Von unserer Redakteurin Stephanie Kühr
Das mittelständische Unternehmen unter Seniorchef und Dachdeckermeister Klaus Koch und seinen beiden Söhnen Thorsten und Mathias hat den Renommierauftrag im Mercedes-Motorenwerk im thüringischen Kölleda erhalten und realisiert hier eine gut 100 000 Quadratmeter große Dachfläche auf zwei neuen Produktionshallen. Zudem dichtet Koch die kompletten Hallenböden ab.
„Dies ist vom Volumen her der bisher größte Auftrag in der Unternehmensgeschichte“, freut sich der geschäftsführende Gesellschafter der Koch-Gruppe, Klaus Koch, über den Millionendeal. Nicht nur die Auftragssumme ist stattlich, ebenfalls die Dimension der Dachfläche ist enorm: „Die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien findet derzeit in nur zwölf Austragungsorten statt. Laut Fifa-Norm muss hierbei ein Fußballfeld wenigstens 7140 Quadratmetern entsprechen, was eine Gesamtfläche von genau 85 680 Quadratmetern ergibt“, rechnet der Wirgeser Unternehmer zum Vergleich vor. Die in Kölleda einzudeckende Fläche ist noch einmal knapp 15 000 Quadratmeter und damit zwei ganze Fußballfelder größer.
Damit ist der Großauftrag bei Mercedes für das Traditionsunternehmen in puncto Logistik mit enormen Herausforderungen verbunden. „Wir leisten in Kölleda einen solch immensen Aufwand wie auf keiner anderen Baustelle jemals zuvor“, unterstreicht der Seniorchef. Und dennoch ist der Millionenauftrag nichts Ungewöhnliches für das Westerwälder Unternehmen: Schließlich zählt die deutsche Automobilindustrie zu den größten Kunden von Koch. Die Firma hat bereits zahlreiche Werkshallen von VW, Porsche, Mercedes oder BMW mit Dächern versehen.
Seit Mitte Februar arbeiten durchschnittlich 40 Koch-Mitarbeiter täglich auf der Großbaustelle im thüringischen Kölleda. Damit der vorgegebene, enge Terminplan eingehalten werden kann, müssen beinahe täglich Materialien wie Dämmungen und Dachbahnen in großen Chargen angeliefert werden. „Das bedeutet aber vor allem, dass man sich auf die Lieferanten verlassen muss. Eine verspätete Anlieferung hätte fatale Folgen und könnte den offiziellen Einweihungstermin der beiden Motorenhallen Ende August gefährden.
Bisher hat zum Glück alles reibungslos geklappt“, freut sich Mathias Koch, der als Projektleiter die Großbaustelle koordiniert. In Kölleda ist zeitlich alles strikt getaktet: Sämtliche Liefertermine müssen vorab mit dem Auftraggeber abgestimmt werden: Die Anlieferungen können nur innerhalb eines knapp bemessenen Zeitfensters erfolgen, denn jeden Tag kommen Unmengen von Baumaterialien für die anderen Baugewerke an. Bei der geringsten Abweichung wäre die Planung für die nächsten Tage hinfällig. „Damit könnte der Einweihungstermin platzen“, macht Mathias Koch deutlich.
Doch bislang läuft alles nach Plan. Die Firmenchefs müssen sich keine Sorgen machen – ganz im Gegenteil. „Unsere Mitarbeiter vor Ort in Kölleda sind hoch motiviert und leisten einen wirklich tollen Job, sodass wir derzeit deutlich vor dem vorgegebenen Terminplan liegen“, lobt Thorsten Koch seine Angestellten. Die Mittelständler sind zuversichtlich, dass bereits Anfang August die Endabnahme der Hallen erfolgen kann.