Von unserem Mitarbeiter Hans-Peter Metternich
Die jährliche VG-Übung der Jugendfeuerwehren aus den Ortsgemeinden Bannberscheid, Dernbach, Ebernhahn, Helferskirchen, Leuterod, Mogendorf, Ötzingen, Siershahn, Staudt und der Stadt Wirges wurde in diesem Jahr von der Wirgeser Truppe ausgerichtet.
Am „Brandort“ waren rund 150 Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren aktiv, wie der Jugendfeuerwehrwart der Verbandsgemeinde, Alexander Schmidtgen, im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete. Interessierte Beobachter der Übung waren unter anderem der VG-Chef Michael Ortseifen und der Wehrleiter Thomas Schenk-Huberty. Auch der Kreisjugendfeuerwehrwart Thomas Krekel machte sich ein Bild von dem Einsatz, der natürlich nur zu Übungszwecken inszeniert wurde.
Die Nachwuchswehrleute rückten in vier Gruppen mit den jeweiligen Fahrzeugen der Ortswehren unter Sondersignal an. „Ein Aspekt bei der Übung ist die ortsübergreifende Zusammenarbeit, die ja auch bei echten Einsätzen unbedingt notwendig ist“, erklärte Wehrleiter Thomas Schenk-Huberty. Angesichts des samstäglichen Einkaufes im Möbelhaus wurde es vor der „brennenden“ Halle zeitweise recht eng. Die Kinder und Jugendlichen hatten Schlauchleitungen von zwei Entnahmestellen an Hydranten, davon eine durch die Unterführung der L 313, und eine weitere vom 100 000-Liter-Löschwassertank im Möbelhaus selbst, zu verlegen und den Löschangriff durchzuführen.
Mit im wahren Wortsinn Feuereifer gingen die Nachwuchsfeuerwehrleute zur Sache, selbstverständlich unterstützt von den „großen“ Kollegen, die hier und da helfend eingriffen. Um es noch einmal deutlich zu sagen, es war eine Übung, allerdings unter nahezu realistischen Gegebenheiten. Wohlgemerkt ohne Feuer. Ist es doch die originäre Aufgabe der Feuerwehren, junge Leute an den ehrenamtlichen Dienst am Nächsten mit Sorgfalt heranzuführen. Der Verbandsgemeinde Wirges war bei dieser Übung noch etwas anderes wichtig: Die Integration von Asylbewerbern. Alexander Schmidtgen hatte die Idee, Kinder von Asylbewerbern für die Arbeit der Jugendfeuerwehr zu sensibilisieren. Die Idee stieß bei Michael Ortseifen auf offene Ohren. „Das hier ist eine gute Gelegenheit, über unser ‚Netzwerk Asyl‘ Kontakte zu knüpfen, sich kennen zu lernen und neue Leute einzubeziehen.“ Michael Ortseifen weiß: „Wer sich untereinander kennt, bringt auch Verständnis füreinander auf.“
Patrick Neust vom Möbelhaus Neust stand der Übung auf seinem Gelände ebenfalls offen gegenüber. „Wenn sich junge Menschen für den Feuerwehrdienst interessieren, dann ist es doch selbstverständlich, dass dieses Unterfangen auch entsprechend unterstützt wird. Schließlich könnte uns ein Ernstfall auch mal selbst treffen. Dann kann man nur froh sein, dass es engagierte und gut ausgebildete Feuerwehrleute gibt, die helfen können“, so Patrick Neust.