Flächennutzungsplan geändert - Einige Ratsmitglieder sehen weitere Ansiedlung von Aldi und Rewe an geplanter Stelle kritisch
Geplante Bauprojekte in Allmannshausen: VG-Rat stimmt Sonderfläche zu
In Allmannshausen liegt ein Teil der Fläche brach. Dort wollen Aldi und Rewe neue Märkte bauen.
Thorsten Ferdinand

Der Verbandsgemeinderat Montabaur stimmte in seiner jüngsten Sitzung einer Änderung des Flächennutzungsplanes zu, in dem es um eine Sonderbaufläche für großflächigen Einzelhandel der Stadt Montabaur geht. Einige Ratsmitglieder sehen eine weitere Ansiedlung von Aldi und Rewe an geplanter Stelle jedoch weiter kritisch.

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In Allmannshausen liegt ein Teil der Fläche brach. Dort wollen Aldi und Rewe neue Märkte bauen.
Thorsten Ferdinand

Gemeint ist der Bereich Allmannshausen, in dem sich der Discounter Aldi mit einer Verkaufsfläche von 1240 Quadratmetern und der Vollsortimenter Rewe mit einer Verkaufsfläche von 2000 Quadratmeter inklusive Backshop und Getränkemarkt ansiedeln wollen. Die Stadt Montabaur arbeitet seit mehreren Jahren an diesen Plänen. Nun wurde hierfür auch seitens der Verbandsgemeinde Montabaur mit 26 Ja-Stimmen, 14 Nein-Stimmen und drei Enthaltungen grünes Licht gegeben.

Bisher ist auf dem Gebiet Allmannshausen die Ansiedlung von innenstadtrelevantem Einzelhandel ausgeschlossen, sodass Märkte wie der jetzt geplante Vollsortimenter Rewe bisher nicht zugelassen waren. Die nun geplante Sonderbaufläche soll ausschließlich dem bereits genannten Betrieben sowie dem bestehenden Lebensmitteldiscounter Penny zugedacht sein. Die übrige Fläche soll ein Mischgebiet bleiben, heißt es in der Beschlussvorlage.

Doch bevor es zu diesem Beschluss kam, wurden in der Aussprache unterschiedliche Positionen zu der Neuansiedlung der Lebensmittelmärkte deutlich. So meldet Norbert Blath (FWG) Bedenken an, dass auch diese Ansiedlung Auswirkungen auf den Rewe-Markt in der Innenstadt hätte, nachdem dieser schon durch den Lebensmittelmarkt im Quartier Süd weniger Zulauf habe. Auch die Ortsgemeinde Heiligenroth sei durch die Neuansiedlungen betroffen.

„Ich bin der Auffassung, dass wir uns in innerörtliche Geschehnisse nicht einmischen dürfen. “

Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich zur Rolle der Verbandsgemeinde Montabaur im Verhältnis zu ihren Mitgliedskommunen.

Dort würde bereits anwaltliche Hilfe in Erwägung gezogen. Volker Lopp (FDP) machte sich darüber hinaus Sorgen um die Verkehrslage in dem Gebiet, das Konzept hierfür sei nicht ausgereift. Auch Harald Birr (SPD) positionierte sich klar gegen den Standort Allmannshausen. Die Märkte böten an dieser Stelle keinen Mehrwert für die Stadt und das FOC, der Rewe in der Hospitalstraße würde ausgetrocknet und das Verkehrsgutachten sei dünn.

Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich merkte dazu an, dass zum Beispiel Verkehrsbelange nicht in die Zuständigkeit der Verbandsgemeinde fielen. Darauf verwies auch Dr. Wolfgang Neutz (CDU) und vertrat die Ansicht, dass in der vorliegenden Konstellation das „Anpassungsgebot“ in diesem Fall an die Wünsche der Stadt gilt. Zustimmung erhielt er dazu von Christian Schimmel (Die Grünen).

Die vorgetragenen Argumente seien zwar nachvollziehbar, letztlich obliege es aber dem Stadtrat Montabaur, darüber zu entscheiden. Die Verkehrslage sei in dem Gebiet ohnehin ein Problem und müsse grundsätzlich geklärt werden. Zustimmung kam auch von Bernd Labonte (CDU), es sei Aufgabe der Verbandsgemeinde, den Wünschen der Anschlussgemeinden zu entsprechen.

Bürgermeister Richter-Hopprich fasste seine Position so zusammen: „Ich bin fest der Auffassung, dass wir uns in innerörtliche Geschehnisse nicht einmischen dürfen. Wir suchen vielmehr die enge Zusammenarbeit mit den Ortsgemeinden.“ Die Entwicklung des Gewerbegebietes Heiligenroth zum Beispiel sei ohnehin beschränkt und man müsse sich als Verbandsgemeinde an das Einzelhandelskonzept halten, und mit diesem Projekt in Allmannshausen bleibe das Zentrumskonzept gewahrt.

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