Meinung zur Wahl in Bad Marienberg
Gewissheiten gibt’s in der Politik nicht mehr
Nadja Hoffmann-Heidrich
Jens Weber. MRV

Früher rot, heute schwarz: In der Verbandsgemeinde Bad Marienberg hat eine parteipolitische „Revolution“ stattgefunden.

Marvin Kraus wird neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Marienberg. Innerhalb von zwölf Monaten hat sich damit in der Kommune ein nahezu epochaler Umbruch vollzogen. Nach dem Erreichen der absoluten Mehrheit im Verbandsgemeinderat bei der Wahl im Frühjahr 2024 durch die CDU wird nun auch erstmals ein Unionspolitiker auf dem Chefsessel im Rathaus Platz nehmen. Die ehemalige SPD-Hochburg ist damit endgültig gefallen.

Über die Gründe dafür kann man nur spekulieren. Beide Bewerber, Kraus wie Karsten Lucke, haben gute Argumente für sich in den Ring geworfen, beide können kommunalpolitische Erfahrungen vorweisen. Ob am Ende auch der derzeitige bundespolitische Trend eine Rolle gespielt hat? Kann sein, ist jedoch schwierig zu beantworten.

Was aber auf jeden Fall durch dieses Ergebnis deutlich wird: In der politischen Landschaft ist einiges in Bewegung geraten, jahrzehntelange Selbstverständlichkeiten sind passé. Kein Politiker, egal welcher Couleur, kann sich siegesgewiss zurücklehnen, denn der Wähler ist flexibler geworden. Treue aus Überzeugung, die ein Leben lang hält, gibt’s nicht mehr.

Neue Rollenverteilung wird spannend

Man darf nun gespannt sein, wie sich der künftige Bürgermeister Kraus und der SPD-Fraktionschef Lucke fortan bei Diskussionen im Rat begegnen. Der Wahlkampf ist jedenfalls zu Ende. Im Sinne der Bürger bleibt zu hoffen, dass er in der politischen Arbeit der nächsten Jahre keine Fortsetzung finden wird.

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