Begräbnisstätte für früh verstorbene Kinder
Grabstätte für früh gestorbene Kinder geplant: „Garten der Schmetterlinge“ in Dernbach
In Dernbach wird es in absehbarer Zeit einen „Schmetterlingsgarten“ geben. Realisiert wird das Projekt von der Katharina-Kasper-Stiftung. Die Stiftungsvorsitzende Ursula Rieke (links) schwang – zumindest symbolisch – beim ersten Spatenstich gemeinsam mit den am Projekt Beteiligten den Spaten beziehungsweise die Schaufeln. Foto: Hans-Peter Metternich
hpm

Dernbach. In Dernbach wird es in absehbarer Zeit einen „Schmetterlingsgarten“ für Kinder geben. Dahinter verbirgt sich eine Begräbnisstätte für früh verstorbene Kinder.

Am Freitag fand auf einer dafür ausgewiesenen Fläche auf dem Dernbacher Friedhof der symbolische erste Spatenstich für ein Projekt statt, dessen Realisierung dank der Katharina-Kasper-Stiftung Dernbach, einer staatlich anerkannten Fachberatungsstelle bei vorgeburtlichen Untersuchungen, vorgeburtlichen Diagnosen und frühen Kindsverlusten, ermöglicht wurde. „Endlich geht unser Herzensprojekt, ein ,Garten der Schmetterlingskinder', in die Umsetzung. Aus zweckgebundenen Spendengeldern gestalten wir im Jahr unseres 20-jährigen Bestehens eine Grabstätte für früh verstorbene Kinder auf dem Dernbacher Friedhof. Das war nicht zuletzt auch ein Wunsch von Eltern aus unserer Region, die sich eine solche Stätte in unserer Region gewünscht hatten“, sagte Dr. Ursula Rieke vom Stiftungsvorstand bei der Begrüßung der Gäste beim Spatenstich. Darunter neben Ordensschwestern der Armen Dienstmägde Jesu Christi (ADJC), Schwester Annemarie Pitzl, Stiftungsvorstandmitglied, die Provinzoberin Schwester Theresia Winkelhöfer und weitere Beteiligte an diesem Projekt.

„Die bestehenden ‚Sternenkindergräber' in Limburg, Koblenz und Neuwied sind für die Eltern oft mit viel Fahrerei verbunden. Deshalb schätzen wir uns von der Stiftung überglücklich, dass uns die Ortsgemeinde Dernbach eine Fläche von rund 150 Quadratmetern auf dem Friedhof für den ,Dernbacher Garten der Schmetterlinge' kostenlos zur Verfügung gestellt hat“, betonte Ursula Rieke, die deutlich machte, dass die Realisierung des auf 12.000 Euro veranschlagten Projektes durch projektbezogene Spendengelder finanziert werde. Weiter habe der Gartenplaner Karl Heinz Ferrai kostenfrei einen wunderbaren Plan erstellt, und er werde auch die Baumaßnahmen ehrenamtlich begleiten, so die Stiftungsvorsitzende.

Zur Finanzierung fehlen noch 4000 Euro

Bisher könne man Spenden von den Dernbacher Schwestern, der Naspa-Stiftung, der Stiftung Westerwald Bank, der Lotto-Stiftung und den Erlös aus einer Spendendose in der Poststelle Elektro Kohlhaas verzeichnen. „Für unser Projekt stehen uns zurzeit etwa 7700 Euro zur Verfügung. Es fehlen also zur Gesamtfinanzierung noch gut 4000 Euro“, machte Ursula Rieke deutlich, dass man auf weitere Zuwendungen hoffe.

„Dieser Spatenstich ist der Beginn der Erfüllung eines Traumes. Der jahrelange Einsatz für die im Mutterleib oder bei der Geburt verstorbenen Kinder hat sich schon gelohnt. Endlich haben sie das Recht auf eine würdevolle Bestattung. Für eine Einrichtung wie die Katharina-Kasper-Stiftung war es nur folgerichtig, dass sie sich für eine solche Grabfläche, die jetzt der Verwirklichung entgegengeht, an ihrem Ursprungsort einsetzte. Und sie stieß auf offene Ohren bei der Gemeindeverwaltung Dernbach“, fand die Provinzoberin Schwester Theresia klare Worte. Gerne bestätigte der Erste Beigeordnete von Dernbach, Peter Wagner, dass die Bereitstellung der Fläche für die Gemeinde eine Selbstverständlichkeit gewesen sei.

„Dank ehrenamtlicher gartenplanerischer Unterstützung und vieler helfender Hände und Herzen entsteht hier ein besonderer naturverbundener Ort der Stille und Einkehr für alle. Aus den Trauerberatungen wissen wir, wie wichtig den von Kindsverlusten betroffenen Eltern neben den Ritualen ein Ort ist, an dem sie ihre früh verstorbenen Kinder gut aufgehoben wissen. Die Dernbacher Schwestern werden vor Ort einen Briefkasten für Gebetsbitten und persönliche Anliegen betreuen“, beschloss Ursula Rieke die kleine Feier, bei der die an dem Projekt Beteiligten – zumindest symbolisch – den Spaten beziehungsweise die Schaufeln schwangen.

Wer den „Garten der Schmetterlinge“ mit einer Spende unterstützen möchte, kann das über die Bank für Sozialwirtschaft Köln, IBAN: DE78.3702.0500.0001.0343 00, BIC: BFSWDE33XXX tun. Weitere Informationen über die Katharina-Kasper-Stiftung und über das laufende Projekt sind unter www.katharina-kasper-stiftung.de „Aktuelles“ zu finden.

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