Griff. Um das Feuer komplett löschen zu können, mussten allerdings die brennenden Heu- und Strohballen nach und nach mit einem Radlader aus der Halle gefahren werden. Auf einer angrenzenden Wiese wurden diese dann abgelöscht. Die Feuerwehrleute konnten zwar ein Übergreifen der Flammen vom vorderen Drittel auf die restlichen Teile der Lagerhalle verhindern, für mehrere Traktoren, landwirtschaftliche Maschinen und das Hallendach im Brandbereich kamen jedoch jede Hilfe zu spät: Sie wurden ein Raub der Flammen. „Insgesamt hat sich der Einsatz bis in die frühen Morgenstunden hingezogen. Bis letztlich alles wieder sauber war, war es sieben Uhr“, sagte Tobias Haubrich. Erstmals mit vor Ort war die neue Drehleiter der Feuerwehr Selters, um bei einem möglichen Ausfall des alten Exemplars reagieren zu können. „Doch dazu kam es nicht. Trotzdem war es wohl der letzte Einsatz der alten Drehleiter“, erklärte VG-Wehrleiter Haubrich.

Warum es letztlich zu dem Brand in der landwirtschaftlich genutzten Lagerhalle in Weidenhahn kam, ist nach Polizeiangaben noch völlig unklar. Die genaue Ursache will nun die Kriminalpolizei ermitteln. Der Sachschaden an dem Gebäude und den Maschinen liegt nach einer ersten Schätzung der Beamten bei mehr als 300 000 Euro.

Von unserem Redakteur Andreas Egenolf

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